Zusammenfassung
Es ist mittlerweile unstrittig, daß Informationen als „Rohstoff von Entscheidungen“, d.h. als (gleichberechtigter) „Produktionsfaktor“ im betrieblichen Transformationsprozeß anzusehen sind. In Teil B ist bereits deutlich geworden, daß ein Entscheidungsträger im Entscheidungs-prozeß immer bestimmte Informationen über das jeweilige Entscheidungsfeld benötigt (entscheidungstheoretische Sicht). Die erfolgreiche Erarbeitung von Wettbewerbsvorteilen und damit auch erfolgreiches Unternehmertum basieren in einem kompetitiven Umfeld letztlich in hohem Maße auf einem Informationsvorsprung über Möglichkeiten der optimalen Bedürmis-bzw. Bedarfsbefriedigung von (potentiellen) Absatzmarktteilnehmern (strategische Sicht).13 In der betriebswirtschaftlichen Forschung wird der Begriff „Information“ jedoch keineswegs einheitlich verwendet. Daher erscheint an dieser Stelle zunächst eine Klärung geboten.
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Literatur
Vgl. Bode 1997, S. 449–451 und Gemünden 1993a, Sp. 1725. Vgl. auch Brockhaus 1992, S. 21ff.
Vgl. im folgenden Picot/Reichwald 1991, S. 251 f., Bode 1997, S. 451f., Becker/Daniel 1999, S. 5–11, Picot/ Kroeber-Riel 1987, S. 1662, Hasenauer/Scheuch 1974, S. 59ff. sowie Niemeyer 1977, S. 12–21.
Vgl. insbesondere Becker/Daniel 1999, S. 6f. sowie die von ihnen angegebene Literatur. Dort werden — im Gegensatz beispielsweise zu Picot/Kroeber-Riel 1987, Picot/Reichwald 1991, Bode 1997, S. 451f. — unter expliziter Nennung der Sigmatik insgesamt vier Ebenen bzw. Teilrichtungen der Semiotik unterschieden: „Die Notwendigkeit dieses Vorgehens wird in der Literatur häufig kritisiert .... Da im Rahmen dieses Beitrags der Erzeugung von Informationen (bzw. Wissen) und damit auch der Bezeichnung eine große Bedeutung beigemessen wird, erscheint die Unterscheidung zwischen der sigmatischen und der semantischen Dimension von Information unbedingt notwendig“ (Becker/Daniel 1999, S. 6).
Picot/Reichwald 1991, S. 252 (im Original fett).
Picot/Kroeber-Riel 1987, S. 1662. Vgl. auch Zahn 1987a, S. 859.
Becker/Daniel 1999, S. 43. Vgl. zum Begriff „Wissen“ den nächsten Absatz.
Andere Ansätze beanstanden jedoch beim (engen) pragmatischen Informationsbegriff die Reduzierung des Informationszwecks lediglich auf die Handlungsvorbereitung (vgl. Bode 1997, S. 455ff. und Becker/Daniel 1999, S. 8ff). So ist beispielsweise der von Bode (vgl. ebenda, S. 458–460) in die Diskussion eingebrachte (weite) semantische Informationsbegriff zu nennen, wonach Informationen einfach als diejenigen Wissensbestandteile anzusehen sind, die in Form menschlicher Sprache repräsentiert werden können. Im folgenden soll diesem Begriff aber nicht gefolgt werden, da er zu sehr von dem für den Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Arbeit so überaus wichtigen Aspekt der Entscheidungsorientierung im Management ablenkt. Dies bemerkt Bode im übrigen selbst: „[Die (weite) semantische Informationsdefinition] kann ... tatsächlich ... für bestimmte Zwecke hinderlich sein .... Beispielsweise wird man bei der betriebswirtschaftlichen Analyse unternehmerischer Entscheidungen lediglich an Informationen interessiert sein, die diese Entscheidungen potentiell verbessern“ (ebenda, S. 460).
Vgl. Wittmann 1959, insbesondere S. 14 sowie Bode 1997, S. 454ff.
Im Hinblick auf den Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit handelt es sich dabei natürlich primär um das Marktwissen (einschließlich Marketing[fach-]wissen) eines Unternehmens bzw. seiner Mitarbeiter. Vgl. in diesem Zusammenhang die Überlegungen zu einer „Wissensintegration“ und zu einem umfassenden „Wissensmanagement“ in Abschnitt D.6.1.3.
Wittmann 1979, Sp. 2263.
Becker/Daniel 1999, S. 11.
Vgl. dazu die Ausführungen in den Abschnitten B.4 und C.3.
Dies wird im weiteren Verlauf empirisch belegt (vgl. vor allem die Abschnitte C.4.2 und C.5.2).
Vgl. als Negativbeispiel Meffert 1992, S. 20. Daran ändert auch seine Unterscheidung in „wertlose“ und „relevante“ Informationen nichts. Er meint schlicht „Daten“ bzw. allenfalls „Nachrichten“. Vgl. anders van der Vegt 1998.
Vgl. dazu separat Abschnitt C.4.1.
Das Modell in Abbildung 11 ist in Anlehnung an diverse Literaturquellen, aber auch durch ein eigenes praktisches Vorverständnis dieser Thematik konzipiert worden. Vgl. im folgenden Kotler/Bliemel 1999, S. 192–208, Berekoven/Eckert/Ellenrieder 1996, S. 34–36 und Hamman/Erichson 1990, S. 54–56.
Kotler/Bliemel 1999, S. 192. Es wird an dieser Stelle bewußt noch offen gelassen, wie die Marktforschungsaufgabe zwischen den Beteiligten im Marktforschungsdreieck, speziell innerhalb des Anbietersystems Marktforschung, bei den einzelnen Prozeßstufen genau aufgeteilt ist bzw. aufgeteilt sein sollte.
Die Abschnitte C.3.2 und C.5.2 vermitteln einen detaillierten empirischen Eindruck davon, wie die Marktforschungsaufgabe innerhalb des Marktforschungsdreiecks aufgeteilt ist. Abschnitt C.6 greift die hier eingeführte Marktforschungsprozeßstruktur erneut auf und diskutiert daran, wie eine Aufteilung der Marktforschungsaufgabe innerhalb des Marktforschungsdreiecks im Idealfall aussehen könnte.
„Angenommen, der Marketingmanager sagt: »Ich möchte wissen, wie wirkungsvoll unsere letzte Werbekampagne war.« Oberflächlich betrachtet mag es den Anschein haben, daß dies eine hinreichende Aussage über das Ziel des zu beginnenden Untersuchungsvorhabens ist. Bei genauerer Betrachtung ist es jedoch offenkundig, daß durch diese Angabe überhaupt kein Ziel festgelegt wird. Warum wünscht der Manager diese Information? Wenn er damit bezweckt, die Durchführung der Kampagne durch die Werbeagentur zu bewerten, kann ein grundsätzlich anderer Untersuchungsansatz angebracht sein als für den Fall, daß er eine Entscheidung über die Höhe und Verteilung des Werbebudgets für die kommende Periode treffen möchte“ (Green/Tull 1982, S. 20f.). Vgl. auch Vangelder 1999a, S. 14.
Berekoven/Eckert/Ellenrieder 1996, S. 35. Vgl. ebenso eine sehr umfangreiche und aktuelle Übersicht über interne und externe Datenquellen bei Kotler/Bliemel 1999, S. 194–196.
Berekoven/Eckert/Ellenrieder 1996, S. 35. Vgl. auch Kotler/Bliemel 1999, S. 197–205 sowie sehr detailliert und technisch Green/Tull 1982, Kapitel 4, 5 und 7.
Diamantopoulos/Schlegelmilch 1997, S. 224. Vgl. dazu auch Abschnitt D.6.1.1.2.
Vgl. Kotler/Bliemel 1999, S. 207f.
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Roleff, R. (2001). Die Bereitstellung von Informationen durch Marktforschung. In: Marketing für die Marktforschung. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90500-0_10
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