Zusammenfassung
Die Maueröffnung am 09. November 1989 markierte den vorläufigen Höhepunkt einer friedlichen Revolution und gleichzeitig den Beginn eines beispiellosen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Systemwandels in der DDR. Über Nacht wurden die Menschen mit einem Strukturwandel konfrontiert, der ihnen enorme Chancen eröffnen sollte, aber auch viele Unbekannte enthielt. Auf dem schwierigen Weg von der Plan-zur Marktwirtschaft, den Margaret Thatcher einmal mit der “Rückverwandlung eines Omeletts in ganze Eier” verglich, konnten die Akteure weder auf praxiserprobte Transformationstheorien zurückgreifen, noch lieferte ihnen die Wissenschaft einheitliche Empfehlungen über den einzuschlagenden Weg: zu unterschiedlich waren die Ausgangsparameter und Perspektiven in den osteuropäischen Transformationsgesellschaften.
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Literatur
Vgl. hierzu u.a. die theoretische Auseinandersetzung in den 80er Jahren, v.a. die Entstaatlichung der angloamerikanischen Telekommunikationsindustrie betreffend: Kent, Calvin (1987), Privatization of Public Functions: Promises and Problems, in: Entrepreneurship and the Privatizing of Government, hrsg. v. Kent, Calvin, Quorum Books, New York 1987, S. 3–19, Pack-Rothenberg, Janet (1987), Privatization of Public-Sector Services in Theory and Practice, in: Journal of Policy Analysis and Management, Vol. 6, No. 4, 1987, S. 523–540, Yarrow, George (1986), Privatization in Theory and Practice, in: Economic Policy–A European Forum, Vol. 2, 04. 1986, S. 323–364.
Beispielhaft hierzu: Ferguson, Paul (1994), Privatization Options for Eastern Europe: The Irrele-vance of Western Experience, in: o.A., Basil Blackwell, Oxford 1994, S. 492 f; Domanski, Ryszard (1994), The Quest for Ownership–Why It Was So Easy to Break Communism, and Why It Is So Difficult to Find Social Consensus: A Response to the “Surprise Literature”, in: Eastern European Economics, Vol. 32, No. 2, 03./04.1994, S. 71–93; Gormley, William jr. (1991), The Privatization Controversy, in: Privatization and Its Alternatives, hrsg. v. Gormley, William jr., The University of Wisconsin Press, Madison 1991, S. 3–16.
Zum Beispiel: Sinn, Hans-Werner (1991), Macroeconomic Aspects of German Unification, Working Paper No. 3998, National Bureau of Economic Research Inc., Cambridge 1992, S. 32f; Hankel, Wilhelm (1994), Und wenn die Treuhand nur lehrt, wie man es besser nicht machen soll, Interview in: Neues Deutschland v. 02.11.1994, S. 9. Die wissenschaftliche Resonanz des Auslands auf den deutschen Weg der raschen Veränderung hingegen -sei es aus fehlender Sachkenntnis oder aufgrund der räumlichen Distanz-war von Beginn an interessanterweise überwiegend positiv.
Die vielfach zitierten “blühenden Landschaften” sieht Ostdeutschland-Experte Klaus vonDohnanyi jedoch auch fünf Jahre nach der Währungsunion nach wie vor in weiter Ferne, vgl. Dohnanyi, Klaus von (1995), Die Lage ist dramatisch, in: Der Spiegel, Nr. 29, v. 17.07.1995, S. 75.
Stellvertretend genannt sei hier Elster, der nach dem Kollaps des osteuropäischen Kommunis-mus das Impossibility Theorem kreierte, das besagt, “it is impossible to obtain price reform, ownership reform, democracy and constitutionalism simultaneously”, vgl. Elster, Jon (1993), The Necessity and Impossibility of Simultaneous Economic and Political Reform, in: Constitutionalism and Democracy, hrsg. v. Greenberg, Douglas, et al., Oxford University Press, Oxford, 1993, o.S., sowie Murell, Peter (1993), What is Shock Therapy? - What did it do in Poland and Russia?, in: Post-Soviet Affairs, Vol. 9, No. 2, 1993, S. 111–140.
Hoffmann erklärt diese Verhaltensweise in Anlehnung an die Neue politische Ökonomie damit, daß “der wirtschaftspolitische Entscheidungsträger nicht die gesellschaftliche Wohlfahrt, sondern seinen politischen Nutzen, der vor allem in der Wahrscheinlichkeit besteht, wiedergewählt zu werden, maximiert.” Hoffmann, Lutz (1991), Preise, Politik und Prioritäten, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, v. 02.02.1991, S.13.
Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Äußerung des 1991 ermordeten Präsidenten der Treu-handanstalt, Detlev Rohwedder, der im Oktober 1990 in einer ersten überschlägigen Rechnung den Wert des Treuhand-Vermögens auf 600 Mrd. DM schätzte.
Interview in: WirtschaftsWoche, v. 23.11. 1990.
Gesetz zur Privatisierung und Reorganisation des volkseigenen Vermögens (Treuhandgesetz) vom 17. Juni 1990, Präambel.
Vgl. Nolte, Dirk (1992), Zwischen Privatisierung und Sanierung, in: WSI-Mitteilungen, 9 /1992, S. 562.
Vgl. Der Tagesspiegel v. 07.05. 1996, S. 15: Restliche Management KG sollen Arbeit 1996 abschließen.
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Rauschnabel, M. (1996). Untersuchungsgegenstand und Vorgehensweise. In: Sanierungsstrategien der Treuhandanstalt. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93385-0_1
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