Zusammenfassung
Ich wähle zur Illustration der politologischen Grundkategorie der Erkenntnis ein Ereignis der christlichen Mythologie — den ersten Sündenfall des Menschen. Gleich zuvor sei aber ein Hinweis angebracht. Zunächst betrachte ich diese Erzählung aus der Bibel nicht als Tatsache. Es geht vor allem um das Aufzeigen des Zusammenhanges zwischen Erkenntnis (Wissenschaft), Knappheit, Konflikt, Macht und Herrschaft. Dadurch erfahrt das im vorigen Kapitel präsentierte Modell der politologischen Grundkategorien eine Erweiterung. Erkenntnis (Rationalität) und Begrifflichkeit erschließen sich aus dem Grundmodell.
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Literatur
Altgr. “genesis” lat. “genesis” — Schöpfung.
INTERDIöZESANER KATECHETISCHER FONDS (Hg.), Das alte Testamtent in der Einheitsübersetzung der heiligen Schrift, Wien 1982,16.
Vgl. ibid, Gen 1,26.
Vgl. ibid, Gen 2,8 und 2,21.
Vgl. ibid, Gen 2,16 und 2,17.
ibid, Gen 2,22 ff.
Dieses Ziel selbst ist nach klassisch wertfreiem Verständnis nicht aus einer Erkenntnis abzuleiten, sondern selbst ein Werturteil. Vgl. dazu KRAFT, V., Erkenntnislehre, Wien 1960,34.
Vgl. HORKHEMER, M./ADORNO, T. W., Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Amsterdam 1968, 54ff.
POPPER, K. R., Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, Band 1, Der Zauber Piatons, Bern 1957,267f.
HEIDEGGER, M., Sein und Zeit, Tübingen 1986,9.
JUNGK, R., Projekt Ermutigung, Berlin 1991, 7.
Vgl. die einschlägigen Stellen im nächsten Abschnitt.
Vgl. SMITH, A., An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations, München 1978, 371: Smith spricht davon, daß der Unternehmer “von einer unsichtbaren Hand (invisible hand) geleitet (wird), um einen Zweck zu fördern, den zu erfüllen er in keiner Weise beabsichtigt hat.”
Vgl. SMITH, A., An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations, München 1978, 785: “Handel und Gewerbe können selten sehr lange in einem Land gedeihen, das ohne geordnetes Rechtswesen ist, in dem sich die Menschen ihres Eigentums nicht sicher fühlen, in dem das Vertrauen in Verträge nicht durch das Gesetz gestärkt wird.”
NOZICK, R., Anarchie, Staat, Utopia, München 1974, 32.
Vgl. RAWLS, J., Eine Theorie der Gerechtigkeit, Frankfurt/M. 1975, 29. Hier wird der “Schleier der Nichtwissens” zum bestimmenden Moment der Vergesellschaftung erhoben, “daß niemand seine Stellung in der Gesellschaft kennt (…), daß die Beteiligten ihre Vorstellungen vom Guten (…) nicht kennen. Die Grundsätze der Gerechtigkeit werden hinter einem Schleier des Nichtwissens festgelegt.”
GOODMAN, N., Weisen der Welterzeugung, Frankfurt/M. 1990,117.
SARTORI, G., Demokratietheorie, Darmstadt 1992, 363.
Vgl. SARTORI, G., Demokratietheorie, Darmstadt 1992, 465ff.
Vgl. Goodman, N., op. cit., 141.
Ibid., 167.
Vgl. lat. “conzeptus” — das Verstandene, das Erkennende, das Begreifende.
HEGEL, G. W. F., Phänomenologie des Geistes, Frankfurt/M. 1991, 56.
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Stöger, R. (1997). Erkenntnis und Begriff als politologische Grundkategorien. In: Der neoliberale Staat. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92387-5_5
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