Zusammenfassung
Wie hat Poelzig sich den verschiedenen Strömungen in der Architektur gegenüber verhalten, die in seiner Lebenszeit einander ablösten? Der Expressionismus im eigentlichen Sinne ist ja nur eine von ihnen; wir haben gesehen, daß er nicht lange gedauert hat, zehn Jahre etwa: von 1914 bis 1924. Poelzig ist 1869 geboren. Er ist der genaue Zeitgenosse von Peter Behrens (geboren 1868). Es ist nicht uninteressant zu sehen, wie sich der eine und wie sich der andere zu den Tendenzen in der Architektur verhalten hat, die sie erlebten. Als ihre Karriere begann, war der Jugendstil auf der Höhe seiner Entwicklung (zwischen 1985 und 1901). Peter Behrens war Maler und hat früher selbständig gearbeitet als Hans Poelzig. Dieser hatte auf der Hochschule Architektur studiert und war dann erst einmal einige Jahre im Dienste der Preußischen Bauverwaltung tätig.
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Anmerkungen
Joan Campbell, The German Werkbund. The Politics of Reform in the Applied Arts, Princeton University Press 1978
Gustav Wolf, Die schöne deutsche Stadt. Mitteldeutschland, München 1912, S.130
Kurt Pinthus, Menschheitsdämmerung, Symphonie jüngster Dichtung, Berlin 1920. Revidierte Ausgabe mit wesentlich erweitertem bio-bibliographischem Anhang, Hamburg (Rowohlt Taschenbuchverlag) 1959
Karl Scheffler, Das Große Schauspielhaus, in: Kunst und Künstler, Jg. 18, 1920, S.231–241
Eine Ausnahme möchte ich machen für Peter Behrens’ Bürohaus der Farbwerke in Höchst (bei Frankfurt): Die zentrale Halle dort ist einer der wenigen expressionistischen Räume, welche gebaut wurden: ein Raum von großer Feierlichkeit, bis in jede Einzelheit prachtvoll realisiert: ein großes Werk. Man fragt sich freilich, was dieser Raum in dem Bürohaus eines Industrieunternehmens bedeutet; um es gröber zu sagen: was er dort zu suchen hat: Er ist ausgesprochen sakral.
Walter Gropius, Programm des Staatlichen Bauhauses in Weimar, 1919
Ulrich Conrads, Programme und Manifeste zur Architektur des 20. Jahrhunderts (Bauwelt Fundamente, Bd. 1), Berlin-Frankfurt-Wien 1964, S.47–50
Walter Gropius, Grundsätze der Bauhausproduktion [Dessau] 1926, in: Ulrich Conrads, a.a.O., S.90f. (Auszug)
Walter Gropius, Vortrag gehalten 1911. Erwähnt und zitiert in: Helmut Weber, Walter Gropius und das Faguswerk, München 1961, S.24
Vierendeels Kritik zitiert Sigfried Giedion inRaum, Zeit, Architektur,Ravensburg 1965 (zuerst veröffentlicht alsSpace,Time, Architecture,Cambridge, Mass. 1941), S.193. Das von Giedion wiedergegebene Zitat ist von großem Interesse:Ce hors de proportion produit un très mauvais effet; la poutre n’est pas pondérée, elle n’a pas d’assiette; l’oeuil n’est pas assuré. La courbure de l’arc est aussi très défectueuse au point de vue esthétique. Elle commence trop bas. Les sommiers du palais des machines présentent encore un défaut, ils sont trop évidés.
Henry van de Velde, Aperçu en vue d’une synthèse d’art, Brüssel 1895,
H van de Velde, Zum neuen Stil. Aus seinen Schriften ausgewählt und eingeleitet von Hans Curjel, München 1955, S.39f. Darin sagt van de Velde:Die Industrie hat die Künste, die bisher nach den verschiedensten Richtungen auseinanderstrebten, einheitlichen Anforderungen und Gesetzen unterworfen und ihnen somit einen gemeinsamen Stil gegeben.
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© 1994 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden
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Posener, J. (1994). Entwicklungen in der deutschen Architektur zu Poelzigs Lebzeiten. In: Hans Poelzig Sein Leben, sein Werk. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91112-4_1
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