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Part of the book series: Stadt, Raum und Gesellschaft ((SRG,volume 10))

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Zusammenfassung

Der schrittweise Aufstieg der Hanse (der Kaufleute und der Städte) ist begleitet von einer Reihe von Innovationen sozialer, wirtschaftlicher, organisatorischer und technologischer Art. Der Aufstieg der Kaufleute und ihrer Städte ist Teil eines allgemeineren Übergangs vom Feudalismus zum Kapitalismus, der in der Stadt des Abendlandes seinen Ausgangspunkt hat. Dieser Prozess ist Gegenstand einer umfangreichen wissenschaftlichen Literatur, auf die ich nicht eingehen werde. Vielmehr werde ich mich auf solche Innovationen konzentrieren, die als spezifisch „hanseatisch“ gelten können. Dem Schumpeter’schen Ansatz folgend kümmere ich mich nicht so sehr um die Frage, ob eine Innovation tatsächlich neu ist, sondern darum, dass sie erstmals im untersuchten Raum eingeführt wird. Die These von einer beträchtlichen Fähigkeit der Hanse zur Innovation — zumindest während der Zeit ihres Aufstiegs — ist nicht selbstverständlich; tatsächlich macht sich auf einigen entscheidenden Gebieten (Produktionstechnologien, Buchführung und Finanzwesen, aber auch Navigationstechniken) eine vergleichsweise große Rückständigkeit bemerkbar1. Aber die Innovationsfähigkeit wird in anderen Bereichen deutlich, die für den Erfolg einer auf den Seehandel orientierten Gesellschaftsformation zentral sind: die Organisation und die Logistik.

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Literatur

  1. Zu diesem Thema vgl. Wolfgang von Stromer, Der innovatorische Rückstand der hansischen Wirtschaft, in: Knut Schulz (Hrsg.), Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Mittelalters, Köln-Wien, Böhlau, 1976, S. 204–17.

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  2. Weber, Wirtschaftsgeschichte, op. cit., S. 190

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  3. Ebd., S. 194.

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  4. Pagel, Die Hanse, op. cit., S. 127–128.

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  5. Volker Henn, Entfaltung im Westen: „Hansenauf den niederländischen Märkten, in: Die Hanse. Lebenswirklichkeit und Mythos, 1988, Bd. I, S. 43.

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  6. v. Brandt (in Zusammenarbeit mit Arnold), Die Hanse, op. cit. S. 495.

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  7. Luciana Gatti, Navi mediterranee tra Medioevo ed età moderna, Genova, Centro di studio sulla storia della tecnica, CNR, 1992, S. 7.

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  8. Frederic C. Lane, Le navi di Venezia, Torino, Einaudi, 1983.

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  9. Fritze und Krause, Seekriege der Hanse, op. cit. S. 42. Für weitere technische Details der Flotte und der hanseatischen Schifffahrt verweise ich auf dieses Buch. Vgl. auch Uwe Schnall, Die Kogge, in: Die Hanse. Lebenswirklichkeit und Mythos, 1988 Bd., I, S. 567–69.

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  10. Frederic C. Lane. Progresso tecnologico e produttività economica nei trasporti marittimi tra la fine del medioevo e l’inizio del evo moderno, in: Le navi di Venezia, op. cit., S. 214–15. Die meisten Informationen über die technischen Charakteristika der Kogge basieren auf der Kenntnis des einzigen gut erhaltenen Expemplars, das sich heute im Schifffahrtsmuseum von Bremerhaven befindet. Kürzlich wurde eine Kogge nachgebaut und gesegelt; die relativ wenig präzisen journalistischen Berichte über das Probesegeln streichen vor allem die geringe Manövrierfähigkeit heraus. Vgl.: Testsegeln mit einer rekonstruierten Hansekogge in: „Der Spiegel“, Nr. 37, 1996, S. 200).

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  11. Man vergleiche hierzu die bereits zitierten Texte von Luciana Gatti und Frederic C. Lane.

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  12. Fritze und Krause, Seekriege der Hanse, op. cit., S. 50.

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  13. Eine ebensolche Konfusion findet sich im monetären Bereich. Ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wird der Witten, ursprünglich in Lübeck und für die wendischen Städte geprägt, zu einer Art „hanseatischem Geld“, ohne natürlich die anderen Münzen zu verdrängen. Vorschläge zur monetären Vereinheitlichung werden in Goslar anlässlich einer Versammlung im Jahr 1382 formuliert, an der Braunschweig, Hildesheim, Einbeck, Hannover, Wernigerode und Osterrode teilnehmen. (Hansere-cesse, op. cit., Bd. III, Nr. 154, S. 133).

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  14. Thompson, L’azione organizzativa, op. cit., S. 86–87, 122–23.

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  15. Frederic C. Lane, Jtonnellaggi nel medioevo e in epoca moderna, in: Le navi di Ve-nezia, op. cit., S. 124ff.

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  16. Vgl. Die Hanse. Lebenswirklichkeit und Mythos, op. cit. Bd. II, S. 2223–24; Harald Witthöft, Zeichen, Verpackung, Maß/Gewicht und Kommunikation im hansischen Handel, in: Stuart Jenks und Michael North (Hrsg.), Der hansische Sonderweg? Beiträge zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Hanse, Köln-Weimar-Wien, Böhlau, 1993, S. 214ff.

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  17. „Überall, wo unser Reich und unsere Macht besteht, soll nur ein Gewicht und ein Maß gelten“, zit. in Harald Witthöft, Wagen und Messen, in: Die Hanse. Lebenswirklichkeit und Mythos, op. cit., Bd. I, S. 550.

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  18. Ebd., S. 552.

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  19. Lane, Jtonnellaggi, op. cit., S. 138–39.

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  20. Witthöft, Zeichen Verpackung, Maß/Gewicht, op. cit., S. 204–24.

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  21. Horst Wernicke, Die Hansestadt am Strelasund, in: Die Hanse. Lebenswirklichkeit und Mythos, op. cit., Bd, I S. 260. Stralsund ist auch die erste deutsche Stadt, in der Kompasse hergestellt werden.

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  22. Uwe Schnall, Zur Navigation in hansischer Zeit, Ebd., Bd. I, S. 578; Fritze und Krause, Seekriege der Hanse, op. cit., S. 63–64.

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  23. Uwe Schnall, Die Bedingungen hansischer Schifffahrt und Zur Binnenschifffahrt im Mittelalter, in: Die Hanse. Lebenswirklichkeit und Mythos, op. cit., Bd. I, S. 564, 593.

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  24. Hajo Hayen, Die technischen Voraussetzungen zum Landtransport in der Hansezeit, Ebd., Bd. I, S. 602–603. Die Funktionsweise ist mehr oder weniger die selbe wie beim „Wechselbehälter“ des heutigen intermodalen Transportes.

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  25. Weber, Wirtschaftsgeschichte, op. cit. S. 180: „Seehandel ist ursprünglich überall gleichzeitig Seeraub ... “.

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  26. Ebd., S. 180.

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  27. Fritze und Krause, Seekriege der Hanse, op. cit., S. 39–41.

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  28. Heinz Stoob, Die Hanse, Graz-Wien-Köln, Styria, 1995, S. 349.

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  29. Fritze und Krause, Seekriege der Hanse, op. cit., S. 220ff.

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  30. Ebd., S. 150.

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  31. Ebd., S. 164–65.

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  32. Einige Beispiele für die Schwierigkeiten Lübecks, über das Pfundgeld der anderen Städte einen Teil der vorgeschossenen Gelder für die Ausrüstung der Friedeschiffe zurückzuerhalten, finden sich in: Hanserecesse, op. cit., Bd. II, Nr. 178–79, S. 193; Bd. III, Nr. 130, S. 113; Nr. 136, S. 117; Nr. 172, S. 151.

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  33. In Wismar werden im Jahre 1464 182 Bierbrauer registriert, und 21 der 24 Mitglieder des Rates sind Bierbrauer. Vgl. Pagel, Die Hanse, op. cit., S. 163.

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  34. Für diese Informationen siehe Gerd Stefke, Der Bierexport auf mittlere und größere Distanz vom 14. bis zum frühen 16. Jahrhundert, in: Die Hanse. Lebenswirklichkeit und Mythos, op. cit., Bd. I, S. 468–72.

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  35. Vgl. Franz Lerner, Die Waren des Handels der Hanse, in: Albert d’Haenens, Die Welt der Hanse, Antwerpen, Weber/Mercatorfonds, 1984, S. 136–37. Lerner stellt die Untergärung als eine hanseatische Innovation dar, was aber nicht als gesichert betrachtet werden kann: vgl. Michael Jackson, Pocket Beer Book, London, Beazley, 1996, S. 9.

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  36. Henn, Wachsende Spannungen, op. cit., S. 76. Vgl. auch Jackson, Pocket Beer Book, op. cit., S. 27, Herbert Langer, Das Braugewerbe in den deutschen Hansestädten der frühen Neuzeit, in: Konrad Fritze, Eckhard Müller-Mertens, Johannes Schildhauer, Gewerbliche Produktion und Stadt-Land-Beziehungen, Weimar, Hermann Böhlaus Nachf., 1979, S. 65ff. und von Stromer, Der innovatorische Rückstand, op. cit., S. 212ff. Dieses Argument wurde auch von anderen deutschen und polnischen Wissenschaftlern in einer polemischen Auseinandersetzung unter Marxisten benutzt. Die These von der technologischen Rückständigkeit der Hanse ist in einem anderen Zusammenhang korrigiert worden, indem darauf aufmerksam gemacht wurde, dass diese eher auf die Küstenstädte als auf Städte wie Erfurt, Dortmund, Köln oder Krakau im Landesinneren zutreffe.

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  37. Friedland, Hansische Handelspolitik, op. cit., S. 95.

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  38. Die Vitten Schönens sind übrigens der einzige Fall einer hanseatischen Filiale, in der Frauen an der Arbeit teilnehmen. Ders. Die Hanse, op. cit., S. 67–69.

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  39. „Unter Strafe von zehn Goldmark darf kein Bürger und kein Gast aus den städtischen Häfen auslaufen oder die Segel setzen, um nach Schonen zu fahren und Heringe einzusalzen, auf das weder in Schonen, noch andernorts in Dänemark oder Schweden Heringe gesalzen werden“ Hanserecesse, op. cit., Bd. III, Nr. 313, S. 296.

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  40. Rörig, Die Entstehung der Hanse, op. cit., Abschnitt 1.

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  41. Die Hanse. Lebenswirklichkeit und Mythos, op. cit., Bd. II, S. 227–28.

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  42. Vgl. die Marken (Tuchplomben), abgebildet Ebd., Bd. II, S. 235ff.

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  43. „Um die in unserer Stadt gewebten Wollttücher, zur Ehre unsrere Stadt und zum allgemeinen Wohl, zu garantieren, haben wir sie untersuchen lassen und mit unsererm Zeichen markiert, anlässlich dieser Markierung haben unsere Wollweber zum Wohl des städtischen Haushalts, pro Tuch einen Betrag gezahlt“. Hansisches Urkunden-buch, op. cit., Bd. 1, Nr. 549, S. 192. Etwas anderes sind die Marken, die Herkunft (im Sinn von Eigentum) der Waren bezeichnen, sie dienen zur Identifizierung des Eigentümers, zum Beispiel bei der Bergung nach einem Schiffbruch: man betrachte zum Beispiel die graphisch eleganten Marken, die 1345 im Inventar der Waren eines beschädigten Hamburger Schiffes angegeben sind (Ebd., Bd. III, Nr. 63, S. 29–30).

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  44. Pagel, Die Hanse, op. cit., S. 131.

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Pichierri, A. (2000). Aufstieg und Innovation. In: Die Hanse — Staat der Städte. Stadt, Raum und Gesellschaft, vol 10. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93223-5_7

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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