Zusammenfassung
Die im vierten Kapitel entwickelte Systematik funktionaler Anforderungen und formaler Gestaltungsgrundsätze für ein effizientes Finanzcontrolling-System im internationalen Anlagengeschäft erlaubt nunmehr eine kritische Analyse von typischen Finanzcontrolling-Instrumenten, die in der betrieblichen Praxis Verwendung finden. Im Vordergrund des folgenden Kapitels wird daher die Beantwortung der Frage stehen, ob und inwiefern bestehende Instrumente den identifizierten Anforderungen genügen können und damit auch für das Finanzcontrolling unter den besonderen Bedingungen des Anlagengeschäfts in Betracht kommen. Zu diesem Zweck werden ausgewählte praxisrelevante Methoden, Verfahren und Techniken1 — entsprechend dem der Deduktion von Effizienzindikatoren zugrunde liegenden produktionstheoretischen Input-Output-Modell — auf Mängel im Dateninput sowie auf methodische Schwächen der zugrunde liegenden Auswertungsprozeduren überprüft. Darüber hinaus werden als Outputwirkungen die aus den ermittelten Schwachstellen resultierenden Konsequenzen für die Funktionserfüllung des Finanzcontrolling und damit letztlich die Auswirkungen auf die Erreichung der finanzwirtschaftlichen Zielsetzungen aufgezeigt.
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Literatur
Unter Controlling-Instrumenten können in diesem Zusammenhang Methoden, Verfahren und Techniken zur Lösung controllingrelevanter Problemstellungen subsumiert werden. Vgl. Serfling, K.: Controlling, S. 106.
Vgl. zum Beispiel die umfassenden Aufstellungen bei Bramsemann, R.: Handbuch Controlling, S. 227 ff., oder Serfling, K.: Controlling, S. 108–110Die Organisation des Finanzcontrolling ist von dessen (Koordinations)Funktion, welche zwangsläufig ebenfalls organisatorische Aspekte mit einbezieht, zu unterscheiden. Während der Unschärfebereich zwischen Organisation und Controlling Koordinationsprobleme innerhalb der Organisation, Organisationsprobleme der Führungsteilsysteme sowie organisatorische Maßnahmen zur Koordination von Führungsaufgaben umfaßt, sind Fragen der Verteilung von Aufgaben, Entscheidungs-und Weisungsrechten sowie solche der räumlichen und zeitlichen Anordnung typische Organisationsprobleme, die nicht mehr dem Controlling zugerechnet werden. Zur Abgrenzung zwischen Organisation und Koordination beziehungsweise Organisation und Controlling vgl. Köpper, H.-U.: Controlling, S. 241–243.Instrumente, die Mengen-und Wertgrößen in einem Kalkül verschmelzen, werden indes den Wertrechnungen zugeordnet und sind mithin von dem Ausschlußkriterium nicht betroffen. Vgl. Kloock, J./Sieben, G./Schildbach, T.: Kosten-und Leistungsrechnung, S. 9–10.
Vgl. exemplarisch Amshoff, B.: Realtypen, S. 278; Horvath, P.: Controlling, S. 456 ff.; Schneider, D.: Versagen des Controlling, S. 765 ff.; Serfling, K.: Controlling, S. 116 ff.
Amshoff bemerkt zu diesem Problem, daß eine allgemeingültige Klassifikation von betriebswirtschaftlichen Instrumenten, der eine klar abgrenzbare Menge von controllingrelevanten Instrumenten entnommen werden kann, in der Literatur nicht nachgewiesen werden könne, da eine Vielzahl von Verwendungskriterien, Ordnungsmöglichkeiten und Interdependenzen existiere, die eine eindeutige Zuordnung unmöglich mache. Vgl. Amshoff, B.: Realtypen, S. 276, ähnlich auch Napiwotzki, R.: Strategisches Finanzcontrolling, S. 22. Eine solche Unterscheidung bezieht sich direkt auf die fur das Finanzcontrolling relevanten Entscheidungsziele in Form von Finanz-und Erfolgszielen. Während diese beiden Klassen von Entscheidungszielen in erster Linie Wertgrößen beinhalten, konzentrieren sich Produkt-und Potentialziele eher auf Mengengrößen. Vgl. Köpper, H.-U.: Controlling, S. 110; Serfling, K.: Controlling, S. 114–116.
Vgl. Chmielewicz, K.: Finanzierungsrechnungen, S. 165; Witte, E.: Krise, S. 131–133; Wurl, H.-J.: Liquiditätskontrolle, S. 16–17.
Vgl. Witte, E.: Krise, S. 133–134; Wurl, H.-J.: Liquiditätskontrolle, S. 35. Hinzu kommen ein im Gegensatz zu den USA (bislang) fehlender Zwang zur Aufstellung und Publikation von Finanzierungsrechnungen sowie ein mitunter erheblicher Aufwand bei der Umstellung des auf Erfolgsrechnungen zugeschnittenen Rechnungswesens. Vgl. Arbeitskreis “Finanzierungsrechnung”: Finanzierungsrechnung im Konzern, S. 4.
Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 175; Endell, L./Reichelt, J.: Liquiditätsvorsorge, S. 194; Feuerbaum, E.: Projektorientierte Unternehmen, S. 25; Franzen, W.: Liquidität bei Auftragsfertigung, S. 33; Schmitz, H./Windhausen, M.P.: Projektplanung, S. 97.
Arbeitskreis “Finanzierungsrechnung”: Finanzierungsrechnung im Konzern, S. 2, ebenso etwa Wysocki, K. von: Finanzierungsrechnungen, Sp. 681. Hinzuzufügen ist, daß sich die Finanzierungsrechnung - genau wie die noch zu analysierende pagatorische Erfolgsrechnung - zur Erfüllung ihrer Aufgaben zahlreicher weiterer Modelle und Einzelinstrumente bedient. Um allerdings die Übersichtlichkeit der Gliederung zu wahren, soll zunächst von diesen übergreifenden Rechnungssystemen ausgegangen werden.
Vgl. Arbeitskreis “Finanzierungsrechnung”: Finanzierungsrechnung im Konzern, S. 5; Gebhardt, G.: Segmentierte Finanzierungsrechnung, Sp. 1802; Napiwotzki, R.: Strategisches Finanzcontrolling, S. 23.
Vgl. Arbeitskreis “Finanzierungsrechnung”: Finanzierungsrechnung im Konzern, S. 8 ff.; Wysocki, K. von: Finanzierungsrechnungen, Sp. 682–684.
Unter einem Fonds wird die Zusammenfassung bestimmter Aktiv-und Passivkonten zu einer buchhalterischen Einheit verstanden. Vgl. Perridon, L./Steiner, M.: Finanzwirtschaft, S. 590.
Wertänderungen einzelner Fondsbestandteile, beispielsweise aufgrund von Kursschwankungen bei Fremdwährungsposten, dürfen nicht als Einzahlungen oder Auszahlungen interpretiert werden, da kein tatsächlicher Zugang oder Abgang finanzieller Mittel vorliegt. Solche Wertänderungen sind daher entsprechend zu separieren. Vgl. Arbeitskreis “Finanzierungsrechnung”: Finanzierungsrechnung im Konzern, S. 9.
Diese Frage hängt letztlich vom genauen Umfang der erfaßten Aktiva und Passiva ab. Zu alternativen Fondszusammensetzungen vgl. Perridon, L./Steiner, M.: Finanzwirtschaft, S. 592–593. Im übrigen können derartige Schwierigkeiten bei der Unterscheidung zwischen Geld und Nichtgeld als ein Argument für die synonyme Verwendung der Begriffe Einzahlungen und Auszahlungen sowie Einnahmen und Ausgaben gelten. Trotzdem soll die bisher praktizierte begriffliche Trennung beibehalten werden.
Die derivative, das heißt aus Erfolgsgrößen und Bestandsänderungen entwickelte Form der Finanzierungsrechnung wird als Kapitalflußrechnung bezeichnet.
Vgl. Horvath, P.: Controlling, S. 427 ff.; Köpper, H.-U.: Controlling, S. 108; Weber, J.: Einführung, S. 177178, und Abbildung 5–1.
Die zukunftsbezogene Finanzrechnung ist ein Synonym für den Finanzplan. Basiert die Finanzplanung auf Absatz-und Produktionsplänen, handelt es sich um ein Instrument zur sukzessiven Planabstimmung, Andern-zierungsrechnung - vorhandene Eignung für Soll-Ist-Vergleiche zeigen, daß eine Integration in das Kontrollsystem ebenfalls gerechtfertigt sein kann. falls (beispielsweise bei gleichzeitiger Abstimmung mit der Investitionsplanung) liegen simultane Planungsmodelle vor. Vgl. Perridon, L./Steiner, M.: Finanzwirtschaft, S. 609.
Zu möglichen Segmentierungsebenen vgl. Gebhardt, G.: Segmentierte Finanzierungsrechnung, Sp. 18021804.
In diesem Zusammenhang kann zum Beispiel die Problematik der Berücksichtigung von Finanzmittelbeständen einbezogener Unternehmungen oder die der Abbildung von Veränderungen im Kreis der einbezogenen Untemehmungen angeführt werden. Vgl. dazu Arbeitskreis “Finanzierungsrechnung”: Finanzierungsrechnung im Konzern, S.31–37.
Bei Unsicherheit läßt sich die Entscheidungssituation des weiteren danach differenzieren, ob der Entscheidungsträger in der Lage ist, möglichen Umweltzuständen und Konsequenzen seiner Handlungen Eintrittswahrscheinlichkeiten zuzuordnen. Unsicherheit im engeren Sinne liegt dann vor, wenn zwar eine Vorstellung darüber besteht, welche Umweltkonstellationen eine positive Eintrittswahrscheinlichkeit haben, darüber hinaus aber keine detailliertere Spezifizierung möglich ist. Demgegenüber existieren bei Risikosituationen, die mit realen Entscheidungssituationen in der Regel die größte Ähnlichkeit aufweisen, Wahrscheinlichkeitsurteile hinsichtlich der möglichen Umweltzustände. Vgl. Laux, H.: Entscheidungstheorie, S. 115 und 131; Liebler, H.: Investitionen unter Unsicherheit, S. 52.
Vgl. Wurl, H.-I.: Liquiditätskontrolle, S. 15 und 77.
Vgl. Schwermer, W.: Zahlungsstromanalyse, S. 71. Schmalenbach führt dazu aus, daß die getätigte Auszahlung für einen Produktionsfaktor zur Bestimmung des Wertverzehrs unerheblich sei. “Nicht auf die Ausgabe von Geld kommt es an, sondern darauf, ob durch einen Erzeugungs-oder Vertriebsvorgang Güter verzehrt wurden. Das Verzehren, nicht das Geldausgeben entscheidet.” Schmalenbach, E.: Selbstkostenrechnung, S. 8–9.
Zu weiteren möglichen Einteilungskriterien und Wirtschaftlichkeitsaspekten bei der Gliederung von Kostenarten vgl. Kloock, J./Sieben, G./Schildbach, T.: Kosten-und Leistungsrechnung, S. 67–69. Beispielhafte Kalkulationsschemata für eine Leistungseinheit “Lieferung” beziehungsweise “Außenmontage” im Anlagenbau sind in Arbeitskreis “Internes Rechnungswesen”: Beiträge, S. 127–128, zu finden.
Die folgende Analyse der Einzel-und Gemeinkosten basiert auf einer von Bröker durchgeführten Praxisstudie. Hier wurden auftretende Abweichungen zwischen Kosten-und Auszahlungsarten anhand eines bereits abgewickelten Anlagengeschäfts hinsichtlich ihrer Höhe und Ursachen untersucht. Vgl. Bröker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 225 ff.
Vgl. Bröker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 225.
Vgl. Bröker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 136. Von Diskrepanzen aufgrund des Einkaufsverhaltens (frühe Beschaffung großer Mengen zur Erreichung günstiger Konditionen) soll in diesem Zusammenhang abstrahiert werden. Backhaus unterscheidet fir den Fall, daß bei auszahlungswirksamen Primarkosten die Zeitpunkte der Kostenentstehung und des Zahlungsanfalls divergieren, zwischen vor-und nachfinanzierten Kosten. Vorfinanzierte Kosten sind demnach durch einen vor der Kostenentstehung liegenden Zahlungszeitpunkt gekennzeichnet. Vgl. Backhaus, K.: Auftragsplanung, S. 84.
Vgl. Bröker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 135.
Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 75, 225 und 228.
In diesem Fall wird auch die Abgrenzung zu den Fremdleistungskosten fließend.
al Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 75.
Ähnlich Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 74. Zur grundsätzlichen Vorgehensweise bei der traditionellen bestandsorientierten Zinsberechnung vgl. Kilger, W.: Flexible Plankostenrechnung, S. 407–417; Kloock, J./Sieben, G./Schildbach, T.: Kosten-und Leistungsrechnung, S. 101–103; Klipper, H.-U.: Berechnung von Zinsen, S. 11.
Die fehlende Berücksichtigung von Habenzinsen ist im Anlagengeschäft besonders gravierend, da zu Beginn der Auftragsabwicklung Kundenanzahlungen eintreffen, die trotz der gewöhnlich notwendigen Vorfinanzierung der Konstruktion und Fertigung zwischenzeitlich für eine negative Kapitalbindung sorgen können. Die Kritik an der Einbeziehung von Debitorenzinsen wird daran festgemacht, daß diese üblicherweise auf den Umsatz, anstatt auf die den Forderungen zugrunde liegenden Auszahlungen bezogen werden. Küpper weist diesbezüglich darauf hin, daß Debitorenzinsen auf Gewinnbestandteile nicht als Opportunitätskosten interpretiert werden dürfen. Zur generellen Problematik der Umdefinition von Eigenkapitalzinsen in Opportunitatskosten bezieht Männel Stellung. Vgl. Köpper, H.-U.: Berechnung von Zinsen, S. 12 ff.; Köpper, H.-U.: Bestimmung kalkulatorischer Zinsen, S. 38; Männel, W.: Zinsen, S. 84 ff.
Vgl. Backhaus, K.: Auftragsplanung, S. 85. Die Zuordnung dieses Postens zu den Einzelkosten resultiert aus der Tatsache, daß die Ermittlung der mit einem Auftrag verbundenen effektiven Steuerzahlungen durch spezielle Fachabteilungen in den meisten Unternehmungen des Anlagenbaus schon seit langem üblich ist. Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 135, Fn. 12.
Es wird zunächst davon ausgegangen, daß die Verrechnung der verschiedenen Gemeinkosten beziehungsweise Gemeinauszahlungen entsprechend der üblichen Vorgehensweise in der Praxis über Zuschläge auf die einzelnen Projekte erfolgt. Würden solche Verrechnungen unterbleiben und in der projektbezogenen Finanzierungsrechnung statt dessen nur auftragsweise zurechenbare Zahlungen berücksichtigt, so müßten die Gemeinauszahlungen in einer periodenbezogenen Finanzierungsrechnung erfaßt werden. Vgl. Arbeitskreis “Finanzierungsrechnung”: Finanzierungsrechnung im Konzern, S. 83–84.
Während der Verbrauch von Betriebsstoffen wie Strom, Gas oder Wasser gewöhnlich kurzfristig nachfinanzierte Kosten darstellt, werden Lösungs-, Kühl-und Schmiermittel sowie geringwertige und kurzlebige Werkzeuge aufgrund der hohen Standardisierung dieser Produktionsfaktoren nicht gelagert, sondern bei Bedarf beschafft, was zu einer kurzfristigen Vorfinanzierung dieser Kostenarten führt.
Ebenso auch Bröker, E.W.: Erfolgsrechnung, S.142.
Vgl. Backhaus, K.: Auftragsplanung, S. 85.
Vgl. Bröker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 141.
Ein an den Anschaffungspreisen orientierter Wertansatz entspricht dem pagatorischen Kostenbegriff, welcher den zugehörigen Zahlungsströmen wesentlich näher steht, als seine wertmäßige Alternative. Aus diesem Grund sind auch hauptsächlich zeitliche Diskrepanzen für Verzerrungen der Eingangsinformationen im Hinblick auf ihre Aussagekraft zur fmanziellen Lage der Unternehmung verantwortlich. Der für das Anlagengeschäft typische hohe Anteil an Sekundärkosten ist die Ursache für die starke Ausprägung der zeitlichen Diskrepanzen zwischen Güterverzehr und Zahlungsanfall. Zahlungen treten nämlich lediglich an den Schnittstellen der Unternehmung zu den sie umgebenden Märkten auf, so daß innerbetriebliche Realgüterbewegungen insbesondere bei der (Eigen)Fertigung häufig nicht mit Zahlungen verbunden sind und die Ungenauigkeiten demnach mit wachsender Fertigungstiefe ansteigen. Vgl. Arbeitskreis “Finanzierungsrechnung”: Finanzierungsrechnung im Konzern, S. 83; Backhaus, K.: Auftragsplanung, S. 7476; Küpper, H.-U.: Bestimmung kalkulatorischer Zinsen, S. 36.
Vgl. Küpper, H.-U.: Unternehmensplanung, S. 21–28; Laßmann, G.: Weiterentwicklung, S. 1048–1050. Dieser Einschätzung schließt sich auch Kloock an, wenn er feststellt, daß die Kostenrechnung unkontrollierbaren Manipulationsgefahren ausgesetzt sei. Vgl. Kloock, J.: Kalkulatorische Planungsrechnung, S. 78.
Vgl. Köpper, H.-U.: Unternehmensplanung, S. 28–30.
Hiervon ausgenommen ist allerdings die Finanzierungsrechnung in Form einer auf externe Adressaten gerichteten Kapitalflutirechnung. Diese ist - zumindest bei solchen Unternehmungen, die nach IAS bilanzieren - gesetzlich geforderter Bestandteil des Jahresabschlusses (vgl. IAS 7).
Zur Abgrenzung von Kosten, Aufwendungen, Ausgaben und Auszahlungen vgl. beispielsweise Kloock, J./Sieben, G./Schildbach, T.: Kosten-und Leistungsrechnung, S. 22 W
Vgl. Arbeitskreis “Finanzierungsrechnung”: Finanzierungsrechnung im Konzern, S. 83.
Wagenhafer, A.: Verursachungsgerechte Kostenschlüsselung, S. 82 ff., hat allerdings gezeigt, daß eine absichtlich nicht verursachungsgerechte Schlüsselung bei asymmetrischer Informationsverteilung eine Verhaltenssteuerung dezentraler Entscheidungsträger bewirken kann. Seine Ausführungen beziehen sich allerdings auf die Verzerrung von Kostenrechnungsinformationen. Daß mit Zahlungsgrößen, die ohne Zweifel im Hinblick auf die mehrperiodig konzipierten finanzwirtschaftlichen Zielsetzungen die größere Entscheidungsorientierung aufweisen, ähnliche personenbezogene Koordinationszwecke verfolgt werden können, wird beispielsweise von Pfaff, D.: Wert von Kosteninformationen, S. 121 ff. bestritten. Anderer Meinung ist wiederum Köpper, H.-U.: Untemehmensplanung, S. 40–41.
Backhaus, K./Molter, W.: Kalkulation, S. 101.
Vgl. Kilger, W.: Flexible Plankostenrechnung, S. 57 ff. Zur Problematik von Gemeinkostenzuschlägen unter den speziellen Bedingungen des Anlagengeschäfts vgl. ausführlich Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 92–97, wobei diese Erkenntnisse im wesentlichen auch auf die Finanzierungsrechnung übertragbar sind.
Werden nämlich die tatsächlichen Einzelauszahlungen erfaßt, so ergeben die obigen Ausführungen zweifelsfrei, daß sich durch die zeitabhängige Veränderung der Zuschlagsbasis auch die Zuschlagssätze für die Gemeinauszahlungen ändern.
So kann ein auf vergangene Ereignisse bezogener unvollkommener Informationsstand vorliegen, wenn für Planungszwecke erforderliche Informationen im Rahmen früherer Projekte bereits erhoben wurden, diese allerdings aufgrund unzureichender Dokumentation nicht mehr verfitgbar sind. Zeitliche oder sachliche Restriktionen bei der Informationsbeschaffung sind dagegen die Ursache für einen unvollkommenen Informationsstand bezüglich gegenwärtiger Umweltlagen. Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 19–20.
Vgl. Backhaus, K.: Auftragsplanung, S. 38; Bröker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 21–23. Die Ausführungen beziehen sich auf die Ersterstellung einer industriellen Anlage. Bei der modifizierten Ersterstellung handelt es sich zwar prinzipiell auch um neuartige Anlagen; die Neuartigkeit resultiert aber nicht aus verfahrenstechnischen Innovationen oder Neukonstruktionen, sondern lediglich aus der kundenspezifischen Kombination überwiegend standardisierter Bauteile und Baugruppen. Entsprechend höher ist der Informationsstand in den einzelnen Projektphasen, falls bereits abgewickelte Aufträge entsprechend dokumentiert wurden.
Angesichts der langen Abwicklungsdauem und der Volatilität finanzwirtschaftlicher Einflußgrößen ist die Bedeutung der Unsicherheit als Ursache fur unvollkommene Information sehr hoch einzuschätzen. Für diese These spricht des weiteren der Anstieg des Informationsstands mit der Projektdauer, da zukunftsbezogene Imponderabilien an Bedeutung verlieren.
Alternativ, das heißt bei Berücksichtigung stochastischer Einflüsse, hätten die Ergebnisgrößen die Form von Wahrscheinlichkeitsverteilungen. Vgl. Schmidt, R.H./Terberger, E.: Grundzüge, S. 300 ff.; Schultz, V.: Projektkostenschätzung, S. 184.
Wurl bezeichnet diesen Sachverhalt als fehlende Sensibilisierung des finanzwirtschaftlichen Risikobewußtseins, vgl. Wurl, H.-J.: Liquiditätskontrolle, S. 164.
Die Zweckmäßigkeit der jeweiligen Wertansätze in Abhängigkeit von der Art der Berücksichtigung des Entscheidungsfeldes sowie deren Aquivalenz unter der Annahme gleicher Ziel-und Nutzenfunktionen der Entscheidungsträger sowie einem identischen Entscheidungsfeld verdeutlichen Kloock, J./Sieben, G./Schildbach, T.: Kosten-und Leistungsrechnung, S. 28–32.
Vgl. auch Köpper, H.-U.: Unternehmensplanung, S. 20.
So bedient sich beispielsweise die Siemens AG mittlerweile einer nach dem Umsatzkostenverfahren erstellten Gewinn-und Verlustrechnung als interne Ergebnisrechnung. Vgl. Ziegler, H.: Neuorientierung, S. 177–180. Vgl. zum Beispiel Laßmann, G.: Meinungsspiegel, S. 581.
Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 70 ff. Sehr ähnliche Schlußfolgerungen zieht auch Buch, J.: Projektrechnung, S. 71–74.
Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 91; Feuerbaum, E.: Projektorientierte Unternehmen, S. 19.
Vgl. S. 187. Bei den Planungs-und Entscheidungsproblemen wird von Delegationsproblemen, die nicht auf die Entscheidung selbst, sondern auf deren Durchsetzung gerichtet sind, weitgehend abstrahiert. Insofern involvieren sie neben der Unsicherheitsproblematik auch die adäquate Behandlung von Sachinterdependenzen. Die für Manipulationsgefahren verantwortlichen Verhaltensinterdependenzen werden demgegenüber zu den Steuerungsproblemen gerechnet und stellen lediglich einen anderen Schwerpunkt der Betrachtungsweise von Kostenrechnungsproblemen dar. Vgl. Köpper, H.-U.: Unternehmensplanung, S. 31; Pfaff, D.: Wert von Kosteninformationen, S. 121.
So auch Riebel, P.: Meinungsspiegel, S. 315–316.
Speziell der Integration projektübergreifender Zusammenhänge steht nicht nur die Unsicherheitsproblematik, sondern auch der einperiodige Charakter der Kostenrechnung entgegen.
Vgl. exemplarisch Kilger, W.: Flexible Plankostenrechnung, S. 16 und 186; Langen, H.: Handikap der Statik, S. 2308. Für eine Verwendung dieser Verfahren speziell im Anlagengeschäft plädieren Backhaus, K.: Auftragsplanung, S. 88, und Laßmann, G.: Meinungsspiegel, S. 581–582. Zunächst kritisch äußert sich Haas, M.: Finanzielles Controlling, S. 163–165.
Vgl. Busse von Colbe, W./Laßmann, G.: Investitionstheorie, S. 20.
Vgl. etwa Kloock, J.: Mehrperiodige Investitionsrechnungen, S. 876 ff. Zum Lücke-Theorem allgemein vgl. Franke, G./Hax, H.: Finanzwirtschaft, S. 88–94.
n Ein anderer Ansatz zur Bestimmung des Überschusses einer Periode wäre zum Beispiel der Rückgriff auf Kosten und Leistungen, für den die Aussagen des Lücke-Theorems analog gelten. Da im folgenden allerdings ausschließlich pagatorische Ansätze der Erfolgsermittlung näher betrachtet werden, erübrigt sich seine explizite Behandlung in diesem Kontext.
Vgl. Arbeitskreis “Finanzierungsrechnung”: Finanzierungsrechnung im Konzern, S. 4–5.
Es wird hier von einer strengen Beachtung des Realisationsprinzips im Rahmen der “completed contract”-Methode ausgegangen. Die Ausführungen gelten allerdings bei einer Gewinnrealisierung entsprechend dem Fertigstellungsgrad nach der “percentage of completion”-Methode analog.
Wenn der finanzielle Erfolg das Unternehmensziel bildet, sollte man zur Ermittlung des gebundenen Kapitals von den Zahlungsströmen ausgehen. Die Höhe und Dauer der Kapitalbindung ergeben sich dann aus den Auszahlungen fir die einzusetzenden Produktionsfaktoren und den durch die Verwertung der hergestellten Gitter erzielten Einzahlungen.“ Köpper, H.-U.: Berechnung von Zinsen, S. 4. Vgl. auch die gegen die im Anlagengeschäft praktizierte Ermittlung der kalkulatorischen Zinsen vorgebrachte Kritik auf S. 185.
Ebenso Bröker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 103, und Haas, M.: Finanzielles Controlling, S. 174. Vgl. Bröker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 119–121.
Köpper sieht in der anlagen-beziehungsweise projektbezogenen Erfolgsrechnung das Bindeglied zwischen Investitionsrechnung und periodenbezogener Kosten-und Leistungsrechnung. Vgl. Köpper, H.-U.: Investitions-Controlling, S. 181–182.
Nicht zu den erfolgswirksamen Projektauszahlungen gehören somit sachzielfremde Auszahlungen wie Spenden an gemeinnützige Organisationen, kompensatorische Auszahlungen, die oft bei reinen Finanztransaktionen anfallen, sowie Ergebnisauszahlungen im Zusammenhang mit der Gewinnverwendung. Vgl. Bröker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 106–110.
Das Tragfähigkeitsprinzip wirft im Anlagengeschäft Probleme auf, da in der Regel kein eindeutiger Marktpreis existiert, der für dieses Zurechnungsprinzip erforderlich ist.
Ein vollständiger Vorteilsvergleich im Rahmen eines Totalmodells kommt zwar ohne den Kalkulationszinssatz aus, dieser ist aber für alle Formen von Partialmodellen unerläßlich, da er vereinfachende Pauschalannahmen über die aus dem betrachteten Entscheidungsfeld separierten Parameter enthält. Vgl. Schneider, D.: Investition, S. 102.
Vgl. exemplarisch Busse von Colbe, W./Laßmann, G.: Investitionstheorie, S. 53, oder Schmidt, R.H./Terberger, E.: Grundzüge, S. 120–122.
Broker weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß insbesondere bei Geschäften mit zahlungskräftigen Kunden aus erdölexportierenden Ländern der Golfregion oft hohe Anzahlungen geleistet werden, die dazu führen können, daß der kumulierte Projekt-Cash Flow durchgehend positiv ist. In solchen Fällen würde zu keinem Zeitpunkt eine Mittelbindung auftreten. Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 122–123, anders etwa Schill, J.: Wettbewerbsfähigkeit, S. 10–11.
Nichtsdestotrotz wird darüber hinaus dafür plädiert, neben der Gegenwartspräferenz auch Unsicherheitsaspekte in Form der allgemeinen Geldentwertung in den Kalkulationszinssatz zu integrieren, vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 124.
Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 149–155.
In den systematischen Risiken spiegeln sich die wirtschaftlichen und politischen Imponderabilien des Außenhandels wider, die projektübergreifend gelten und bei Eintritt die Leistungserbringung beziehungsweise den Transfer des Leistungsentgelts verzögern oder sogar verhindern können. Demgegenüber handelt es sich bei unsystematischen Risiken um auf Einzelprojekte bezogene Risiken. Vgl. Abt, F.: Risk Management, S. 335; Backhaus, K./Molter, W.: Risikomanagement, S. 40, sowie die Ausführungen in Abschnitt 6.2.1.1.
Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 168 ff., ebenso Haas, M.: Finanzielles Controlling, S. 191 ff.
So wird ein Kunde nicht nur wegen einer überzeugenden technischen Lösung oder eines abgerundeten Angebots an Dienstleistungen den Zuschlag erteilen beziehungsweise einen höheren Preis akzeptieren, sondern auch dann, wenn er aufgrund der technischen Auslegung mit niedrigeren Folgeauszahlungen rechnen kann. Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 184–189.
Ebenso auch Köpper, H.-U.: Investitions-Controlling, S. 181. Diese Forderung kann im übrigen schon allein damit begründet werden, daß der Anlagenlieferant - insbesondere bei Kunden aus Entwicklungsländern -häufig dazu aufgefordert wird, sich an der Projektgesellschaft, welche die zu errichtende Anlage betreiben soll, fmanziell zu beteiligen. Vgl. Arbeitskreis “Internes Rechnungswesen”: Beiträge, S. 27–28. Die Anwendung finanzmathematischer Verfahren zur optimalen verfahrenstechnischen Auslegung von Anlagen im Sinne einer Betrachtung über die gesamte Lebensdauer wurde erstmals von Buskies, U./Temirsen, K.: Optimierung, S. 239 ff. angedacht.
Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 189–191.
Dies reflektieren vor allem die kalkulatorischen Erfolgsrechnungssysteme mit der sogenannten mitlaufenden Auftragskalkulation. Laßmann bezeichnet die in der Praxis noch überwiegend vorherrschende Übung, Investitionsrechnungen lediglich zu Planungszwecken durchzuführen, als “gravierende Controllinglücke”. Laßmann, G.: Weiterentwicklung, S. 1057. Eine Übertragung dieser Vorgehensweise auf das Anlagengeschäft bedeutete im übrigen, daß die pagatorische Erfolgsrechnung hauptsächlich in den Projektphasen bis zum Vertragsabschluß oder aber als Nachkalkulation einsetzbar wäre. Vgl. Haas, M.: Finanzielles Controlling, S. 165 und 179–180.
Vgl. dazu etwa Chmielewicz, K.: Finanz-und Erfolgsplanung, Sp. 616–617; Fischer, R./Rutkis, T.: Entscheidungsorientierte Informationen, S. 29–30.
Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 203. Auch Haas ist der Auffassung, daß sich bei gewissen Vereinfachungen hinsichtlich der verwendeten Eingangsinformationen eine auf Zahlungsströmen basierende, mitlaufende und dynamische Projektergebnisrechnung ohne weiteres durchfuhren lädt, vgl. Haas, M.: Finanzielles Controlling, S. 180–181.
Vgl. Kloock, J./Sieben, G./Schildbach, T.: Kosten-und Leistungsrechnung, S. 10.
IW Vgl. Franke, G./Hax, H.: Finanzwirtschaft, S. 75–77. Schwierigkeiten bei der Bewertung von Produktionsfaktoren und Fertigerzeugnissen im Rahmen der Kosten-und Leistungsrechnung zeigen Kloock, J./Sieben, G./Schildbach, T.: Kosten-und Leistungsrechnung, S. 18 ff., auf.
Zur generellen Problematik der Prognose zukünftiger Cash Flows vgl. Myers, S.C.: Financial Strategy, S. 133–134.
I II Ähnlich auch Broker, E.. W.: Erfolgsrechnung, S. 104.
Eine Manipulationsmöglichkeit bei der Vereinbarung kostenorientierter Verrechnungspreise besteht zum Beispiel darin, zusätzlich Kosten anderer als der relevanten Aktivitäten auf die entsprechenden Kostenträger des eigenen Bereichs umzulegen, um auf diese Weise höhere Verrechnungspreise und damit eine Verbesserung des (kalkulatorischen) Bereichserfolges zu erreichen. Dieses Phänomen wird auch als Cost Padding bezeichnet. Die Verzerrung pagatorischer Größen fällt demgegenüber schwerer, da entsprechende Beträge tatsächlich ausgegeben werden müssen und angesichts der damit verbundenen Konsequenzen der Nutzen dieses Vorgehens doch sehr limitiert ist, vgl. Köpper, H.-U.: Unternehmensplanung, S. 40–41 Zu den begrenzten Manipulationsspielräumen eines aus Zahlungskomponenten ermittelten Kapitalwertes vgl. Arbeitskreis “Finanzierung”: Problem der Informationsverzerrung, S. 906, sowie kritisch Ossadnik, W.: Controlling, S. 87.
Vgl. Schmidt, R.H./Terberger, E.: Grundzüge, S. 85; Trigeorgis, L.: Real Options, S. 24. Aufgrund massiver Schwierigkeiten bei der Prognose der tatsächlichen Einzahlungen der Aktionäre hat sich zur Marktwertbestimmung im Rahmen des Shareholder Value-Konzeptes der Rückgriff auf die zukünftigen freien Cash Flows durchgesetzt. Diese sind zwar dem Beziehungsgeflecht von Unternehmung und Umwelt zuzuordnen, erlauben aber eine recht zutreffende Vorhersage zukünftiger Einzahlungen der Aktionäre, während bilanzielle Gewinne aufgrund zahlreicher Ansatz-und Bewertungswahlrechte in ihrer diesbezüglichen Aussagekraft deutlich eingeschränkt sind. Vgl. Liebler, H.: Investitionen unter Unsicherheit, S. 31–34. Schwetzler macht allerdings darauf aufmerksam, daß Besonderheiten des deutschen Steuersystems und die bilanzielle Ausschüttungssperre die Verwendung von Ausschüttungen beziehungsweise Auszahlungen an Anteilseigner und Gläubiger als bewertungsrelevante Überschußgrößen nahelegen. Vgl. Schwetzler, B.: Shareholder Value-Konzept in Deutschland, S. 682–683.
Vgl. Blohm, H./Luder, K.: Investition, S. 58; Brealey, R.A./Myers, S.C.: Corporate Finance, S. 35; Busse von Colbe, W./Laßmann, G.: Investitionstheorie, S. 47; Perridon, L./Steiner, M.: Finanzwirtschaft, S. 61. Es kann ferner davon ausgegangen werden, daß die von Broker bevorzugte kumulative Rechentechnik der unmittelbaren Diskontierung der Projektzahlungssalden auf den Bezugszeitpunkt äquivalent ist und insofern keinen methodischen Widerspruch zur Kapitalwertmethode darstellt. Vgl. dazu Kupper, H.-U.: Berechnung von Zinsen, S. 5–10.
Vgl. zum Beispiel Blohm, H./Lüder, K.: Investition, S. 58; Schmidt, R.H./Terberger, E.: Grundzüge, S. 126.
Vgl. exemplarisch Blohm, H./Lüder, K.: Investition, S. 74–75; Busse von Colbe, W./Laßmann, G.: Investitionstheorie, S. 48–49; Kruschwitz, L.: Investitionsrechnung, S. 66. Die Annahme eines vollkommenen Kapitalmarktes (im Gleichgewicht) bewirkt, daß mögliche Ursachen für Preisverzerrungen von Zahlungsströmen per definitione eliminiert werden und somit der Preis, zu dem ein Zahlungsstrom zu einem bestimmten Zeitpunkt gehandelt wird, für alle Marktteilnehmer gleich hoch ist. Vollständigkeit bedeutet schließlich, daß - anders als auf den Gütermärkten - beliebige Parten einzelner Zahlungsströme unbeschränkt handelbar sind. Vgl. Schmidt, R.H./Terberger, E.: Grundzüge, S. 89.
Vgl. Busse von Colbe, W./Laßmann, G.: S. 28.
Während die Gegenwartspräferenz bereits durch einen einheitlichen Kalkulationszins über die Laufzeit adäquat berücksichtigt werden kann, sind zusätzlich variable Periodenzinssätze denkbar. Diese spiegeln sichals funktionaler Zusammenhang zwischen Laufzeit und Zins in der sogenannten Zinsstruktur(kurve) wider, wobei üblicherweise für die langfristige Bereitstellung finanzieller Mittel ein höherer Preis verlangt wird als für die kurzfristige. Vgl. Hielscher, U.: Investmentanalyse, S. 21–22.
Vgl. Schmidt, R.H./Terberger, E.: Grundzüge, S. 93–94.
Dies ist insofern nicht verwunderlich, als die Abstraktion von der Unsicherheitsproblematik die ausschließliche Fokussierung von Bewertungsproblemen erlaubt, welche sich aus der Mehrperiodigkeit von Zahlungsströmen sowie den unterschiedlichen Präferenzen von Wirtschaftssubjekten bezüglich der zeitlichen Struktur ihrer Konsumströme ergeben. Vgl. Schmidt, R.H./Terberger, E.: Grundzüge, S. 82. Hierin liegt auch die einzig mögliche Begründung für die von Bröker verfochtene Interpretation des Kalkulationszinsfußes im Zusammenhang mit dem dynamischen Ansatz auf Zahlungsbasis. Beim Kapitalwert handelt es sich nämlich um ein Kriterium, welches - im Gegensatz etwa zur Internen Zinsfußmethode - einen absoluten Maßstab der Vorteilhaftigkeit und keine relative Renditeaussage liefert, vgl. Perridon, L./Steiner, M.: Finanzwirtschaft, S. 64. Zu ähnlichen Definitionen siehe auch Altrogge, G.: Investition, S. 354, oder Franke, G./Hax, H.: Finanzwirtschaft, S. 183. Insofern trifft die Aussage, die Verzinsung des gebundenen Kapitals entbehre im Anlagengeschäft einer sinnvollen Grundlage, zwar zu, ist aber bei Anwendung der Kapitalwertmethode ohne Belang.
In allen Abhandlungen zum internationalen Anlagengeschäft wird Risikoaspekten regelmäßig eine große Beachtung geschenkt. Auch Bröker weist sehr dezidiert auf die Notwendigkeit der Erfassung erfolgswirtschaftlicher (Projekt-)Risiken hin, um der Unsicherheitsproblematik Rechnung tragen zu können, vgl. Bröker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 168 ff. Im Hinblick auf die Beschäftigung mit finanzwirtschaftlichen Fragestellungen ist eine Einbeziehung unsicherer Erwartungen ohnehin dringend geboten. Andernfalls werden - zumindest wenn ein vollkommener und vollständiger Kapitalmarkt hinzukommt - viele real existierende Problemkomplexe wie zum Beispiel die Liquiditätssicherung bedeutungslos und trivial.
Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 117, und Kapitel 6.2. 1. 3.
Der Lagebericht der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau von 1996 weist ebenfalls darauf hin, daß Großprojekte das Erscheinungsbild der Branche sehr wesentlich prägen und die beteiligten Unternehmungen ihre Organisationsstrukturen auf die effiziente Abwicklung dieser meist auch volkswirtschaftlich bedeutenden Vorhaben ausgerichtet haben. Vgl. Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau: Jahresbericht 1996, S. B.
Vgl. Backhaus, K.: Auftragsplanung, S. 89–90.
Dies ist relativ problemlos möglich, da Höhe des Kredits, Zinssatz (der üblicherweise vom Kalkulationszins abweichen wird), Laufzeit und Tilgungsmodalitäten bereits in der Akquisitionsphase verhandelt und festgelegt werden. Stehen diese Parameter erst einmal fest, kann die Auftragsfinanzierung in einer eigenen Zahlungsreihe abgebildet und in die Projektzahlungsreihe integriert werden. Vgl. dazu vor allem Kapitel 6.2. 1. 3.
Backhaus, K.: Auftragsplanung, S. 89.
Durch den finanzwirtschaftlichen Fokus der Arbeit liegt der Schwerpunkt im wesentlichen auf der Betrachtung von Kapitalmarktunvollkommenheiten, wenngleich der Realinvestitionscharakter des Anlagengeschäfts darüber hinaus Analysen der globalen Produkt-und Faktormärkte nahelegt.
Vgl. Gann, J.: Internationale Investitionsentscheidungen, S. 25 und 46; Perlitz, M.: Internationales Management, S. 551; Stehle, R.: Internationales Finanzmanagement, S. 69–70.
Vgl. Schmidt, R.H./Terberger, E.: Grundzüge, S. 180.
Kann durchweg von Sicherheit über die Güte aller am Kapitalmarkt gehandelten Zahlungsströme ausgegangen werden, so besteht streng genommen weder ein Grund für eine Preisdifferenzierung aufgrund unterschiedlicher Wahrscheinlichkeiten der Vertragserfüllung noch für die Unterscheidung zwischen Eigen-und Fremdkapital. Es ist zudem möglich, beliebige Beträge anzulegen und aufzunehmen, da aufgrund der sicheren Erwartungen nicht erftillbare Zahlungsversprechen erst gar nicht gehandelt würden. Vgl. Schmidt, R.H./Terberger, E.: Grundzüge, S. 93–94. Auch Albach ist der Auffassung, daß Unvollkommenheiten des Kapitalmarktes im wesentlichen eine Folge von Informationsproblemen sind, welche es nur bei Unsicherheit geben kann. Vgl. Albach, H.: Investition und Liquidität, S. 31.
Ebenso zum Beispiel auch Sharpe, W.F./Alexander, G.J.: Investments, S. 195.
Vgl. Brealey, R.A./Myers, S.C.: Corporate Finance, S. 22–23; Schmidt, R.H./Terberger, E.: Grundzüge, S. 187.
An dieser Stelle sollte man sich vor Augen führen, daß Investitions-und Finanzierungsentscheidungen simultan getroffen werden müssen, wenn von der Prämisse eines vollkommenen Kapitalmarktes total abgerückt wird. Es ist weder möglich, einzelne Investitionsprojekte separat zu betrachten, noch können individuelle Präferenzen einzelner Kapitalgeber aus dem Entscheidungsprozeß eliminiert oder Entscheidungen sinnvoll delegiert werden. Zur Bedeutung der kapitaltheoretischen Separationstheoreme fir die Planung vgl. Rudolph, B.: Bedeutung, S. 261 ff. Sehr kritisch bezüglich der Realitätskonformität der far unvollkommene Marktbedingungen entwickelten Entscheidungskalküle äußern sich Schmidt, R.H./Terberger, E.: Grundzüge, S. 181–182.
Für standardisierte Maschinen zum Beispiel mag es einen passabel funktionierenden Sekundärmarkt geben, davon kann allerdings bei der Einmaligkeit einzelner Industrieanlagen nicht ausgegangen werden. In der Regel existiert far diese nicht einmal ein Marktpreis.
Vgl. Dixit, A.K./Pindyck, R.S.: Investment under Uncertainty, S. 94; Mason, S.P./Merton, R.C.: Contingent Claims Analysis, S. 38–39. Dieses Problem stellt sich im übrigen nur, wenn eine marktorientierte Risikoberücksichtigung angestrebt wird. In diesem Fall wird die erwartete Rendite der mit einem vergleichbaren Risiko behafteten Alternativanlage zur Diskontierung der jeweiligen Projektzahlungsreihen verwendet. Andernfalls existiert ohnehin nur ein Zinssatz, so daß sich die Suche nach der Twin Security erübrigt.
Vgl. Blohm, H./Luder, K.: Investition, S. 74 und 270; Bröker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 121; Haas, M.: Finanzielles Controlling, S. 11. Insofern ist die der Kapitalwertmethode immanente Wertadditivitätsprämisse aufgrund des “stand alone”-Charakters vor allem von neuartigen Großanlagen eher vertretbar als im Zusammenhang mit Investitionsprojekten, die ausgeprägtere Interdependenzen besitzen. Zur Behandlung von Verbundprojekten sind allerdings Erweiterungen dieser Methodik erforderlich, vgl. dazu Kapitel 6. 3.
Vgl. Köpper, H.-U.: Unternehmensplanung, S. 31–32.
Vgl. Franke, G./Hax, H.: Finanzwirtschaft, S. 166; Trigeorgis, L.: Real Options, S. 24 ff.; Wilhelm, J.: Marktwertmaximierung, S. 525–526.
Normalerweise weist die ursprüngliche Zahlungsreihe eines Investitionsprojekts nicht die von den Investoren gewünschte zeitliche Struktur ihrer Konsumausgaben auf. Bei vollkommenem und vollständigem Kapitalmarkt können nach der sogenannten Fisher-Separation Investitionen aber unabhängig von den Konsumplänen der Eigner allein anhand des Kapitalwertkriteriums bewertet werden, da die mit ökonomischen Entscheidungen verbundenen Zahlungen in einen Konsumstrom der gewünschten zeitlichen Struktur transformierbar sind. Zur Fisher-Separation vgl. die Darstellungen bei Copeland, T.E./Weston, J.F.: Financial Theory, S. 18–19, und Rudolph, B.: Bedeutung, S. 264 ff.
Brealey, R.A./Myers, S.C.: Corporate Finance, S. 24. Unter Umständen auftretende Agency-Probleme werden in diesem Zusammenhang aus der Betrachtung ausgeklammert. Zur Überlegenheit der Kapitalwertmethode im Vergleich zu alternativen (dynamischen) Verfahren vgl. Brealey, R.A./Myers, S.C.: Corporate Finance, S. 85 ff.; Copeland, T.E./Weston, J.F.: Financial Theory, S. 31–36; Levy, H./Sarnat, M.: Financial Decisions, S. 53 ff.; Schmidt, R.H./Terberger, E.: Grundzüge, S. 162 ff.
Vgl. Bröker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 170 ff., ebenso Arbeitskreis “Internes Rechnungswesen”: Beiträge, S. 31 ff.; Haas, M.: Finanzielles Controlling, S. 192–208.
Zur Darstellung und Kritik der Korrekturverfahren vgl. exemplarisch Kruschwitz, L.: Investitionsrechnung, S. 261–263.
Vgl. zur Verfahrensbeschreibung Busse von Colbe, W./Laßmann, G.: Investitionstheorie, S. 161 ff.; Kruschwitz, L.: Investitionsrechnung, S. 264–268.
Vgl. zum Beispiel Hertz, D.B.: Risk Analysis, S. 101; Köpper, H.-U.: Untemehmensplanung, S. 37; Levy, H./Samat, M.: Financial Decisions, S. 247–250; Perridon, L./Steiner, M.: Finanzwirtschaft, S. 120–126; Wurl, H.-J.: Projektanalysen durch Simulation, S. 364 ff.
Vgl. Brealey, R.A./Myers, S.C.: Corporate Finance, S. 255; Schmidt, R.H./Terberger, E.: Grundzüge, S. 300303; Trigeorgis, L.: Real Options, S. 54–57.
Die Inputgrößen werden durch die Zahlungsreihen und den Kalkulationszinsfuß repräsentiert, während als primäre Einflußfaktoren (Primärvariablen) auf diese Inputgrößen beispielsweise das aus dem Projektstruktur-plan hervorgehende Zeit-und Mengengerüst, Güterpreise, Zinsen und Wechselkurse sowie die vertraglich festgelegten Zahlungsbedingungen des Kunden gelten können. Lachnit weist allerdings auf die besondere Bedeutung der Klärung erfolgs-und liquiditätsbezogener Auswirkungen von Parameteränderungen bei Unternehmungen mit Projektleistungstätigkeit hin, die ohne entsprechende Systemunterstützung mittels Simulationsläufen nicht transparent gemacht werden können. Vgl. Lachnit, L.: Controllingkonzeption, S. 161 ff.
Projektbezogene Risiken können die Investoren in der Regel einfacher und billiger selbst, durch Streuen ihres Anteilsbesitzes diversifizieren. Insofern werden, sofern sich die Hertz’sche Risikoanalyse auf den Kapitalwert bezieht und damit eine direkte Entscheidungsrelevanz aufweist, unter Umständen Fehlentscheidungen ausgelöst, da durch die Verletzung der Wertadditivität unter Umständen Gruppen an sich unverbundener Projekte akzeptiert werden, die isoliert betrachtet nicht vorteilhaft sind.
Dieser Aspekt der Flexibilität und die dadurch verursachte Asymmetrie der Risikostruktur des Investments entspricht in seinem Charakter einer Option und wird im folgenden noch eine bedeutende Rolle spielen, vgl. Kapitel 6.3.2.
Vgl. die empirischen Ergebnisse von Köpper, H.-U./Winckler, B./Zhang, S.: Planungsverfahren, S. 448–449. Eine Dominanz des Internen Zinsfußes war bis in die siebziger Jahre auch in den USA zu beobachten, vgl. exemplarisch Gitman, L./Forrester, J.: Survey of Capital Budgeting, S. 68–69.
Vgl. Blohm, H./Lüder, K.: Investition, S. 50–54, und die dort angegebene Literatur.
Vgl. zum Beispiel Blohm, H./Luder, K.: Investition, S. 279–280; Brealey, R.A./Myers, S.C.: Corporate Finance, S. 103–104; Buchner, R.: Auswahlkriterium, S. 623; Eilenberger, G.: Finanzierungsentscheidungen, S. 132. Auch Gann weist darauf hin, daß insbesondere in einer international ausgerichteten Unternehmung mit ausländischen Tochtergesellschaften und zahlreichen Investitionsgelegenheiten eine simultane Investition-und Finanzierungsplanung nicht mehr möglich ist, vgl. Gann, J.: Internationale Investitionsentscheidungen, S. 82.
Vgl. Buchner, R.: Auswahlkriterium, S. 632. Hier zeigt sich wiederum, daß ein mittelbarer Parametervergleich kein ökonomisch sinnvolles Entscheidungskriterium liefert, sondern nur die (willkürliche) Wahl der Standardbasis widerspiegelt, vgl. dazu vor allem Franke, G.: Mittelbarer Parametervergleich, S. 432 ff. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, daß eine korrekte Anwendung der Internen Zinsfußmethode den obigen Einwand entkräftet. Insbesondere in der Praxis wird bei Auswahlentscheidungen aber zumeist die Investitionsalternative mit dem größten internen Zinsfuß gewählt, was im Hinblick auf die Zuverlässigkeit der Methode eine klare Einschränkung darstellt.Vgl. Norstrom, C.J.: Kritische Würdigung, S. 112–114.
Einprägsame Beispielfälle liefern Brealey, R.A./Myers, S.C.: Corporate Finance, S. 590 ff. Vgl. des weiteren Laux, C.: Handlungsspielräume, S. 933; Liebler, H.: Investitionen unter Unsicherheit, S. 59–60.
Trigeorgis führt dazu aus, daß “it is now widely recognized, for example, that traditional discounted-cashflow (DCF) approaches to the appraisal of capital-investment projects, such as the standard net-present-value (NPV) rule, cannot properly capture management’s flexibility to adapt and revise later decisions in response to unexpected market developments.” Trigeorgis, L.: Real Options, S. 1, ähnlich auch Bjerksund, P./Ekem, S.: Investment Opportunities, S. 65, Dixit, A.K./Pindyck, R.S.: Options Approach, S. 106–107, oder Leslie, K.J./Michaels, M.P.: Power of Real Options, S. 10–12.
Vgl. Brealey, R.A./Myers, S.C.: Corporate Finance, S. 592; Trigeorgis, L.: Real Options, S. 7.
Hier haben sich Ansätze wie die Portfolio-Matrix der Boston Consulting Group durchgesetzt, die eher qualitativ und auf hohem Aggregationsniveau versuchen, den trade-off zwischen kurzfristigen (Projekt-)Cash Flows und langfristigen Erfolgspotentialen transparent zu machen und auf dieser Basis Handlungsempfehlungen in Form von Normstrategien zu generieren. Vgl. Trigeorgis, L.: Real Options, S. 8. Zum “Gap” zwischen Finanzierungstheorie und strategischer Planung siehe ausführlich Myers, S.C.: Financial Strategy, S. 128 ff.
Der Begriff der Option leitet sich aus dem lateinischen “optio” ab und bezeichnet ganz allgemein ein Wahlrecht bezüglich der zukünftigen Ausübung vertraglich zugesicherter Rechte. Diese Rechte beziehen sich meistens auf den Kauf (oder den Verkauf) von Wertpapieren, Devisen, Anleihen und Waren zu vorherfestgelegten Preisen. Solche typischen, an der Börse handelbaren Optionen heißen Finanzoptionen, während Wahlrechte hinsichtlich “realer” Handlungsmöglichkeiten im Leistungsbereich der Unternehmung aufgrund ihrer strukturellen Ähnlichkeit zu den Finanzoptionen als Realoptionen bezeichnet werden. Zu börsenmäßig gehandelten Finanzoptionen vgl. Hielscher, U.: Investmentanalyse, S. 61 ff., zu Realoptionen vgl. Kapitel 6.3. und die dort angegebene Literatur.
Vgl. Dixit, A.K./Pindyck, R.S.: Options Approach, S. 107; Laux, C.: Handlungsspielräume, S. 935; Mason, S.P./Merton, R.C.: Contingent Claims Analysis, S. 32; Myers, S.C.: Financial Strategy, S. 134.
Zur Übertragbarkeit der Ergebnisse des Einperioden-CAPM auf mehrperiodige Investitionsprojekte vgl. die Ausfilhrungen auf S. 261 f.
Vgl. Brealey, R.A./Myers, S.C.: Corporate Finance, S. 573; Kilka, M.: Realoptionen, S. 29–30; Laux, C.: Handlungsspielräume, S. 935; Liebler, H.: Investitionen unter Unsicherheit, S. 124–125; Trigeorgis, L.: Real Options, S. 6.Da es bei der dynamischen Optimierung keinen Algorithmus gibt, der - wie etwa der Simplex-Algorithmus für lineare Optimierungsprobleme - eine Lösung aller in allgemeiner Form modellierten Probleme gestattet, kann nur ein Lösungsprinzip angegeben werden, welches problemspezifisch anzupassen ist. Vgl. Domschke, W./Drexl, A.: Operations Research, S. 148 und 153–155.Vgl. exemplarisch Hax, H.: Investitionstheorie, S. 168 ff.
Vgl. zu den folgenden Einwänden hauptsächlich Trigeorgis, L.: Real Options, S. 66–68.
Trigeorgis spricht in diesem Zusammenhang von “unmanageable decision-bush analysis”, vgl. Trigeorgis, L.: Real Options, S. 66. Um die Zahl der erforderlichen Verzweigungen zu begrenzen, sollte daher stets von vereinfachten Entscheidungsbäumen ausgegangen werden, bei denen mehrere Datenkonstellationen in einem Knotenpunkt erfaßt werden. Im übrigen ist die Verwendung idealer Entscheidungsbäume ungeachtet der mangelnden Praktikabilität auch insofern fragwürdig, als die Empfehlung, aus allen denkbaren Entscheidungssequenzen die günstigste auszuwählen, trivial ist. Vgl. Hax, H.: Investitionstheorie, S. 171; Schmidt, R.H./Terberger, E.: Grundzüge, S. 167.
Zur Ubertragbarkeit der für diskrete Modelle gültigen Überlegungen auf zeitstetige Modelle vgl. Dixit, A.K./Pindyck, R.S.: Investment under Uncertainty, S. 104 ff.
Ein einheitlicher Zins ist - wie bereits ausgefiihrt - bei zukünftigen Handlungsmöglichkeiten nicht angemessen und steht auch im Widerspruch zu den diskreten Entscheidungszeitpunkten, an denen das Projektrisiko stets verändert wird. In bezug auf die Ermittlung risikoadjustierter differenzierter Kalkulationszinssätze vermag das Entscheidungsbaumverfahren allerdings keinerlei Hinweise zu geben.
Dadurch, daß von diesen Instrumenten die originären Zwecksetzungen des Controlling unmittelbar erfüllt werden, spricht Köpper von “charakteristischen” Controlling-Instrumenten, vgl. Köpper, H.-U.: Controlling, S. 289. Ewert und Wagenhofer schließen sich dieser Auffassung an, indem sie Budgetierungs-und Verrechnungspreissysteme unter dem Kapitel “Koordinationsrechnungen” behandeln. Vgl. Ewert, R./Wagenhofer, A.: Interne Unternehmensrechnung, S. 397 ff. und 410.
Vgl. Weber, J.: Ausprägungen, S. 25.
Vgl. dazu insbesondere Köpper, H.-U.: Controlling, S. 292–293.
Unvorhersehbare Umweltentwicklungen konterkarieren schnell die Koordination mittels formaler Regelungen, während komplexe Entscheidungssituationen simultaner Planung respektive der Anwendung von Totalmodellen entgegenstehen.
Zusätzlich zu Soll-Ist-Vergleichen als Ergebniskontrollen sind auch Planfortschrittskontrollen und vor allem durch Feed-forward-Informationen ermöglichte Soll-Wird-Vergleiche, beispielsweise mit Hilfe von Früherkennungssystemen, erforderlich.
Leistungsbereitschaft und unter Umständen auch die Leistungsfähigkeit können auf diese Weise nicht zur vollen Entfaltung gelangen, vgl. Köpper, H.-U.: Controlling, S. 293.
Vgl. Pfohl, H.-C./Stölzle, W.: Planung und Kontrolle, S. 248, sowie zur Wirkung von Fremdkontrollen auf das Leistungsverhalten der Aufgabenträger S. 259 f% Bestimmungsgrößen und Hypothesen über Verhaltenswirkungen von Kontrollen finden sich des weiteren bei Köpper, H.-U.: Controlling, S. 230–239, der hierin eine Abstimmungsmöglichkeit zwischen Kontroll-und Personalfilhrungssystem sieht.
Vgl. Ewert, R./Wagenhofer, A.: Interne Unternehmensrechnung, S. 432, und Staehle, W.H.: Management, S. 334 ff., sowie die jeweils angegebene Literatur.
Vgl. Arbeitskreis “Finanzierungsrechnung”: Finanzierungsrechnung im Konzern, S. 86–88.
Vgl. Reichmann, T./Lachnit, L.: Kennzahlen, S. 706; Staehle, W.H.: Kennzahlensysteme, S. 222. Während es sich bei absoluten Zahlen um Einzelkennzahlen oder Summen und Differenzen handelt, werden bei den Verhältniszahlen absolute Zahlen in Relation zu einem Vergleichsmaßstab gesetzt. Stehen sich bei dieser Relation ungleichartige Größen gegenüber, so spricht man von Beziehungszahlen, ungleichrangige Größen kennzeichnen demgegenüber Gliederungszahlen. Bei den Indexzahlen werden schließlich inhaltlich gleichartige, aber zeitlich oder örtlich verschiedene Größen in Beziehung gesetzt. Vgl. Köpper, H.-U.: Controlling, S. 317–318; Reichmann, T.: Controlling mit Kennzahlen, S. 21; Siegwart, H.: Kennzahlen, S. 13–19.
Vgl. Kern, W.: Kennzahlensysteme, S. 702–703; Reichmann, T.: Controlling mit Kennzahlen, S. 22.
Reichmann, T.: Controlling mit Kennzahlen, S. 23.
Vgl. Köpper, H.-U.: Controlling, S. 321.
Vgl. Reichmann, T.: Controlling mit Kennzahlen, S. 24. Die zu erwartende Erklärungs-und Prognosequalität hängt im übrigen sehr eng mit der Vorgehensweise bei der Entwicklung des Kennzahlensystems zusammen. So weist zum Beispiel die Konzeption über definitionslogische Beziehungen und mathematische Umfor-mungen im Gegensatz zu einer empirisch-theoretischen Fundierung keinen zusätzlichen Aussagegehalt auf. Ein empirisch-induktives Vorgehen ist durch die Nutzung von Erfahrungen und Plausibilitätsüberlegungen gekennzeichnet, während die modellgestützte Ableitung ein dynamisches Entscheidungsmodell mit den wichtigsten Einflußfaktoren sowie der Zielgröße enthält. Zur Entwicklung von Kennzahlensystemen vgl. Köpper, H.-U.: Controlling, S. 326 ff.
Vgl. Köpper, H.-U.: Controlling, S. 322–323; Reichmann, T.: Controlling mit Kennzahlen, S. 28; Simon, D.: Schwache Signale, S. 32–36.
Vgl. Kern, W.: Kennzahlensysteme, S. 703 und 716 f.; Reichmann, T.: Controlling mit Kennzahlen, S. 2829.
Der Unterschied zwischen Kennzahlensystemen und Zielsystemen besteht im wesentlichen darin, daß letztere auch qualitative Größen beinhalten können und damit über den Umfang von Kennzahlensystemen hinausgehen. Andererseits wird bei Zielen vorausgesetzt, daß diese von den Entscheidungsträgem beeinflußbar sind. Insofern weisen Kennzahlen, die beispielsweise in Form von Indikatoren über nicht beeinflußbare Sachverhalte informieren, keinen Zielcharakter auf. Vgl. Köpper, H.-U.: Controlling, S. 318.
Ein weiterer auf Rentabilitätsmaßen beruhender Ansatz liegt mit der Pyramid Structure of Ratios vom British Institute of Management vor. Vgl. exemplarisch Kern, W.: Kennzahlensysteme, S. 712 ff., Perridon, L./Steiner, M.: Finanzwirtschaft, S. 564–567, Siegwart, H.: Kennzahlen, S. 36–47, oder Staehle, W.H.: Kennzahlensysteme, S. 224–227.
Ebenso Reichmann, T./Lachnit, L.: Kennzahlen, S. 710.
Vgl. Reichmann, T.: Controlling mit Kennzahlen, S. 32 ff.; Reichmann, T./Lachnit, L.: Kennzahlen, S. 711 ff.
Hier wird im allgemeinen das überwiegend empirisch-induktive Vorgehen kritisiert, da der Auswahl der Kennzahlen und der Darstellung ihrer Zusammenhänge eher Plausibilitätsüberlegungen als theoretisch fundierte Zusammenhänge zugrunde liegen. Vgl. Köpper, H.-U.: Controlling, S. 38.
Vgl. Reichmann, T./Lachnit, L.: Kennzahlen, S. 714–716. Damit ist das Kennzahlensystem aber in ungenügender Weise auf die Erfordernisse des Projektgeschäfts abgestimmt, vgl. Spremann, K.: Projekt-Denken, S. 363 ff.
Schwanfelder, W.: Internationale Anlagengeschäfte, S. 29, Kursivdruck im Original in Anführungszeichen.
Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 149. Darüber hinaus sind im Rahmen des Finanzcontrolling auch rein liquiditätsbezogene Kennzahlen hinzuzuziehen, bei denen die Diskontierung und damit die Höhe des Kalkulationszinsfußes keine Rolle spielt.210 Neben den in der Praxis sehr verbreiteten horizontalen und vertikalen Bilanzstrukturzahlen, auf die an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden
Im Rahmen des Finanzcontrolling spielt der Arbeitswert, der Diskrepanzen zwischen Plan-und Istgrößen in Preis-und Leistungsabweichungen aufspaltet und als eine zentrale Einflußgröße des Projekt-und Kosten-controlling gilt, eine weniger dominierende Rolle. Dieser Sachverhalt ist darauf zurückzuführen, daß für Einzahlungen und Auszahlungen der Termin des Zahlungszugangs beziehungsweise -abgangs, bei den Kosten hingegen direkt der Zeitpunkt der Leistungserstellung entscheidend ist. Da Zahlungszeitpunkte zunächst nur mittelbar mit der Leistungserstellung zusammenhängen, kommt dem Leistungsfortschritt bei finanzwirtschaftlichen Abweichungsanalysen somit eine entsprechend geringere Bedeutung zu. Dies gilt allerdings nur so lange, wie Abschlagszahlungen oder Anzahlungen des Kunden nicht entsprechend dem Leistungsfortschritt vereinbart worden sind. Für eine explizite Einbeziehung des Leistungsfortschritts in Liquiditätskontrollrechnungen plädiert beispielsweise Franzen, W.: Liquidität bei Auftragsfertigung, S. 3839. Vgl. zum Begriff des Arbeitswertes Haas, M.: Finanzielles Controlling, S. 131 ff; Krystek, U./Zur, E.: Projektcontrolling, S. 306–307.
Vgl. Arbeitskreis “Finanzierungsrechnung”: Finanzierungsrechnung im Konzern, S. 41–42; Arbeitskreis “Finanzierungsrechnung”: Finanzierungsrechnung, S. 32–33 und 43.
Vgl. exemplarisch Gentner, A.: Finanzcontrolling, S. 18, und Siegwart, H.: Kennzahlen, S. 57 ff., die beide Bilanzstrukturzahlen explizit dem Finanzcontrolling zuordnen. Dadurch, daß das Anlagengeschäft einige signifikante Besonderheiten im handelsrechtlichen Jahresabschluß aufweist, können diese traditionellen Bilanzstrukturzahlen allerdings leicht zu Fehleinschätzungen bezüglich der Liquiditätssituation führen. Zu den Besonderheiten des Anlagengeschäfts im Jahresabschluß vgl. Arbeitskreis “Internes Rechnungswesen”: Beiträge, S. 173–181, und Höffken, E.: Jahresabschluß, S. 101–122. Des weiteren sind Liquiditätsanalysen auf der Basis von Bilanz, Cash Flow und Kapitalflußrechnung auch methodisch mit Schwächen behaftet. Eine zusammenfassende Kritik an diesen konventionellen Formen der Liquiditätsanalyse ist Wurl, H.-J.: Liquiditätskontrolle, S. 96–106, zu entnehmen.
Vgl. Broker, E.W.: Erfolgsrechnung, S. 180.
Vgl. Siegwart, H.: Kennzahlen, S. 121.
Vgl. Krystek, U./Zur, E.: Projektcontrolling, S. 310. Insbesondere bei internationaler Ausrichtung sehen sich Unternehmungen vermehrt diskontinuierlichen Phänomenen ausgesetzt, die mit quantitativen Ansätzen nur unzureichend modelliert werden können. Unter diesen Umständen erscheint der Einsatz alternativer Verfahren wie zum Beispiel die mathematische Katastrophentheorie, die auf einer qualitativen Verhaltensanalyse von komplexen Systemen beruht, oder das Konzept der “schwachen Signale” erfolgversprechender. Zur Katastrophentheorie im Kontext betrieblicher Frühaufklärung vgl. Zahn, E.: Diskontinuitätentheorie, S. 27 ff., zum Konzept der “schwachen Signale” siehe Ansoff, H.I.: Managing Surprise, S. 129 ff. Einen allgemeinen Überblick über qualitative Prognosetechniken zur Früherkennung schwacher Signale vermittelt Simon, D.: Schwache Signale, S. 49 ff.
Ahnlich auch Müller-Merbach, H.: Datenursprungsbezogene Alarmsysteme, S. 152, und Simon, D.: Schwache Signale, S. 34.
Im Idealfall sind projektorientierte und gesamtunternehmungsbezogene Früherkennung ohnehin eng miteinander verzahnt, vgl. Krystek, U./Zur, E.: Projektcontrolling, S. 310.
Dieser Umkehrschluß ist solange zulässig, wie es sich ausschließlich um quantitative Zielsetzungen handelt, vgl. Fn. 197.
Auf die Koordinationsfunktion von Zielen wurde denn auch bereits an früherer Stelle hingewiesen, vgl. S. 139.
Vgl. Prehm, H.-J.: Budgetierung, S. 197.
Vgl. Horvath, P./Dambrowski, J./Jung, H./Posselt, S.: Budgetierung, S. 139; Mensch, G.: Budgetierung, S. 820.
Vgl. Küpper, H.-U.: Controlling, S. 294.
Zuweilen wird dieser Funktionskatalog noch um die Prognosefunktion ergänzt. Vgl. Köpper, H.-U.: Controlling, S. 295–296; Mensch, G.: Budgetierung, S. 821; Prehm, H.-J.: Budgetierung, S. 198; Serfling, K.: Controlling, S. 205.
Hahn bezeichnet das Budget als “das wichtigste Instrument der finanziell quantifizierbaren Unternehmenssteuerung im Laufe eines Geschäftsjahres” und weiter als “wohl das bedeutendste Abstimmungsinstrument des Managements mit Zwang zur Koordination und wechselseitigen Information.” Hahn, D.: PuK, S. 869. Vgl. auch Horväth, P./Dambrowski, J./Jung, H./Posselt, S.: Budgetierung, S. 139.
Vgl. Buch, J.: Projektrechnung, S. 155 ff.
Vgl. Buch, J.: Projektrechnung, S. 156; Bunter, G.: Netzplantechnik, S. 183. Hupe weist in diesem Zusammenhang auf noch ungenutzte Kontrollmöglichkeiten hinsichtlich der Entwicklung von Großprojekten hin. Diese sind des öfteren durch drastische Kostenüberschreitungen gekennzeichnet, welche angesichts der begrenzten finanziellen Ressourcen sowohl bei einem Corporate Finance als auch bei einer Projektfinanzierung durch eine Trägergesellschaft ohne weiteres existenzbedrohenden Charakter für die kapitalgebende(n) Unternehmung(en) annehmen können. Vgl. Hupe, M.: Internationale Projektfinanzierungen, S. 3–4.
Vgl. Arbeitskreis “Finanzierungsrechnung”: Finanzierungsrechnung im Konzern, S. 64–70; Köpper, H.-U.: Controlling, S. 295.
Bei zentraler Organisation werden sämtliche Entscheidungen von der Unternehmungsleitung getroffen. Eine Koordination über Verrechnungspreise wird dann insofern obsolet, als die Abstimmung jeweils automatisch bei der Entscheidungsfindung erfolgt. Diese Überlegung ist auf die beiden anderen (oben genannten) übergreifenden Koordinationssysteme analog übertragbar. Vgl. Ewert, R./Wagenhofer, A.: Interne Untemehmensrechnung, S. 504.
Alternative Delegationsformen der Verantwortlichkeit in dezentralen Organisationsstrukturen und ihre charakteristischen Merkmale finden sich bei Coenenberg, A.G.: Kostenanalyse, S. 431–433, und bei Ewert, R./Wagenhofer, A.: Interne Unternehmensrechnung, S. 406.
Vgl. Köpper, H.-U.: Controlling, S. 346.
Vgl. Schmalenbach, E.: Pretiale Wirtschaftslenkung, S. 8 ff.
Hier wird deutlich, daß mit den Verrechnungspreissystemen nunmehr das gesamte Koordinationsspektrum der Unternehmung zwischen Hierarchie und Markt abgedeckt ist. Während sich explizite Verhaltensnormen ausschließlich hierarchischer Beziehungen als Koordinationsmechanismus bedienen, fungiert bei einer Abstimmung durch den Markt der Preis als alleiniges Koordinationsinstrument. Vgl. Laux, H./Liermann, F.: Grundformen der Koordination, S. 807.
Vgl. Ewert, R./Wagenhofer, A.: Interne Unternehmensrechnung, S. 504; Göx, R.F.: Pretiale Lenkung, S. 260.
Des weiteren werden Verrechnungspreise zur bilanziellen Bewertung, für die Kalkulation zur Preisfestlegung und -rechtfertigung sowie zur Elimination von Marktpreisschwankungen bei der Bestimmung innerbetrieblicher Güterverbräuche verwendet. Vgl. Ewert, R./Wagenhofer, A.: Interne Unternehmensrechnung, S. 505506; Köpper, H.-U.: Controlling, S. 347.
Vgl. Hauschildt, J./Sachs, G./Witte, E.: Finanzplanung, S. 68. Den besonderen Stellenwert differenzierter Kapitalkosten betont auch der Arbeitskreis “Finanzierung” der Schmalenbach-Gesellschaft, vgl. Arbeitskreis “Finanzierung”: Wertorientierte Unternehmenssteuerung, S. 546–547.
Die Verwendung von Marktpreisen ist nur an die Existenz eines externen Marktes für das Transfergut gebunden, nicht jedoch daran, ob die Teilbereiche diesen Markt auch tatsächlich in Anspruch nehmen. Des weiteren dürfen die Transaktionen der Unternehmungsbereiche den Marktpreis nicht beeinflussen und dieser sollte darüber hinaus auch zum Zeithorizont der zu treffenden Entscheidung passen. Zu den einzelnen Bedingungen, welche für eine marktorientierte Bestimmung von Verrechnungspreisen erfüllt sein müssen, vgl. Ewert, R./Wagenhofer, A.: Interne Unternehmensrechnung, S. 509–510.
Vgl. GÖx, R.F.: Pretiale Lenkung, S. 261; Küpper, H.-U.: Controlling, S. 352. Auf einem vollkommenen Kapitalmarkt sind Opportunitätskosten und Marktpreis des Kapitals identisch und werden durch den Kalkulationszinsfuß repräsentiert. In der Praxis sind neben den Marktpreisen allerdings vor allem kostenorientierte Verrechnungspreise auf Vollkostenbasis verbreitet, vgl. Coenenberg, A.G.: Kostenanalyse, S. 469.
Vgl. Göx, R.F.: Pretiale Lenkung, S. 261; Ossadnik, W.: Koordination Ober Verrechnungspreise, S. 123.
Begrenzungen der finanziellen Mittel reflektieren nicht notwendigerweise Unvollkommenheiten des Kapitalmarktes. Es ist zum Beispiel denkbar, daß zwischenzeitliche Kapitalbeschränkungen vom Finanzmanagement als unterstützende Kontrollmaßnahme eingeffihrt werden, um in einzelnen Bereichen Überinvestition zu verhindern oder unkontrolliertes Wachstum abzubremsen. Auf der anderen Seite bedeuten selbst tatsächliche Marktunvollkommenheiten wie strikte Kapitalrationierung nicht unbedingt ein Hindernis für die Entscheidungsdelegation dergestalt, daß das Kapitalwertkriterium nicht mehr anwendbar ist. Dieses wird von den Marktunvollkommenheiten solange nicht tangiert, wie zumindest die Anteilseigner freien und unbegrenzten Zugang zum Kapitalmarkt haben. Vgl. Brealey, R.A./Myers, S.C.: Corporate Finance, S. 104–105.
Vgl. Arbeitskreis “Finanzierung”: Problem der Informationsverzerrung, S. 899; Ewert, R./Wagenhofer, A.: Interne Unternehmensrechnung, S. 407; Haas, M.: Finanzielles Controlling, Fn. 120.
Vgl. Ewert, R.: Controlling und asymmetrische Information, S. 281.
Vgl. Arbeitskreis “Finanzierung”: Problem der Informationsverzerrung, S. 907, ähnlich auch Ossadnik, W.: Controlling, S. 87.
Zur Beziehung zwischen Controlling und Informationsökonomie beziehungsweise zur Bedeutung agency-theoretischer Ansätze fir das Controlling vgl. Ewert, R.: Controlling und asymmetrische Information, S. 279 ff.; Köpper, H.-U.: Controlling, S. 53–55.
Vgl. Arbeitskreis “Finanzierung”: Problem der Informationsverzerrung, S. 908; Ewert, R./Wagenhofer, A.: Interne Unternehmensrechnung, S. 409; Laux, H.: Anreizsysteme, S. 1342.
Ewert, R./Wagenhofer, A.: Interne Unternehmensrechnung, S. 409.
Problemrelevante Einflußparameter haben endogenen Charakter, wenn sie nicht von außen vorgegeben sind, sondern sich im Verlauf des Optimierungsprozesses in Abhängigkeit von anderen Variablen ebenfalls verändem können. Das heißt, die Ausprägungen aller endogenen Parameter sind erst dann endgültig bekannt, wenn auch das Ergebnis des Optimierungsprozesses feststeht.
Es werden Rahmenbedingungen unterstellt, bei denen die Unternehmung respektive ihre Teileinheiten unbeschränkten Zugang zum Kapitalmarkt haben und der Residualgewinn als Beurteilungsgröße der Bereichsmanager dient. Weitere Voraussetzungen bestehen darin, daß die Bereichsmanager neben finanziellen Interessen in ihrer Kompensationsfunktion auch nicht-pekuniäre Aspekte wie etwa Arbeitsleid, Macht oder Prestige beachten und risikoneutral sind.
Vgl. Ewert, R.: Controlling und asymmetrische Information, S. 284 ff.
Bezüglich der Entscheidungsdelegation ist zusätzlich von Interesse, ob es sich um eine Investment-CenterOrganisation oder eine Profit-Center-Organisation handelt. Bei Vorliegen von Investment-Centem führt eine Neutralisation der Ressourcenpräferenzen tatsächlich zur sogenannten “first-best”-Lösung, weil der Manager das kapitalwertmaximale Investitionsvolumen unmittelbar realisieren kann. Bei Profit-Center-Organisationen und der damit verbundenen partizipativen Investitionsplanung ergibt sich allerdings das Problem, daß eine wahrheitsgemäße Berichterstattung der Manager nun Anreize für die Zentrale beinhaltet, sich durch eine Korrektur der Kapitalkosten finanzielle Vorteile zu verschaffen. Es kann weiterhin gezeigt werden, daß ein ex post optimales Handeln der Zentrale unter diesen Umständen die wahrheitsgemäße Berichterstattung der Manager als Nash-Gleichgewichtslösung ausschließt. Mögliche Ansätze zur Auflösung dieses Konflikts bestehen beispielsweise in zusätzlichen Bindungsmechanismen für die Zentrale, etwa in Form von Führungsgrundsätzen, die eine der (wahrheitsgemäßen) Berichterstattung entsprechende Kapitalallokation gewährleisten sollen. Vgl. Ewert, R.: Controlling und asymmetrische Information, S. 293–298.
Vgl. Ross, M.: Capital Budgeting Practices, S. 19–22, und auch die Untersuchung von Antle, R./Fellingham, J.: Resource Rationing, S. 1–24.
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Kuhnert, M. (2000). Kritische Analyse der Eignung typischer Finanzcontrolling-Instrumente für das internationale Anlagengeschäft. In: Finanzcontrolling im internationalen Anlagengeschäft. Rechnungswesen und Controlling. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97809-7_5
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