Zusammenfassung
Im Rahmen der so genannten „Erbschaftswelle“ nimmt das in Deutschland vererbte Vermögen Jahr für Jahr konstant zu. Nach Maßgabe einer Studie des deutschen Instituts für Alter sv or sorge aus dem Jahr 2002 werden in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich Vermögenswerte von über 2.000 Milliarden € vererbt. Die stetig wachsende Bedeutung des Erbrechts am Vermögen der Nachkriegsgeneration schlägt auch in steigenden Erbschaftsvolumina zu Buche. Während das durchschnittliche Pro-Kopf-Erbe im Jahr 1970 noch bei nur rund ca. 14.000 € lag, wurden 1990 im Durchschnitt bereits über 100.000 € vererbt. Für das Jahr 2010 wird ein durchschnittliches Erbschaftsvolumen pro Kopf in Höhe von ca. 300.000 € prognostiziert. Allerdings sollten diese Zahlen nicht zu Fehlinterpretationen Anlass geben: Viele Erbschaften werden überschätzt und bis zu 28 Prozent erben nichts als Schulden bzw. einige Erinnerungsstücke. Ein Viertel der zu vererbenden Gesamtmasse konzentriert sich auf 2 Prozent der Erbenhaushalte; dort sind Geld- und Betriebsvermögen überproportional konzentriert.
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Literatur
Landtag von Baden-Württemberg, Drucks. 12/5800, Bericht der Enquetekommission „Mittelstand in Baden-Württemberg“, S. 307.
Ausf. zu den verfügbaren Untersuchungen zur Dimension der „Nachfolgewelle” Klein-Blen-kersZEV 2001,329.
Vgl. die im Auftrag der L-Bank vom Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim durchgeführte Studie „Generationenwechsel in Baden-Württemberg”, 2003, S. 8.
Vgl. FAZ Nr. 292 v. 16.12.2003, S. 14.
Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften, 1994, Nr. C 204/2; vgl. auch Landtag von Baden-Württemberg, Drucks. 12/5800, S. 307.
Ausf. hierzu Ritter, BB 1994,2285,2290; Ziegler, BB 1996,454.
BVerfG BStBl. II1995,671.
Zur diesbezüglichen Konzeption des Gesetzgebers, bebauten Grundbesitz mit etwa 50 Prozent seines Verkehrswerts der Besteuerung zu unterwerfen, vgl. BT-Drucks. 13/5952, S.28; Spiegel-berger, Stbg 2003,106,116 ff. Darauf hinzuweisen ist, dass der Wertansatz für unbebaute Grundstücke gemäß § 146 Abs. 6 BewG die Untergrenze der Bewertung bildet.
Ausf. zur Grundbesitzbewertung Reiser, DStR 2000, Beiheft zu Heft 33; zur Diskussion um die Verfassungsmäßigkeit der Grundbesitzbewertung vgl. auch Spiegelberger, Stbg 2003,106,116 ff.
Ausf. zur erbschaftsteuerlichen Untemehmensbewertung und den Auswirkungen der Übernahme der Steuerbilanzwerte Hübner, DStR 2000,1205.
Vgl. auch Lorz/Kirchdörfer, Unternehmensnachfolge, 2002, Rn. III25 ff.
Vgl. Erbschaftsteuer-Richtlinien 2003, BR-Drucks. 943/02, R 95 ff.
Vgl. Rödder, DB 1993,2137,2145.
Vgl. Lorz/Kirchdörfer, Unternehmensnachfolge, 2002, Rn. III33 f.
Vgl. Ebenroth, Erbrecht, 1992, Rn. 1390.
BVerfG BStBl. II1995,671.
Ausf., auch im Hinblick auf die verfassungsrechtliche Bedenklichkeit, Wächter, DB 2004,31,32.
Ausf. zu den Begünstigungen des § 13a ErbStG Messner, ZEV 2002,50.
Ausf. Lorz/Kirchdörfer, Unternehmensnachfolge, 2002, Rn. IV 35 ff.; vgl. auch FG Münster EFG 2001,1511, wonach auch der Konkurs des erworbenen Unternehmens den Wegfall der Vergünstigungen zur Folge haben soll.
Ausf. zu Vorteilen und Gestaltungsmöglichkeiten im Rahmen der vorweggenommenen Erbfolge Lorz/Kirchdörfer, Unternehmensnachfolge, 2002, Rn. V 1 ff.; Stenger in: Münchener Anwaltshandbuch Erbrecht, 2002, §37 Rn. 1 ff.; s. auch Kempermann, FR 2003, 321 zur vorweggenommenen Erbfolge in Personengesellschaften.
Vgl. BFH BStBl. II1989,524,525; Erbschaftsteuer-Richtlinien 2003 R17.
Ausf. zur Struktur der Familien-GmbH & Co. KG Spiegelberger, ZEV 2003, 391; vgl. auch von Sothen in: Münchener Anwaltshandbuch Erbrecht, 2002, §43 Rn. 37 ff. sowie Kirchdörfer/Lorz DB 2004, Beil. Nr. 3, zu Heft 21, 7 ff.
Vgl. Spiegelberger, Stbg 2003,106,115 f.
Vgl. auch Spiegelberger, ZEV 2004,391,395; Kirchdörfer/Lorz, DB 2004, Beil. Nr. 3 zu Heft 21,8.
Bei grundbesitzverwaltenden Gesellschaften gilt es auch die „erweiterte” Gewerbesteuerkürzung gemäß § 9 Nr. 1 S. 2 GewStG zu beachten.
Ausf. Slabon/Lappe, Erbfolgebesteuerung 2003, 84, 85; Kirchdörfer/Lorz, DB 2004, Beil. Nr. 3 zu Heft 21,8 f.
Vgl. BMF-Schreiben vom 25.07.2002, BStBl. I 2002, 712; s. auch Pyszka/Brauer, BB 2002, 1669; Stollenwerk/Scherf, GmbH StB 2004,175,177 ff.
Ausf. Slabon/Lappe, Erbfolgebesteuerung 2003,84,87; Bünning/Slabon, FR 2003,174.
Vgl. BFH BStBl II1985,382; Ebenroth, Erbrecht, 1992, Rn. 1382 m. w. N.
Erbschaftsteuer-Richtlinien 2003 R16 Abs. 1; Erlass Fin. Min.Schleswig-Holstein, ZEV 2000,398.
Vgl. auch BFH BStBl. II1988,1025.
Vgl. etwa HessFG EFG 1990,433; Meincke, ErbStG, 13. Aufl. 2002, § 7 Rn. 18.
Vgl. Erbschaftsteuer-Richtlinien 2003 R 56 Abs. 2 S. 2; FG Münster EFG 2002, 338; von Teilen der steuerrechtlichen Fachliteratur wird die Anwendung des § 13a ErbStG im Falle der mittelbaren Anteilsschenkung generell abgelehnt; vgl. die Nachweise bei Jülicher in: Troll/Gebel/Jülicher, ErbStG, § 13a Rn. 78.
Kapp in : Kapp/Ebeling, ErbStG/SchenkStG, § 13a Rn. 43; FG Münster EFG 2002,338.
Ld.S. wohl FG Münster EFG 2002, 338, dagegen Kapp in: Kapp/Ebeling, ErbStG/SchenkStG, § 13a Rn. 43; Moench, ZEV 1997,268,272.
Skeptisch Moench ZErb 2003,98,99.
Ausf. von Sothen in: Münchener Anwaltshandbuch Erbrecht, 2002, §43 Rn. 232 ff.; Lorz/ Kirchdörfer, Unternehmensnachfolge, 2002, Rn. IV 57; zu steuerlichen Gestaltungen im Rahmen des Güterstandes der Zugewinngemeinschaft vgl. auch Geck, ZErb 2004,21.
Ausf., mit Beispiel, von Sothen in: Münchener Anwaltshandbuch Erbrecht, §43 Rn. 238 f.
Vgl. Erbschaftsteuer-Richtlinien 2003 R12 Abs. 3; a. A. Hüttemann, DB 1999,248.
Vgl. etwa BGHZ 78,177,182 f.
Ausf. hierzu Birk, ZEV 2002,165; Meincke, ZEV 2002,493; Hübner, DStR 2001,2193; Spiegelber-ger, Stbg 2003,106; umfassende Nachweise zur verfassungsrechtlichen Diskussion bei Moench, ZErb 2003,98,107.
BFH BStBl. II2002,598 = DStR 2002,1438 = DB 2002,1747.
Ausf. und kritisch Spiegelberger, Stbg 2003,106,114 ff.
Vgl. koordinierter Ländererlass v. 06.12.2001, ZEV 2002,65 m. Aran. Hannes; zur Frage der Aussetzung der Vollziehung der Erbschaftsteuerbescheide wegen der verfassungsrechtlichen Bedenken des Bundesfinanzhofes vgl. BFH DStR 2003,1617 (verneinend).
Vgl. von Oertzen/Slabon, DStR 2002,251,252; Daragan, BB 2003,82.
Kirchdörfer/Lorz, DB 2004, Beil. Nr. 3 zu Heft 21, 5. I.d.S. auch Jülicher, Editorial zu ZErb 1/2004: „Spitze des Eisbergs”.
BGHZ 22,186,194; Deckert, NZG 1998,43,45; vgl. auch Lorz/Kirchdörfer; Unternehmensnachfolge, 2002, Rn. VTI14; zum Verhältnis zwischen Abfindungsausschluss und Pflichtteilsrecht s. auch Kasper in: Münchener Anwaltshandbuch Erbrecht, 2002, §36 Rn. 187 f.
Ausf. zu den Gestaltungsmöglichkeiten der Nachfolge in Personengesellschaftsanteile Jeschke in: Münchener Anwaltshandbuch Erbrecht, 2002, §14 Rn. 25 ff.; Lorz/Kirchdörfer, Unternehmensnachfolge, 2002, Rn. Vn 10 ff.
Beispielhaft etwa BGH NJW1995,2551.
Vgl. BGHZ 68,225,238; Ebenroth, Erbrecht, 1992, Rn. 870.
Vgl. BFH BStBl. II1994,625,627.
Ausf. Lorz/Kirchdörfer, Unternehmensnachfolge, 2002, Rn. VII 41; kritisch u.a. Hübner, ZErb 2004,34,37 ff.
Vgl. Erbschaftsteuer-Richtlinien 2003 R 55 Abs. 2; zu Recht kritisch Hübner, ZErb 2004,34,35.
Vgl. BFH BStBl. II1992,512; BFH ZEV 1998,274,275.
Vgl. BMF-Schreiben Erbauseinandersetzung vom 11.01.1993, BStBl. 11993 62 Tz. 84. Hinzuweisen ist ferner darauf, dass das entnommene Wirtschaftsgut auch erbschaftsteuerlich, insbesondere im Hinblick auf Betriebsvermögen-Freibetrag und Bewertungsabschlag nicht als Betriebsvermögen behandelt werden kann.
Vgl. BFH DStR 2000,1768,1769 zur Notwendigkeit der „quotenentsprechenden Übertragung” von Mitunternehmeranteil und wesentlichem Sonderbetriebsvermögen ausf. Geck, DStR 2000, 2031,2035; Lorz/Kirchdörfer, Unternehmensnachfolge 2002, Rn. VII43 ff.
Zur Erbausschlagung als Mittel zur Korrektur verunglückter Erbfolgen vgl. Flick, DStR 2000, 1816.
Hierzu und zu weiteren Möglichkeiten: Lorz/Kirchdörfer, Unternehmensnachfolge 2002, Rn. VII46 ff.; vgl. auch Spiegelberger, ZEV 2004,391,393.
Grundlegend BFH BStBl. II 1990, 837; BMF-Schreiben Erbauseinandersetzung vom 11.1.1993, BStBl. 11993,62; hierzu Wacker/Franz, BB 1993, Beil. 5 zu Heft 8.
Z. T. str.; vgl. Wacker in: L. Schmidt, EStG, § 16 Rn. 611 m. w. N.
Glanegger in: L. Schmidt, EStG, 141 ff. § 6 Rn. 140.
Wacker in: L. Schmidt, EStG § 16 Rn. 639 m. w. N.
Vgl. Lorz/Kirchdörfer, Unternehmensnachfolge, 2002, Rn. VI 6; Wacker in: L. Schmidt, EStG § 16 Rn. 641; vgl. aber auch BMF-Schreiben Erbauseinandersetzung vom 11.1.1993, BStBl. 11993, 62 Tz. 35 (u. U. Gestaltungsmissbrauch nach § 42 AO).
Vgl. BFH BStBl. II1993,36; BFH BStBl. II1995,714.
BFH BStBl. II 1992, 330; BMF-Schreiben Erbauseinandersetzung vom 11.01.1993, BStBl. I 1993, 62, Tz. 68,73; a. A. Märkle, DStR 1993,506; Groh, DB 1992,1312,1313.
Glanegger in : L. Schmidt, EStG, §6 Rn. 142; Lorz/Kirchdörfer, Unternehmensnachfolge, 2002, Rn. VI 9; Märkle, DStR 1994,812.
Vgl. BMF-Schreiben Erbauseinandersetzung v. 11.01.1993, BStBl I 1993, 62, Tz. 67; a. A. Seeger, DB 1992,1010,1012. Eine Ausnahme besteht bei der Anordnung eines Vorausvermächtnisses zugunsten eines Miterben; hier kann die Überführung des betreffenden Gegenstandes in ein eigenes Betriebsvermögen des Begünstigten auf der Grundlage von §6 Abs. 5 S.3 Nr. 1 EStG zum Buchwert erfolgen; vgl. Wacker in: L. Schmidt, EStG, § 16 Rn. 597.
Wacker in: L. Schmidt, EStG §16 Rn. 597 m.w.N.; Lorz/Kirchdörfer, Unternehmensnachfolge, 2002, Rn. VI 9.
Glanegger in: L. Schmidt, § 6 Rn. 532; Rödder/Schumacher, DStR 2001,1634,1636.
Lorz/Kirchdörfer, Unternehmensnachfolge, 2002, Rn. VI 9.
BFH BStBl. II1994,619; BFH BStBl. II1995,413; Wacker in: L. Schmidt § 16 Rn. 593.
Vgl. BFH BStBl. II1983,329; BFH BStBl. II1992,669; Erbschaftsteuer-Richtlinien 2003 R 5 Abs. 1.
Ausf. etwa Piltz, DStR 1991,1108.
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Lorz, R. (2004). Planung der Vermögensnachfolge: Überlegungen zur erbschaftsteuerlichen Optimierung und zur Vermeidung ertragsteuerlicher Fallen. In: Moritz, G. (eds) Handbuch Finanz- und Vermögensberatung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90486-7_39
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