Vom Demokratischen Block des Senegal (BDS) zur Partei für die Neugruppierung Afrikas (PRA)

Zusammenfassung

Wer ist Léopold Sédar SENGHOR, der Dichter und Gymnasialprofessor, der agrégé de grammaire, der junge Mann Lamine-Guèyes unter den Deputierten von 1946 — seit August 1960 Präsident der Republik Senegal? Wir wollen die Entwicklung verfolgen, die von dem 1948 in Rebellion gegen die SFIO geschaffenen Demokratischen Block des Senegal (Bloc Démocratique Sénégalais — BD S) über die Pariser Parlamentsfraktion der Unabhängigen aus Übersee (Indépendants d’Outre-Mer — IOM) und die Sammelpartei der Convention Africaine bis zu dem kurzlebigen Versuch von 1958 reicht, die politischen Parteien Afrikas außerhalb der RDA in einer Partei für die Neugruppierung Afrikas (Parti du Regroupement Africain — PRA) zu sammeln. Treibende Kraft dieser Entwicklung ist Léopold Senghor. Nicht, daß er Herr eines mächtigen Parteiapparats wäre: Gerade das Fehlen eines solchen Apparats zeichnet die Gruppen aus, von denen hier zu reden ist, und erklärt ihren Mangel an Stabilität. Nicht, daß Senghor unbestrittener Führer der Strömung wäre: Zeitweise verliert er sogar völlig die Kontrolle über sie, wie auf dem Gründungskongreß der PRA in Cotonou. Aber Senghors Denken ist der Motor, der dieses politische Lager immer wieder in Bewegung bringt. Wir müssen daher zuerst nach seiner Persönlichkeit fragen.