Zusammenfassung
Wirtschaftliches Handeln und wirtschaftliche Strukturen sind klassische Zentralthemen der Soziologie. Schon aus diesem Grund (und nicht allein wegen der großen gesellschaftlichen Bedeutung des Subsystems Wirtschaft) ist es eigentlich erstaunlich, daß Soziologen (so Alemann 1995: 19) eher in der Politik und in den Medien als in der Wirtschaft ihren Weg machen, obwohl sich in Arbeitsmarkt- und Verbleibsuntersuchungen mittlerweile ein höherer Stellenwert der Wirtschaft als Arbeitgeber abzeichnet (vgl. Eiben und Gernand 1995: 299). Auf die bekannten Gründe für diesen Sachverhalt soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden, insbesondere nicht auf die unbeirrt vorgetragenen ideologischen Vorbehalte, die eine nicht zu unterschätzende Rolle in der betrieblichen Rekrutierungspraxis bzw. für die Auftragsvergabe an bestimmte Professionen spielen dürften. Auf schönste Weise kommen solche Vorbehalte in der Formulierung zum Ausdruck, die soziologischen Studiengänge produzierten Absolventen, „die niemand haben will, weil sie fachlich inkompetent sind, starke Persönlichkeitsdefizite aufweisen, zu stark freizeitorientiert leben und zudem auch noch ideologisch denken.“ (Blass 1989: 177) Weitaus interessanter, weil anspruchsvoller, erscheint mir die Frage, ob und welche soziologieinternen und unternehmensbezogenen Faktoren der Tätigkeit von Soziologen in der Unternehmensberatung (nur von diesem Bereich ist hier zu sprechen) hinderlich oder förderlich sind.
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Literatur
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Schröter, W. (1996). Neue Chancen, alte Probleme Unternehmensberatung als Praxisfeld von Soziologinnen und Soziologen. In: von Alemann, H., Vogel, A. (eds) Soziologische Beratung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97362-7_13
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