Zusammenfassung
Ob jemand zu Drogen greift oder als Probierer den Konsum fortsetzt, ob er sich nach polizeilicher Intervention des weiteren Konsums enthält oder nicht, ist nach unseren Analysen entscheidend durch die Personen geprägt, mit denen er häufiger Kontakte hat und die er zu seiner engeren Umwelt zählt. Es sind die Konsumenten und zum Konsum bereiten Jugendlichen, vor allem im Freundes- und Bekanntenkreis, welche die Motivation zum Drogengebrauch wecken und die Gelegenheit zum Konsum bieten. Sie sind es, die mit ihrer spezifischen Sichtweise den Griff zur Droge als ein durchaus subjektiv „rationales“ Verhalten erscheinen lassen. Doch wie häufig wird die eigene Abweichung und deren Begründung in der Umwelt der Altersgleichen überhaupt bekannt? Und unter welchen Bedingungen ist der Akteur dazu bereit, sie sichtbar werden zu lassen? Nur wo die devianten Orientierungen sichtbar werden, kann von ihnen überhaupt ein Einfluß auf andere Personen ausgehen. Neue deviante Verhaltensweisen könnten sich niemals ausbreiten, wenn die Beteiligten sie durchweg verschweigen und als reine Privatangelegenheit behandeln würden.
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© 1994 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Reuband, KH. (1994). Zur Sichtbarkeit Devianter Einstellungen im Sozialen Kontext Bedingungen Aktiver Informationsvermittlung. In: Soziale Determinanten des Drogengebrauchs. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94211-1_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94211-1_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12584-8
Online ISBN: 978-3-322-94211-1
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