Zusammenfassung
Die Besonderheit der Erfahrung von Bildern wird häufig mit einer von Plinius dem Älteren überlieferten Anekdote beschrieben, wonach den Wettstreit zwischen zwei Malern nicht der gewann, dessen gemalte Trauben so wirklich aussahen, dass sie von Tauben angepickt wurden. Sondern es siegte jener Maler, der auf die Frage, wo sein Bild denn nun sei, auf einen Vorhang wies. Als sein Kontrahent den Vorhang wegziehen wollte, musste er erkennen, dass er auf ein Bild hereingefallen war (vgl. Doelker 1998, S. 32; Neiva 1999, S. 75f.). Die Besonderheit des Bildes liegt, wie mit dieser Erzählung veranschaulicht werden soll, in seiner wahrgenommenen Ähnlichkeit mit dem dargestellten Objekt. Das Bild erzeugt den Eindruck, Wirklichkeit zu sein, was seine zeichenhafte Referenz zur Realität aufweichen lässt — die Differenz zwischen Bild und Gegenstand verschwindet.
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Pietraß, M. (2003). Bildrezeption als medienpädagogische Problemstellung. In: Bild und Wirklichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93448-2_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93448-2_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3636-0
Online ISBN: 978-3-322-93448-2
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