Zusammenfassung
Ende der siebziger Jahre wurden die qualitativen Methoden der Sozialwissenschaften für die Evaluationen immer wichtiger. Ein wesentlicher Grund dafür war die Einsicht, dass sich unsere Welt in der Regel nicht mit einem einfachen Ursachen-Wirkungsmodell darstellen lässt. Ferner wurde man sich bewusst, dass sich die Annahmen, welche den quantitativen Techniken zu Grunde liegen, oft eher restriktiv auf einen zusätzlichen Erkenntnisgewinn auswirken. Ein weiterer Grund lag bei den Evaluatoren selbst, die zwar immer komplexere statistische Verfahren zur Überprüfung ihrer Hypothesen entwickelt hatten, diese aber den Praktikern an der Front nicht kommunizieren konnten. Um aus dieser Sackgasse herauszukommen, wurden und werden vermehrt qualitative anstelle von quantitativen Evaluationsverfahren eingesetzt. Ein wichtiger Anwendungsbereich von qualitativen Evaluationen sind Gutachten, welche in den letzten Jahren in verschiedenen Bereichen wie im Gesundheitswesen, im Bildungswesen, in der Rechtssprechung oder im Umweltschutz zunehmend an Bedeutung gewonnen haben.
Es gibt keine dummen Fragen; es gibt nur dumme Antworten.
Sprichwort
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Widmer, Th./Binder, H.-M.: Forschungsmethoden, in: Einführung in die Politik-evaluation, Paul Haupt, Bern/Stuttgart/Wien, 1995, Seite 221 ff.
Patton, M.Q.: Qualitative Evaluation and Research Methods, a.a.O., 1990, Seite 297.
Porter, A./Roper, A.Th. et al.: Forecasting and Management of Technology, 1990, Seite 207.
Soll eine Evaluation vollständig sein, müssen alle relevanten Akten den für eine Studie Verantwortlichen übergeben werden, selbst wenn diese einen gewissen Grad der Geheimhaltung aufweisen. Die Geheimhaltungspflicht mit den Evaluatoren ist separat zu regeln und darf kein Grund dafür sein, dass die Herausgabe von Akten verzögert oder verhindert wird.
Patton, M.Q.: Qualitative Evaluation and Research Methods, a.a.O., 1990, Seite 260.
Porter, A./Roper, A.Th. et al.: Forecasting and Management of Technology, a.a.O., 1991, Seite 205.
vgl. dazu als Ergänzungsliteratur Osborn, A. F.: Applied Imagination, 3 rd edition, Charles Scribner’s Sons, New York, 1963.
Geschka, H./Schaude, G. R./Schlicksupp, H.: Modern Techniques for Solving Problems, Chemical Engineering, Vol. 80, Nr. 18, 1973, Seite 91 ff.
Delbecq, A.L./Van de Ven, A. H.: A Group Process Model for Problem Identification and Program Planning, Journal of Applied Behavioral Science, Vol. 7, 1971, Seite 466–492.
vgl. Dalkey, N. C.: Delphi, in: Martino, J. P. (ed.): An Introduction to Technological Forecasting, Gordon and Breach, New York, 1972, Seite 25–30.
vgl. Hwang, C./Lin, M.: Group Decision Making under Multiple Criteria, Lecture Notes in Economics and Mathematical Systems, No. 281, Springer, Heidelberg, 1987, Seite 189.
Smart, C./Vertinsky, I.: Design for Crisis Decision Units, Administrative Science Quarterly, No. 22, 1977, Seiten 640–658.
Oevermann, U. et al.: Die Methodologie einer objektiven Hermeneutik und ihre allgemeine Bedeutung in den Sozialwissenschaften, in: Soeffner, H.-G. (Hrsg.): Interpretative Verfahren in den Sozial- und Textwissenschaften, Stuttgart, 1979.
Mayring, Ph.: Einführung in die qualitative Sozialforschung, 2. Auflage, Weinheim, 1993.
Patton, M.Q.: Qualitative Evaluation and Research Methods, a.a.O., 1990, Seite 349.
Schenker-Wicki, A. G. M.: The Conceptual Definition of a Crisis Management Decision Support System CMDSS, Universitätsverlag, Fribourg, 1990, Seite 3.
Im Zusammenhang mit dem ursprünglichen Zweck der Peer Review, nämlich der Durchsicht von Artikeln vorgängig einer Publikation in anerkannten Fachzeitschriften, bemängelt Kornhuber, dass Peer Review heute nicht der Wissenschaft sondern in erster Linie dem Prestige der Verlage zu Gute komme. In diesem Sinne erwähnt er das Beispiel von Bednorz und Müller, den Nobelpreisträgern für Physik, die ihre Arbeiten nicht im Nature oder Science, sondern in der relativ unbedeutenden Zeitschrift für Physik publiziert haben, um dem geistigen Diebstahl vorzubeugen. Nach Kornhuber funktioniert das Peer Review System schon lange nicht mehr, weil in den Forschungsanträgen nicht die besten Ideen Eingang finden, damit diese Ideen nicht gestohlen werden. In: Kornhuber, H. H.: Mehr Forschungseffizienz durch objektive Beurteilung von Forschungsleistungen, in: Daniel, H.-D./Fisch, R. (Hrsg.): Evaluation von Forschung, Konstanz, 1988, Seite 364.
Porter, A./Roper, A.Th. et al.: Forecasting and Management of Technology, a.a.O., 1991, Seite 204.
idem, Seite 105.
Chelimsky, E.: Evaluation und Politik. Die Umsetzung von Evaluationsergebnissen in exekutiven und legislativen Bundesorganen der USA. in: Koch, U./Wittmann, W. (Herausgeber): Evaluationsforschung, Springer Verlag, Berlin, 1990, Seiten 269 ff.
Patton, M.Q.: Qualitative Evaluation and Research Methods, a.a.O., 1990, Seite 197.
Rights and permissions
Copyright information
© 1999 Deustcher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Schenker-Wicki, A. (1999). Qualitative Evaluationen. In: Moderne Prüfverfahren für komplexe Probleme. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93491-8_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93491-8_6
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-0454-4
Online ISBN: 978-3-322-93491-8
eBook Packages: Springer Book Archive