Zusammenfassung
Die Hanse wurde, wie bereits erwähnt, niemals offiziell aufgelöst, und man kann sie unter einigen Aspekten als bis heute existierend auffassen. Es bleibt jedoch festzustellen, dass die Hanse gegen Ende des 17. Jahrhunderts nicht mehr in der Lage ist, einheitlich und als Großmacht zur handeln; und dass diesem Ergebnis eine lange Phase des Niedergangs vorhergeht. Wie lange? Und von welchem Wendepunkt aus? Die Antwort auf diese Fragen wird dadurch erschwert, dass es sich um einen langsamen und schrittweise verlaufenden, durch Pausen und scheinbare Tendenzwenden unterbrochenen Prozess handelt.
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Literatur
Der klassische Text stammt von Ernst Daenell, Die Blütezeit der Deutschen Hanse. Hansische Geschichte von der zweiten Hälfte des 14. bis zum letzten Viertel des 15. Jahrhunderts, 2 Bde., Berlin, Reimer, 1905–1906.
Stein, Die Hansestädte, op. cit., XXI, 1915, S. 174.
Rörig, Aussenpolitische und innenpolitische Wandlungen, op. cit.; Schildhauer, Fritze, Stark, Die Hanse, op. cit., S. 133. In dem Band Die Hanse. Lebenswirklichkeit und Mythos, op. cit., der den aktuellen Stand der Forschung wiedergibt, werden „Umbruch und Krise“ zwischen 1420 und 1520 angesiedelt.
Angelo Pichierri (Hrsg.), Ildeclino industríale, Torino, Rosenberg & Sellier, 1986, S. 12.
Carlo Maria Cipolla, Ildeclino economico degli imperi, in: Pichierri (Hrsg.), Il declino industríale, op. cit., S. 48.
Rörig, Aussenpolitische und innenpolitische Wandlungen, op. cit.
Friedland, Die Hanse, op. cit., S. 178–79.
Charles Tilly, Sulla formazione dello s tato in Europa. Riflessioni introduttive, in: Ders. (Hrsg.), La formazione degli stati nazionali in Europa occidentale, Bologna, Il Mulino, 1984, S. 29–30.
Richard Rosecrance, The Rise of the Trading State. Commerce and Conquest in the Modern World, New York, Basic Books, 1986. Rosecrances Buch arbeitet den Gegensatz zwischen commerce und conquest sehr gut heraus; es ist jedoch in der Analyse der Faktoren des eigentlichen Niedergangs der Formationen, die auf den ersten Aspekt gegründet sind, sehr oberflächlich, vgl. Teil II.
Rörig, Die Entstehung der Hanse, op. cit., S. 563.
Stein, Die Hansestädte, op. cit., XXI, 1915, S. 127ff.
Hansisches Urkundenbuch, op. cit., Bd. I, Nr. 164, S. 164ff.
Ebd., Bd. I,Nr. 799, S. 275.
Ebd., Bd. II, Nr. 148, S. 60–61.
Ebd., Bd. II, Nr. 175, S. 76.
Luntowski, Dortmund, Köln und die Frage der Vorortschaft, op. cit., S 61–62; Dol-linger, La Hanse, op. cit., S. 144.
Hans Sauer, Hansestädte und Landesfürsten. Die wendischen Hansestädte in der Auseinandersetzung mit den Fürstenhäusern Oldenburg und Mecklenburg während der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, Köln-Wien, Böhlau, 1971, Kap. 10.
Fritze, Am Wendepunkt der Hanse, op. cit., S. 245–47; Fritze und Krause, Seekriege der Hanse, op. cit., S. 20–22.
Fritze, Am Wendepunkt der Hanse, op. cit., S. 68.
„Ansonsten ist es für unseren Kaufmann nicht lohnend, das Königreich von England zu besuchen“, Hanserecesse, op. cit. Bd. II, Nr. 159 und 161, S. 173, 175.
Maurice Dobb, Problemi di storia del capitalismo, Roma, Editori Riuniti, 1980, S. 112.
Klaus Spading, Holland und die Hanse im 15. Jahrhundert. Zur Problematik des Übergangs vom Feudalismus zum Kapitalismus, Weimar, Hermann Böhlaus Nachf., 1973, S. 87. „Der Schwerpunkt des mittelalterlichen Handels liegt im Detailhandel. Auch der Kaufmann, der die Waren von weither aus dem Orient bringt, legt Gewicht darauf, sie direkt an den Konsumenten zu verkaufen. Das Risiko war geringer, der Gewinn stetiger, sicherer, in der Regel auch höher als es beim Großhandel der Fall gewesen wäre, und trug monopolartigen Charakter. Noch die Hanseaten waren nicht Kaufleute im heutigen Sinne, sondern legten den größten Wert darauf, in fremden Ländern den Detailhandel in der Hand zu behalten, und suchten in Russland, Schweden, Norwegen und England den fremden Detailhandel auszuschalten“ Weber, Wirtschaftsgeschichte op. cit. S. 192..
Doliinger, La Hanse, op. cit. S. 518ff.
Postan, Medieval Trade, op. cit., S. 212ff.
Vgl, z.B. die Berichte über die Verhandlungen in London von 1379 in Hanserecesse, op. cit., Bd. II, Nr. 210, S. 238ff.
Postan, Medieval Trade, op. cit. S. 239–240.
Der Begriff „holländisch“, den auch ich aus Gründen der Bequemlichkeit verwende, ist falsch und teilweise irreführend. Ein holländischer Staat entsteht erst nach dem Krieg gegen die spanische Monarchie, am Ende des 16. Jahrhunderts. Zuvor war das Gebiet der heutigen Niederlande unter verschiedenen Fürstentümern aufgeteilt, und zahlreiche niederländische Städte waren Hansestädte. Die ersten wichtigen hanseatischen Privilegien in Flandern, die im ersten Kapitel zitiert werden, werden von „Margareta von Flandern et Hainoie comitissa“ verliehen. Im folgenden Jahrhundert wird das Abkommen zwischen Tuchhändlern und -Produzenten von Maubeuge durch „Marguerite contesse de Hainnau, de Hollande, de Zelande et dame de Frise“ unterzeichnet (Hansisches Urkundenbuch, op. cit., Bd. I, Nr. 421ff. S. 137ff., Bd. III, Nr. 83, S. 44ff.).
Postan, Medieval Trade, op. cit. S. 219ff.
Dollinger, La Hanse, op. cit., S. 298 – 299.
Friedland, Die Hanse, op. cit. S. 69 – 70.
Spading, Holland und die Hanse, op. cit. S. 140ff., S. 160ff. scheint davon auszugehen, dass 1423 zweifellos das holländische Fass eingeführt wird. Eine etwas andere Interpretation dieser Geschehnisse auf der Basis der Quellen liefert Witthöft, Zeichen, Verpackung, op. cit. S. 214ff.
Dollinger, La Hanse, op. cit. S. 180; Fritze, Am Wendepunkt der Hanse, op. cit. S. 70.
Schildhauer, Fritze, Stark, Die Hanse, op. cit., S. 212.
In der Deutschen Demokratischen Republik vertreten durch die Forscher der Greifs-walder Schule.
Fritze, Am Wendepunkt der Hanse, op. cit. S. 32.
Fritze und Krause, Seekriege der Hanse, op. cit. S. 25–26.
Rörig, Die Entstehung der Hanse, op. cit., S. 555ff.
Fritze und Krause, Seekriege der Hanse, op. cit. S. 167–168
Ernst Pitz, Steigende und fallende Tendenzen in Politik und Wirtschaftsleben der Hanse im 16. Jahrhundert, in: „Hansische Geschichtsblätter“, CII, 1984, S. 39–77.
Postel, Der Niedergang der Hanse, op. cit., S. 138–39.
Ebd., S. 134.
v. Brandt, Das Ende der Hanseatischen Gemeinschaft, op. cit., S. 65.
Postan, Medieval Trade, op. cit., S. 195–96: „No sooner had the Hanse emerged fully fledged from the war with Denmark than fundamental disunity began to reveal itself in the affairs of the newly born League“.
Rörig, Aussenpolitische und innenpolitische Wandlungen, op. cit., S. 154–157.
Stuart Jenks, Köln-Lübeck-Danzig. Von der Unvereinbarkeit der Interessen im Englandhandel, in: Die Hanse. Lebenswirklichkeit und Mythos, op. cit. Bd. I, S. 106–111.
Die merchant adventures haben tatsächlich nicht nur von den Gegensätzen unter den Hansestädten profitiert, sondern auch strategisch gelegene, nicht-hanseatische Häfen benutzt, wie zum Beispiel Emden (Dobb, Problemi di storia del capitalismo, op. cit. S. 134–35n)
Ein Eindruck von der Expansion des englischen Handels lässt sich aus dem Statut gewinnen, das 1578 der Ostseekompanie gewährt wurde. In diesem Statut wurde „das ausschließliche Recht des Handels durch den Sund nach Norwegen, Schweden, Polen, Litauen, ausgenommen Narva, Preußen, und Pommern östlich der Oder, nach Danzig, Elbing und Königsberg; und ebenso mit Kopenhagen, und Helsingoer, Finnland, Gotland, Bornholm und Oeland“ gewährt (ebd., S. 134).
Postel, Der Niedergang der Hanse, op. cit., S. 134–135.
Postan, Medieval Trade, op. cit., S. 229ff., S. 235.
Pitz, Steigende und fallende Tendenzen, op. cit., S. 49ff.
Postan, Medevial Trade, op. cit., S. 236–237.
Schildhauer, Die Hanse, op. cit., S. 50–51.
Gerhard Köhn, Soest — ein westfälischer Vorort der Hanse, in: Die Hanse. Lebenswirklichkeit und Mythos, op. cit., Bd. I S. 225.
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Pichierri, A. (2000). Faktoren des Niedergangs. In: Die Hanse — Staat der Städte. Stadt, Raum und Gesellschaft, vol 10. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93223-5_8
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