Zusammenfassung
In den vorangegangenen Kapiteln 7, 8 und 9 wurden die Entscheidungsprozesse in der Organisation Grundschule rekonstruiert, die sich jeweils mit der Frage befaßten, ob die Mitgliedschaftsbedingungen durch die Kinder/Schüler (noch) erfüllt sind. An den drei untersuchten Entscheidungsstellen geht es um durch Schulpflicht neu hinzukommende Kinder (Einschulung), um bereits aufgenommene Schüler, die die Organisation durch die Art der Wahrnehmung ihrer Rolle dauernd irritieren (Sonderschulaufnahmeverfahren), und schließlich um Absolventen, die zur Verteilung auf weiterführende Schulen anstanden (Übergangsempfehlung). An allen drei Stellen sind die Entscheidungsverfahren hoch formalisiert und verrechtlicht.
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Literatur
Bis heute ist das Studienangebot der Grundschullehrerinnenausbildung zum sogenannten,Anfangsunterricht’, in dem es um den Schriftspracherwerb geht, nur in ganz wenigen Ausnahmen auf Mehrsprachigkeit der Schulanfänger eingestellt (vgl. als bemerkenswerte Ausnahmen Röber-Siekmeyer (1983), Pommerin u. a. (1996).
Darauf weisen die ständig steigenden Zahlen der Kinder hin, die für nicht-schulfähig erklärt werden (vgl. Burk u. a. 1998 ).
Die intentionswidrige Verwendung von Wissen in den Schulen ist seit der großen Curriculumrevision der siebziger Jahre bekannt (vgl. v. Engelhardt 1982) und wurde in der Wissensverwendungsforschung in ganz vielen Feldern eingehend untersucht und belegt (vgl. Beck/Bonß 1989, Dewe/Ferchhoff/Radtke 1992 )
Ein anderer Anlaß sind Gerichtsverfahren, wenn es in umgekehrter Absicht darum geht, Angeklagte mit einem Migrationshintergrund zu entlasten, indem die determinierende Wirkung ihrer (archaischen) Kultur entschuldigend ins Feld geführt wird (vgl. den Prototyp solcher Fälle bei Schiffauer 1983 ).
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© 2002 Leske + Budrich, Opladen
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Gomolla, M., Radtke, FO. (2002). Mechanismen institutioneller Diskriminierung. In: Institutionelle Diskriminierung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97400-6_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97400-6_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1987-5
Online ISBN: 978-3-322-97400-6
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