Zusammenfassung
Das zentrale Ziel einer Unternehmung besteht darin, die Wettbewerbsfähigkeit und damit implizit auch die Überlebensfähigkeit am Markt zu gewährleisten1. Um diese Herausforderung zu meistern, obliegt es dem Management, bestehende Wettbewerbsvorteile sicherzustellen oder neue zu schaffen2. Die Bewältigung dieser Aufgabe gelingt nicht zuletzt durch die Etablierung des Marketingansatzes als Unternehmenskonzept3. Zum Ausdruck bringt diese Leitidee zur Führung von Organisationen4 die Ausrichtung sämtlicher Funktionsbereiche an den Wünschen der Kunden5. Durchgesetzt hat sich mittlerweile die Auffassung6, daß eine derart umfassend verstandene Orientierung von Herstelleraktivitäten an den Erfordernissen der Käufer nicht bloß eine Anpassung unternehmenspolitischer Maßnahmen an die Bedürfnisse der Nachfrager7, sondern die unternehmenszielspezifische Beeinflussung der Nachfrager im Sinne einer Gestaltung beziehungsweise Weckung von Bedarf oder gar Wünschen beinhalten sollte8. Um diese Maxime zu verwirklichen, richten Repräsentanten der Marketingtheorie und -praxis ihr Erkenntnisinteresse vornehmlich auf die Erforschung der Entscheidungs- und Handlungsweisen der Nachfrager.
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Literatur
Vgl. FRITZ, (1993), S. 11; RAFFÉE/EFFENBERGER/FRITZ, (1992), S. 22.
Vgl. BAUER, (1995a), Sp. 1662.
Auf die besondere Bedeutung des Marketing als Unternehmensführungskonzept weist beispielsweise HINDER, (1986), S. 262 hin. Zur Kritik am ‘Marketing-Imperialismus’, vgl. stellvertretend für viele FREIMANN, (1984); FRITZ, (1993); SIMON, (1986); WIEDMANN, (1993), S. 32–42.
Angesichts der zentralen Bedeutung für die Praxis wurde und wird der Marketingansatz nicht nur als Führungskonzept von Unternehmen, sondern auch von Institutionen propagiert, die zwar nicht die Realisierung eines möglichst hohen monetären Gewinns anstreben, aber sich dennoch als Organisationen bezeichnen lassen, die marktmäßig handeln oder für die ein derartiges Handeln zur Sicherung der Existenz angebracht wäre, vgl. RAFFÉE/WIEDMANN, (1983).
Ähnlich MEFFERT, (1992), S. 3; NIESCHLAG/DICHTUHÖRSCHGEN, (1994), S. 13.
Die besonderen Herausforderungen für das Marketing auf stagnierenden Märkten beschreibt eingängig BAUER, (1988).
Vgl. BREZSKI, (1989), S. 1f. Aufschlußreich sind auch seine Gedanken zu den Gefahren einer eindimensionalen Ausrichtung der Marketing-Planung.
Zur Gestaltungsfunktion der Marketingwissenschaft zählt RAFFEE u.a. die kritische in Fragestellung der bestehenden Strukturen und Praktiken der Unternehmensrealität sowie die Entwicklung besserer Alternativen. Vgl. RAFFEE, (1980), S. 318.
Über den Einfluß der von Wissenschaftlern proklamierten normativen Ansätze und Methoden auf die Denkweise von Managern berichten DESHPANDE/GATIGNON, (1994), S. 281.
TROMMSDORFF, (1984), S. 478; zu den verschiedenen Positionierungsmodellen HERRMANN, (1992), S. 165–175, ausführlicher MYERS, (1996), S. 67–322. Kritisch dazu GUTSCHE, (1995), S. 126–130.
Vgl. RAKER, (1992); BHARADWAJNARADARAJAN/FAHY, (1993); DAY/NEDUNGADI, (1994); DAY/WENSLEY, (1988); McKEENARADARAJAN/PRIDE, (1989).
Einen solchen Versuch unternehmen gegenwärtig HUNT/MORGAN (1995) im Rahmen ihrer Forschungsarbeiten zur ‘Comparative Advantage Theory of Competition’.
Wertvolle Dienste zur Evaluierung von wettbewerbstheoretischen Modellen leisten einige dieser Kriterien auch bei ARNDT, (1981), S. 38; ELIASHBERG/CHATERJEE, (1985) und HUNT/MORGAN, (1995).
Methoden zur Begründung neuer Erkenntnisse referiert beispielsweise CHMIELEWICZ, (1979), S. 36–37. und S. 87–89.
Zur deduktiv-nomologischen Erklärungsmethode vgl. RAFFEE, (1974), S. 31.
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Huber, F. (1999). Von der Kundenorientierung zur Wettbewerberorientierung. In: Spieltheorie und Marketing. Neue betriebswirtschaftliche Forschung, vol 249. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97839-4_1
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