Die empirische Analyse öffentlicher Meinung und parlamentarischer Handlungen in der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1990

Zusammenfassung

Nachdem im ersten Teil der Arbeit der Forschungsstand zur Responsivität in westlichen Demokratien dargestellt wurde, geht es im nun folgenden zweiten Teil darum, policy responsiveness in der Bundesrepublik Deutschland zu untersuchen. Dies erfolgt mit Hilfe einer eigenen Studie, weil die zwei bislang für die Bundesrepublik vorliegenden Arbeiten von Farah (1980) und Brooks (1990) methodische Unzulänglichkeiten aufweisen. Farah übertrug das auf der Mikro-Ebene angesiedelte Modell von Miller und Stokes auf die Bundesrepublik Deutschland, ohne daß die Voraussetzungen dafür vorliegen. Brooks untersuchte Responsivität zwar auf der Makro-Ebene; er wählte dafür jedoch ein statisches Design, das dem Prozeßhaften der öffentlichen Meinung nicht gerecht wird und keine Aussagen über die Kausalrichtung des Zusammenhangs von öffentlicher Meinung und parlamentarischem Handeln zuläßt.