Informationstechnologie als Objekt des Wandels

Zusammenfassung

Eine Informatik-Migration stellt die Verantwortlichen vor eine diffizile, früher oder später aber überlebensnotwendige Aufgabe.¹ Die Lebensdauer von computergestützten Informationssystemen (IS) ist endlich. Der IS-Wechsel spiegelt Dynamik als ein prägendes Merkmal des Wirtschaftslebens wider — so wie sie elementar zum Menschsein gehört. In der Betriebswirtschaft und dem Teilgebiet der Wirtschaftsinformatik wird Veränderungsprozessen selbst jedoch erst seit wenigen Jahrzehnten Aufmerksamkeit zuteil — in letzter Zeit mit zunehmender Intensität. Zitate wie „Nichts ist so konstant wie der Wechsel“ ² oder „Excellent firms don’t believe in excellence — only in constant improvement and constant change“³ drohen bereits zur Phrase zu verkommen. Dennoch mangelt es nach wie vor an ganzheitlichen Konzepten zum Veränderungsmanagement und an ausgereiften dedizierten Betrachtungen von Wandlungsphänomenen in spezifischen Bereichen wie dem Informationsmanagement.

„Information systems migration is one of the most difficult tasks you can perform in the computer profession.“

Alan R. Simon, Systems Migration

„Hat jemand Angst vor Umwandlung? Was kann denn ohne Umwandlung geschehen? Was ist der Natur des Alls lieber und vertrauter? Du nun selbst, kannst du etwa warm baden, wenn nicht das Holz sich wandelt? Kannst du ernährt werden, wenn sich die Speisen nicht wandeln? Oder kann sich irgendeine andere nützliche Unternehmung ohne Umwandlung vollziehen? Siehst du denn nicht, daß auch gerade die Umwandlung deiner eigenen Person für die Natur des Alls eine ähnliche Bedeutung hat und gleich notwendig ist?“

Marc Aurel, Selbstbetrachtungen