Zusammenfassung
Ein zentraler Kritikpunkt an den vorliegenden Studien zum Arbeitsverhalten von Managern ist — dies dürfte auch in den vorausgegangen Ausführungen deutlich geworden sein — ihre als tendenziell theoretisch orientierunglos zu bezeichnende empirische Forschung (Martinko/Gardner 1985; Hales 1986; Whitley 1989; Fondas 1989; Fondas/Stewart 1994). Nur bei wenigen Studien lassen sich zugrundeliegende forschungsleitende theoretische Bezugsrahmen oder Modelle erkennen (so beispielsweise bei Stewart 1976a, 1982a; Mintzberg 1973; Kotter 1982). Theoretische Bezugsrahmen und Modelle entsprechen von ihrer logischen Konsistenz und Operationalität nicht den Maßstäben, die an eine erfahrungswissenschaftliche Theorie gelegt werden (Kubicek 1977, 17f.). Es handelt sich vielmehr um Erklärungsskizzen, in denen komplexe Prozesse oder Wechselbeziehungen zwischen Variablen so konzeptionalisiert werden, daß die Komplexität in eine einfachere, verständlichere Form übersetzt wird (Hales 1981, S.114). Solche theoretischen Bezugsrahmen spielen aufgrund der “chronischen Unreife” der sozialwissenschaftlichen Forschung im allgemeinen und der Managementforschung im besonderen eine wichtige Rolle (Staehle 1991a; Schirmer 1992; siehe allgemeiner hierzu Whitley 1984). Diese “chronische Unreife” weist mehrere Ursachen auf. So liegt ein Hauptproblem betriebswirtschaftlicher Forschung darin, daß die meisten Forscher den Objektbereich, den sie behandeln wollen, gegenwärtig noch viel zu wenig kennen, um sinnvolle und realistische Hypothesen aufstellen zu können (Kubicek 1977, S.10). Diese Situation kann auch für die Forschung zum Arbeitsverhalten von Managern konstatiert werden. Ein weiteres Problem — so Giddens (1988, S.46) — ist, daß das Wissen und die Überzeugungen der Akteure über die Umstände ihres eigenen Handelns einen instabilen Charakter aufweisen.
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© 1994 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Walgenbach, P. (1994). Konzipierung der eigenen Studie. In: Mittleres Management. Neue betriebswirtschaftliche Forschung, vol 135. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91302-9_3
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Publisher Name: Gabler Verlag
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