Zusammenfassung
Als 1989 ein großer Automobilhersteller an der Sozialforschungsstelle Dortmund anfragte, ob wir die betriebliche Einführung von Gruppenarbeit beraten und begleiten könnten, waren wir zunächst überrascht, war das Verhältnis zwischen Industriesoziologen einerseits und betrieblichen Praktikern andererseits in den 80er Jahren doch nicht unkompliziert (vgl. u.a. Böllhoff 1984). Ein Blick in die industriesoziologische Literatur dieser Zeit verweist darauf, daß Erfahrungen im Kontext der Humanisierung des Arbeitslebens (HdA) mit betrieblicher Beratung durch Industriesoziologen sowohl für die beteiligten Wissenschaftler als auch für die betrieblichen Akteure eher enttäuschend verliefen (vgl. hierzu u.a. Braczyk und Schmidt 1982; Naschold 1985 u.v.m.). Bei einem Großteil der Industriesoziologen führten diese Erfahrungen zu einer gewissen Skepsis gegenüber der Fähigkeit der eigenen Disziplin, einen Beitrag zur Beratung von Betrieben und Organisationen leisten zu können (vgl. u.a. Bergmann 1981: 399ff; Braczyk und Schmidt 1982: 443). Der „mainstream“ zog sich auf die analytisch-diagnostischen Fähigkeiten der eigenen Disziplin bei der Analyse gesellschaftlicher Entwicklungstendenzen zurück. Man hoffte „Gestaltung durch Aufklärung“ (Lutz und Schultz-Wild 1986) zu erreichen (vgl. ausführl.: Minssen 1995).
In ausführlicher Weise wird das Thema vor dem Hintergrund neuerer Literatur im Bereich der Organisationsberatung mit dem Schwerpunkt auf der Konzeption der systemischen Beratung bei Howaldt (1996) behandelt.
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Literatur
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Howaldt, J., Minssen, H. (1996). Industriesoziologie und Organisationsberatung Ein Beispiel unternehmensfinanzierter Beratung bei der Einführung von Gruppenarbeit. In: von Alemann, H., Vogel, A. (eds) Soziologische Beratung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97362-7_22
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