Zusammenfassung
Wie das Statistische Bundesamt kürzlich mitteilte, wurden im Jahre 1995 an deutschen Schulen von Staat und Gemeinden durchschnittlich 8.100 DM je Schüler ausgegeben. Davon entfielen 6.600 DM auf die Personalausgaben, 800 DM auf laufenden Sachaufwand und 700 DM auf Investitionen. Relativ gering waren die Aufwendungen mit bundesweit 3.900 DM für die Schüler der Berufsschulen und mit 6.600 DM für die Grundschüler. Die Ausgaben für Schüler an Gymnasien betrugen im Jahr 1995 durchschnittlich 10.100 DM. Mit 19.900 DM je Schüler waren die Sonderschulen am teuersten. Bundesweit berechnet, beliefen sich die personenbezogenen Ausgaben je wöchentlicher Unterrichtsstunde auf etwa 5.000 DM. Die Höhe der Ausgaben je Schüler ist eine der zentralen Kennziffern bei finanzstatistischen Bildungsvergleichen. Sie gibt an, wieviel Mittel der Staat jährlich im Durchschnitt für die Ausbildung eines Schülers zur Verfügung stellt. Sind diese Ausgaben in der bisherigen Höhe und in der bisherigen Verteilung noch sinnvoll — oder sollte angesichts knapper staatlicher Mittel nicht nach Sparpotentialen gesucht und die innere Effizienz der Bildungseinrichtungen so gesteigert werden, daß mit den vorhandenen Mitteln mehr erreicht wird? Böttcher u. a. 1997)
“Der letzte Teil des 20. Jahrhunderts ist das Zeitalter des Humankapitals, das Zeitalter der Menschen.”
Gary S. Becker (Nobelpreis 1992)
Ich danke Manfred Weiß für seine Kritik und seine Anregungen, die ich so weit berücksichtigt habe, wie sie mir einleuchteten.
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Becker, E. (2000). Von der Zukunftsinvestition zur Effektivitätskontrolle des Bildungssystems. In: Radtke, FO., Weiß, M. (eds) Schulautonomie, Wohlfahrtsstaat und Chancengleichheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95122-9_5
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Print ISBN: 978-3-8100-2006-2
Online ISBN: 978-3-322-95122-9
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