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Die liquiditätspolitischen Wirkungen der klassischen Notenbankinstrumente

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Direkte Kontrollen als Mittel der Geldpolitik

Part of the book series: Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen ((FT,volume 1688))

  • 70 Accesses

Zusammenfassung

Wir wollen in diesem Abschnitt prüfen, welche Bedeutung im Rahmen der Liquiditätstheorie den klassischen Mitteln der Notenbank, der Diskont- und der Offenmarktpolitik zukommt. »Klassisch« sind diese Instrumente insofern, als sich die Notenbank ihrer schon im System der Goldwährung bediente43, um den Geldbedarf entsprechend den gesamtwirtschaftlichen Erfordernissen zu regulieren. Die Notenbanken beschränkten sich allerdings damals darauf, den marktwirtschaftlichen Mengen-Preis-Mechanismus auf den Kreditmärkten durch Veränderungen des Diskontsatzes und durch An- und Verkäufe von Geldmarktpapieren zu beeinflussen, ohne seine freie Entfaltung als solche erheblich zu stören. Im übrigen vertrauten sie darauf, daß sich ihre Marktpartner — die Banken und Unternehmen — tatsächlich entsprechend den Gesetzen von Angebot und Nachfrage verhielten, also auf eine mengenmäßige Verknappung des Angebots an Zentralbankgeld mit einer Zinserhöhung und bei einer Zinssteigerung mit einer Kontraktion der nachgefragten Menge reagierten. FORSTMANN spricht daher auch von der Diskont- und Offenmarktpolitik als den »marktwirtschaftlichen« Mitteln, die »das Kreditvolumen allgemein und damit gewissermaßen den Trend der wirtschaftlichen Entwicklung beeinflussen«44.

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Literatur

  1. Vgl. Schmölders, G., Geldpolitik, a.a.O., S. 197.

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  5. Vgl. Zimmerer, C., u. SchÖnle, H., Kreditwesengesetz, Systematische Einführung und Kommentar, Wiesbaden 1962, insbesondere S. 53 u. S. 198. Im § 23 KWG sind allerdings lediglich die rechtlichen Grundlagen für die Festsetzung von Normalzinssätzen enthalten, während die Regelungen selber in der Rechtsverordnung und in den Anlagen zur Rechtsverordnung niedergelegt sind.

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  6. Diesem Beispiel liegen folgende Zahlen des westdeutschen Kreditsystems vom Monat Oktober 1963 zugrunde: Bestand an Warenwechseln 11 252,9 Mrd. DM, kurzfristige Debitoren 17 232,7 Mrd. DM, zusammen 28 485,6 Mrd. DM. Bei der Notenbank aufgenommene Kredite 1. 061,0 Mrd. DM; prozentuales Verhältnis der Notenbankkredite zu den kurzfristigen Bankkrediten ca. 3 0/o. Monatsberichte der Deutschen Bundesbank, Dezember 1963, S. 36, 47, 56.

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  8. »Da die Privatbanken. .. nur an der Zinsdifferenz und weniger an der absoluten Zinshöhe interessiert sind, ist eine Diskonterhöhung bei der zum mindesten in Deutschland gewohnheitsmäßigen Verbindung zwischen den Kreditbedingungen der Privatbanken und dem Diskontsatz der Notenbank ohne direkten Einfluß auf die Kreditnachfrage der Privatbanken.« Schulz, W., Die Kreditrestriktion als Mittel der Notenbankpolitik unter besonderer Berücksichtigung der Kreditrestriktion der Reichsbank im Frühjahr 1929, Freiburger Diss. 1931, S. 15.

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  9. »Es liegt sogar die Möglichkeit vor, daß die Diskonterhöhung die Privatbanken zu noch stärkerer Ausnutzung ihrer eigenen Kreditkapazität... und damit zu noch ungleichmäßigeren, stoßweisen berbeanspruchung veranlassen könnte.« Schulz, W., a.a.O., S. 16.

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  10. Vgl. Gleske, L., Die Liquidität in der Kreditwirtschaft, Frankfurt o. J. (1954), S. 85.

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  11. ». ,, es muß deutlich darauf hingewiesen werden, daß es sich bei einem derartigen Verhalten nicht um einen Zwang handelt. Wenn die Kreditbanken über hinreichend freie Kasse verfügen, d. h. ein Nettoguthaben bei der Zentralbank haben, brauchen sie einer Heraufsetzung des Diskontsatzes nicht zu folgen.« Schneider, E., Einführung in die Wirtschaftstheorie, Teil III, a.a.O., S. 97.

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  12. Vgl. Rittershausen, H., Die Zentralnotenbank, a.a.O., S. 159.

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  13. Vgl. Pedersen, J., Credit Policy Reviewed, in: W. A. Bd. 67 (1951 II), S. 1 ff. Pedersen referiert die Ergebnisse einer Umfrage bei dänischen Banken aus dem Jahre 1949; vgl. den Abschnitt: The effects of monetary measures, 1951–1958, im Radcliffe Report, a.a.O., S. 151–168; vgl. auch die Studie von G. Katona: Business looks at Banks, A Study of Business Behaviour, New York 1957; schließlich sei noch auf die Untersuchung von E. Gutenberg hingewiesen, die jedoch das Problem der Zinsempfindlichkeit der Investitionen nur am Rande behandelt.

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  14. Vgl. E. Gutenberg, Untersuchungen über die Investitionsentscheidungen industrieller Unternehmen, Köln u. Opladen 1959.

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  15. Eine Bestätigung der These von der mangelnden Zinsreagibilität der Investitionen ergab auch die ökonometrische Untersuchung von G. Lange: Die Investitionsfunktion, in: Die Konsum- und Investitionsfunktion. Untersuchung für die Bundesrepublik Deutschland. Forschungsbericht Nr. 1024 des Landes Nordrhein-Westfalen, Köln und Opladen 1962, S. 137.

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  16. Veit, O., Grundriß der Währungspolitik, a.a.O., S. 316 f.

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  17. Andermatt, R., Restriktive Kreditpolitik als Mittel zur Wirtschaftsstabilisierung. a.a.O., S. 20.

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  18. Vgl. Schmölders, G., Geldpolitik, a.a.O., S. 198.

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  19. Vgl. Schmölders, G., Geldpolitik, a.a.O., S. 198.

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  20. Schmölders, G., Geldpolitik, a.a.O., S. 198.

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  21. Lutz, F., Das Grundproblem der Geldverfassung, Stuttgart—Berlin 1936,

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  23. Schneider, E., Einführung in die Wirtschaftstheorie III, a.a.O., S. 101

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  24. Vgl. dazu auch Stucken, R., Geld u. Kredit, 2. stark veränderte Auflage, Tübingen 1957, S. 99.

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  25. Vgl. Rittershausen, H., Die Zentralnotenbank, a.a.O., S. 84.

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  26. Van Zwoll, J. H., Mindestreserven als Mittel der Geld- und Kreditpolitik, a.a.O., S. 85.

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  27. Veit, O., Grundriß der Währungspolitik, a.a.O., S. 319.

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  28. Dieselbe Feststellung trifft auch der Radcliffe Report: »When discussing with witnesses the impact of restrictive monetary measures we have been constantly reminded that as compared with earlier decades, restrictive measures have a much less frightening aspect now that Governments are always committed to full employment policies. Confidence that a general collapse of activity will not be allowed to develop has strengthened, and the business planner is apt to project his graphs of growing demand confidently into the future.« Radcliffe Report, a.a.O., S. 173.

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  29. Vgl. Veit, O., Grundriß der Währungspolitik, a.a.O., S. 319.

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  30. Schneider, E., Einführung in die Wirtschaftstheorie III, a.a.O., S. 100.

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  31. Adams, E. S., Monetary Restraint and Bank Credit, in: Banking Journal of the American Bankers Association, September 1957.

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  32. Vgl. Andermatt, R., Restriktive Kreditpolitik als Mittel zur Wirtschaftsstabilisierung, a.a.O., S. 21.

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  33. In der Bundesrepublik, auf die sich die Ausführungen beschränken, finden Offenmarktgeschäfte nur zwischen der Bundesbank und Geschäftsbanken sowie den Sparkassen statt. Vgl. Beck, H., Kommentar zum Gesetz über die Deutsche Bundesbank vom 20. Juli 1957, Düsseldorf—Mainz 1959, S. 273.

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  34. Halm, G., Geld, Außenhandel und Beschäftigung, 3. deutsche Ausgabe, München 1957, S. 93 (leicht verändertes Zitat).

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  35. Vgl. Brehmer, E., Struktur und Funktionsweise des Geldmarktes der Deutschen Bundesrepublik seit 1948, Nr. 1 der Beiträge zur reinen und angewandten Wirtschaftstheorie aus dem wirtschaftswissenschaftlichen Seminar der Universität Kiel, hrsg. von E. Schneider, Tübingen 1956, S. 117.

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  36. Vgl. Brehmer, E., Struktur und Funktionsweise des Geldmarktes der Deutschen Bundesrepublik seit 1948, a.a.O., S. 116.

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  37. Die Behauptung Brehmers ist übrigens durch die kreditpolitische Entwicklung in der Bundesrepublik während der Restriktionsperiode 1959/60 voll bestätigt worden; so wurden durch die sogenannte »Blessing-Milliarde« nur 500 Mio. DM Zentralbankliquidität abgeschöpft, während für die restlichen 500 Mio. DM andere Mobilisierungspapiere zurückgegeben wurden. Unter Einschluß der vorhergehenden Monate seit Beginn der Restriktionspolitik im Okt. 1959 zeigt sich, daß die liquiditätsabschöpfende Wirkung der »Blessing-Milliarde« durch die Rückgabe anderer Mobilisierungspapiere mehr als ausgeglichen wurde. Vgl. Stucken, R., Deutsche Geld- und Kreditpolitik 1914–1963, Tübingen 1964, S. 277 f.

    Google Scholar 

  38. Vgl. auch dazu die Ergebnisse der Analyse bei Stucken, der am Beispiel der Restriktionsperiode 1959/60 darlegt, daß die erhöhten Rediskontierungen den Geschäftsbanken einen Nettozufluß an Zentralbankliquidität brachten und indirekt mit zur Finanzierung der Kreditexpansion beitrugen. Stucken, R., Deutsche Geld- und Kreditpolitik 1914 bis 1963, a.a.O., S. 279.

    Google Scholar 

  39. »Die Rentabilität des kurzfristigen Kreditgeschäfts erscheint im Aufschwung reizvoll genug, um liquide Mittel in Kontokorrent- und Wechselkrediten, nicht aber in festverzinslichen Wertpapieren anzulegen,« Gleske, L., Die Liquidität der Kreditwirtschaft, a.a.O., S. 91.

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  40. Brehmer, E., Struktur und Funktionsweise des Geldmarktes, a.a.O.

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  41. Vgl. Höfermann, F., Geldmarkt und Geldmarktgeschäfte, Frankfurt 1959, S. 57.

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  42. Stadermann, B., Offenmarktpolitik als Instrument der Liquiditätspolitik, a.a.O., S. 67.

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  43. Vgl. Stucken, R., Deutsche Geld- und Kreditpolitik 1914–1963, a.a.O., S. 279.

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  44. Zwar beeinflußt die Offenmarktpolitik in Deutschland direkt nur den Geldmarktzins, während die Kurswerte der langfristigen Anlagen von den langfristigen Zinssätzen beeinflußt werden. Scheeiner weist jedoch auf die allgemeine Erscheinung hin, daß sich eine steigende Tendenz bei den kurzfristigen Zinssätzen auch auf den Kapitalmarktzins überträgt. Vgl. Schneider, E., Einführung in die Wirtschaftstheorie, Teil III, a.a.O., S. 99.

    Google Scholar 

  45. Vgl. Gurtentag, J., Credit Availability, Interest Rates and Monetary Policy, in: The Southern Economic Journal, Vol. XXVI, Jan. 1960, S. 219–228.

    Article  Google Scholar 

  46. Veit, O., Grundriß der Währungspolitik, a.a.O., S. 260.

    Google Scholar 

  47. Vgl. Veit, O., Die veränderte Währungspolitik und ihre Folgen, a.a.O., S. 51.

    Google Scholar 

  48. Stucken, R., Deutsche Geld- und Kreditpolitik 1914–1963, a.a.O., S. 291.

    Google Scholar 

  49. Vgl. die Ansprache des Bundesbankvizepräsidenten Troeger auf der Jahresversammlung des Verbandes öffentlich-rechtlicher Kreditanstalten April 1964, Bericht der FAZ vom 11. April 1964.

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© 1966 Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen

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Graebner, W., Schmölders, G. (1966). Die liquiditätspolitischen Wirkungen der klassischen Notenbankinstrumente. In: Direkte Kontrollen als Mittel der Geldpolitik. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 1688. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98889-8_3

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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