Zusammenfassung
In der Gründungsphase eines Unternehmens sind zunächst alle Energien darauf gerichtet, den Beweis für seine Lebensfähigkeit anzutreten. In dieser Zeit gilt die gebündelte Aufmerksamkeit der Eroberung eines Marktsegmentes durch die Kreation eines erfolgreichen Produktes. Die Orientierung am jeweils aktuellen Kundenauftrag dominiert das organisationsinterne Geschehen, im Verhältnis zu diesem ist alles andere nachrangig. Die Organisation verfügt über eine geringe Distanzierungsfähigkeit gegenüber Kundenwünschen und ist deshalb von dieser Seite leicht irritierbar. Ihre Haut ist in Richtung Kunden sozusagen noch sehr dünn, ihre diesbezüglichen Grenzen sind wenig ausgeprägt. In ihrem Inneren kommt die Organisation ohne genau festgelegte Kompetenzen aus, sie verfügt über eine hohe Flexibilität in den Arbeitsabläufen; Strukturen werden jeweils ad hoc um das zu lösende Problem herum gebaut und haben deshalb keine lange Lebensdauer. Im Entscheidungsverhalten herrscht schon aus diesem Grunde eine hohe Varietät vor, das heißt, eine gerade gefällte Entscheidung läßt wenig Rückschlüsse auf künftige Entscheidungen in ähnlichen Situationen zu. Man orientiert sich im Alltagsgeschehen vornehmlich an Personen und hier wiederum in erster Linie an den Gründern. Eine besondere Ausdifferenzierung von Führungsfunktionen ist nicht notwendig, weil ein jeder in seinem Bereich sieht, wo es gilt, Hand anzulegen. Der Zeithorizont, an dem man sich ausrichtet, ist in der Regel ein sehr kurzfristiger.
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© 1996 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Wimmer, R., Domayer, E., Oswald, M., Vater, G. (1996). Die zeitliche Entwicklungsdynamik von Familienunternehmen. In: Familienunternehmen — Auslaufmodell oder Erfolgstyp?. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92005-8_7
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