Stand und Entwicklung der Theorie der institutionellen Unternehmung

Zusammenfassung

Das Forschungsprogramm „institutionelle Unternehmenstheorie“ zeichnet sich durch eine außerordentliche Leistungsfähigkeit aus. Verschiedenste unternehmensrelevante institutionelle Arrangements können mit Hilfe des Instrumentariums, welches institutionelle Ansätze bereitstellen, analysiert werden. Üblicherweise wird in der institutionellen Ökonomie zwischen normativem Nirwana Approach und Comparative Institutional Economics unterschieden.³⁶ Bei dem Nirwana Approach wird von einer Idealwelt ausgehend auf die Diskrepanz zwischen ihr und der betrachteten Institution verwiesen. Aus einer solchen Diskrepanz werden effizienzsteigernde Gestaltungsempfehlungen im Hinblick auf die betrachtete Institution abgeleitet. Bei dem zweitgenannten Ansatz werden mehrere konkrete Institutionen miteinander verglichen und Aussagen über deren relative Vorteilhaftigkeit getroffen. Hinsichtlich beider Ansätze wird eine Diskussion um angemessene Effizienzvorstellungen geführt.³⁷ Die Argumentationsstruktur der vorliegenden Arbeit kann keinem dieser Ansätze eindeutig zugeordnet werden, da hier sowohl auf beobachtbare Institutionen als auch auf eine Idealwelt Bezug genommen wird. Effizienzüberlegungen hinsichtlich der analysierten Institutionen werden jedoch in der vorliegenden Arbeit ausgeklammert. Deshalb ist die Herangehensweise hier nicht mit Kritik an dem Nirwana-Approach angreifbar. Hier wird versucht, die Art der Erklärungen, die moderne Unternehmenstheoretiker abgeben und daraus erwachsende Implikationen zu analysieren. Wenn man so will, geht es in der vorliegenden Arbeit um die Effizienz der Erklärung von Institutionen, nicht um die Effizienz der erklärten Institution.