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Methodologische Vorbemerkungen

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Der neoliberale Staat
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Zusammenfassung

Es geht im vorliegenden Buch darum, eine aktuelle und teilweise provokante Staatstheorie politikwissenschaftlich zu begründen. Wie bei jeder wissenschaftlichen Auseinandersetzung stellt sich auch hier die Frage nach dem Beginn. Die Diskussion kann nicht an einem beliebigen Punkt anfangen, weil ansonsten der Anspruch von gesamthafter Wissenschaft — den auch ich erhebe — von vorne herein verfehlt wäre. Bevor der jeweilige Gegenstand einer qualitativen Diskussion zugeführt werden kann, müssen die Bedingungen seiner wissenschaftlichen Produktion abgeklärt werden. Damit sind nicht nur die Interessen des Autors gemeint, sondern auch gesamtgesellschaftliche Kategorien, wie etwa Werturteile und Wahrheit. Die Bedingtheit jedes wissenschaftlichen Engagements im Kontext seines sozialen Systems wird auf diese Weise deutlich. “Das System ist nicht das des absoluten Geistes, sondern des allerbedingtesten derer, die darüber verfügen und nicht einmal wissen können, wie sehr es ihr eigener ist. Die subjektive Präformation des materiellen gesellschaftlichen Produktionsvorgangs, grundverschieden von theoretischer Konstruktion, ist sein Unaufgelöstes, den Subjekten Unversöhntes (...); unwahr, weil ihre Vernunft noch keine ist, ihre Allgemeinheit Produkt partikularer Interessen.” [1] Ich möchte die Gesamtheit dieser sozial produzierten Bedingungen der Wissenschaft als “Methodologie” bezeichnen und den klassischen Begriff der Methode dadurch erweitern, nämlich mit der Frage, “welche Erkenntnisziele und Zielgewichtungen die Wissenschaft verfolgen soll.”

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  17. Vgl. FUKUYAMA, F., Das Ende der Geschichte, München 1992. An späterer Stelle wird auf solche Konzepte noch bezug genommen werden.

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© 1997 Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden

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Stöger, R. (1997). Methodologische Vorbemerkungen. In: Der neoliberale Staat. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92387-5_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92387-5_2

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag

  • Print ISBN: 978-3-8244-4266-9

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