Zusammenfassung
Die praskriptiv orientierten Konzepte der Unternehmensstrategie reagieren, so habe ich im ersten Kapitel gezeigt, auf die Krise der klassischen Zweckrationalitat mit einem „jetzt erst recht”: Immer mehr, immer detailliertere, immer sensiblere Planungssysteme sollen dem strategischen Planer noch vollstandigere and zuverlassigere Informationen noch her zur Verffigung stellen. Als Symptome der Krise des Rationalitatskonzeptes hatte ich vier Probleme angefiihrt:
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In der Praxis des strategischen Managements ist man stets mit dem sogenannten Implementationsproblem konfrontiert: Strategische Planungen werden nur zu einem kleinen Teil in der intendierten Weise verwirklicht (Schreyogg 1984).
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Der empirische Nachweis, clafg strategische Planung den Unternehmenserfolg positiv beeinfluBt, konnte bislang nicht erbracht werden (Bresser & Bishop 1983; Mintzberg 1994; Starbuck 1985).
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Die Fahigkeit der Akteure zur Informationsverarbeitung ist — insbesondere gemessen an den Anforderungen der klassischen Zweckrationalitat — eng begrenzt (bounded rationality. Simon 1981).
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Der Versuch, das Postulat vollständiger Information durch das Postulat optimaler Information zu ersetzen, fiihrt in einen infiniten Regreß der Bestimmung der optimalen Information (Elster 1981; 1987).
Je planmäßiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer vermag sie der Zufall zu treffen.
F. Dürrenmatt (1962: 78)
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Literatur
Das ist jetzt von Ortmann und Zimmer mit Bezug auf den Institutionalismus thematisiert worden (Ortmann & Zmmer 1996; Zimmer 1996).
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Becker, A. (1996). Schluss: Die soziale Konstruktion von Rationalität. In: Rationalität strategischer Entscheidungsprozesse. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97628-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97628-4_5
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-0318-9
Online ISBN: 978-3-322-97628-4
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