Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Planung getakteter Fließlinien. Dabei wird die nähere Betrachtung dieser Problemstellung deutlich machen, wie schwierig es ist, die bekannten Vorteile eines derartigen Produktionssystems auch unter dem Druck einer vom Markt in zunehmendem Maße geforderten, größeren Produktdifferenzierung weiterhin nutzen zu können. So ist die getaktete Fließbandfertigung ursprünglich für die Produktion eines homogenen Gutes in sehr hoher Zahl entwickelt worden. In diesem Fall kommen die wesentlichen Vorteile dieser Organisationsform, die zumeist zu deutlichen Reduzierungen der Herstellkosten führen1, zum Tragen. Soll aber nun diese Produktionsstruktur auch dann wirtschaftlich eingesetzt werden, wenn eine hohe Zahl von Varianten auf denselben Anlagen herzustellen ist, führt dies zu wesentlich komplexeren Problemstellungen, die an die Planung und Steuerung deutlich höhere Anforderungen stellen als sie im Einproduktfall gegeben sind. Während allerdings im Bereich der Steuerung in jüngster Zeit zumindest erste Schritte hinsichtlich einer theoretischen Unterstützung der hier zu lösenden Aufgaben unternommen wurden2, fehlt weiterhin eine auf die kurzfristigeren Entscheidungsebenen ausreichend abgestimmte Planung getakteter Fließlinien. So ist die Anwendbarkeit der bislang entwickelten Modelle durch zum Teil restriktive Annahmen beschränkt und im Falle einer hohen Variantenzahl beinahe unmöglich. Darüber hinaus bleibt in nahezu allen Arbeiten aus diesem und angrenzenden Themenbereichen der Einsatz verteilter Systeme zur verbesserten Beherrschung dieser komplexen Problemstellungen außen vor. Dies ist gerade aus betriebswirtschaftlicher Sicht fragwürdig, da vielfach die Rechnerressourcen in den Unternehmungen, die durch einfache Bürokommunikationsprozesse und Textverarbeitungen bei weitem nicht ausgelastet sind, eine Anwendung verteilter Verfahren durchaus ermöglichen würden. Dabei könnten unter Umständen durch deren Einsatz Planungsverbesserungen aufgrund einer effizienteren3 Lösungssuche erreicht werden, die möglicherweise
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Referenzen
Vgl. [KILG86] S.92.
Vergleiche in diesem Zusammenhang die Arbeiten von Decker ([DECK93]) und insbesondere Mollemeier ([MOLL97]).
Als effizient wird im Rahmen dieser Arbeit ein Input-Output-Verhältnis bezeichnet, bei dem ein geforderter Output mit möglichst geringem Input oder ein möglichst hoher Output mit einem gegebenen Input zu einer deutlichen Senkung der Produktionskosten führen. Die vorliegende Arbeit wird deshalb untersuchen, inwieweit die Planung getakteter Fließlinien durch die Entwicklung neuer Modelle problemadäquater ermöglicht werden kann und in welcher Weise bessere Lösungen mit Hilfe verteilter Algorithmen erreichbar sind. erreicht wird. Dabei wird dieser hier umgangssprachlich gebrauchte Begriff in den jeweiligen Anwendungsgebieten noch durch weitere Definitionen entsprechend konkretisiert.
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Bock, S. (2000). Einleitung. In: Modelle und verteilte Algorithmen zur Planung getakteter Fließlinien. Schriften zur quantitativen Betriebswirtschaftslehre. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92330-1_1
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Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-7227-7
Online ISBN: 978-3-322-92330-1
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