Zusammenfassung
Ziel einer jeden Nachfolgeplanung ist die optimale Überleitung eines Vermögens auf die nächste Generation. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen bei der Nachfolgeplanung die familiären Gegebenheiten, die Struktur des vorhandenen Vermögens und die persönlichen Vorstellungen des Erblassers berücksichtigt werden. Die Schwerpunkte der Nachfolgeplanung werden individuell gesetzt. Mag für den einen Erblasser die gerechte Verteilung der Erbmasse unter den Familienmitgliedern im Vordergrund stehen, legt ein anderer Erblasser den Schwerpunkt seiner Nachfolgeplanung vielleicht auf den Erhalt des Familienbesitzes oder einer bestehenden unternehmerischen Einheit. Ein wesentlicher Parameter bei der Nachfolgeplanung ist die mögliche Belastung des Vermögensübergangs mit Schenkung- oder Erbschaftsteuer.
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Literatur
Gestaltungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit Betriebsvermögen werden im folgenden Beitrag nicht dargestellt. Insofern wird auf den Beitrag von Frank Trompeter verwiesen.
Ausnahme ist insofern der Fiskus, dem das Erbe zufällt, wenn keine Erben innerhalb der Familie vorhanden sind und gleichgeschlechtliche Lebenspartner nach dem Lebenspartnerschaftsgesetz, § 10 LPartG.
Kinder in diesem Sinne sind auch nichteheliche Kinder und Adoptivkinder (bei Volladoption).
Siehe Abschnitt 2.
Die Besteuerung so genannter Familienstiftungen soll von der vorliegenden Betrachtung ausgenommen werden.
Die Steuerklasse I haben der Ehegatte; die Kinder und Stiefkinder; die Abkömmlinge der Kinder und Stiefkinder; und bei Erwerben von Todes wegen die Eltern und Voreltern. Die Steuerklasse II haben die Eltern und Voreltern, wenn kein Erwerb von Todes wegen; Geschwister; Abkömmlinge ersten Grades von Geschwistern; Stiefeltern; Schwiegerkinder; Schwiegereltern; der geschiedene Ehegatte. Der Steuerklasse III sind alle übrigen Erwerber und die Zweckzuwendungen zugewiesen.
Bei einer Zusammenrechnung mehrerer Erwerbe innerhalb eines Zehnjahreszeitraums gemäß § 14 ErbStG kommt der Freibetrag nur einmal zur Anwendung, siehe unten.
Kindern im Sinne der Steuerklasse I Nr. 2 wird folgender Versorgungsfreibetrag gewährt: Bei einem Alter bis fünf Jahre 52.000 €; bei einem Alter von mehr als fünf bis zu zehn Jahren in Höhe von 41.000 €, bei einem Alter von mehr als zehn bis zu 15 Jahren in Höhe von 30.700 €, bei einem Alter von mehr als 15 bis zu 20 Jahren in Höhe von 20.500 €, bei einem Alter von mehr als 20 Jahren bis zur Vollendung des 27. Lebensjahrs in Höhe von 10.300 €.
Der BFH hält diese Privilegierung von Betriebsvermögen und Grundstücken für gleichheitswidrig und hat dem BVerfG mit Beschluss vom 22.05.2002, II R 61/99, BStBl. II 2002, S.598 (598 ff.) die Frage vorgelegt, ob das Erbschaftsteuerrecht wegen Verstoßes gegen den Gleichheitssatz verfassungswidrig ist. Mit einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts wird frühestens Ende 2004 gerechnet.
Hollender/Kussmann, Erbfall und Schenkung im Zivil- und Steuerrecht, S. 25.
Zur Vereinfachung soll der Zugewinn tatsächlich ein Viertel betragen.
R12Abs.2ErbStR.
Vgl. Weinmann, in: Moench, ErbStG Kommentar, § 5 Rn. 37 ff.
Schäfer/Schlarb, Erbschaft- und Schenkungsteuer, S. 122.
BFH, Urteil vom 12.04.1989, IIR 37/87, BStBl. II1989, S. 524 (526).
§ 1047 BGB; vgl. auch Hollender/Kussmann, Erbfall und Schenkung im Zivil- und Steuerrecht, S.35.
BFH, Urteil vom 05.06.1991, XIR1/88, BFH/NV 1991, S. 678 (678).
Dazu muss die Lebenserwartung der Frau Müller anhand Steuererlasse Tabelle 6 § 12/1 Nr. 200 festgestellt werden. Hier war von einer mittleren Lebenserwartung von 18 Jahren auszugehen. Diese mittlere Lebenserwartung führt gemäß § 12 Abs. 3 BewG i. V. m. Steuererlasse Tabelle 1 §12/1 Nr. 200 zu dem abzulösenden Betrag, denn der Stundungsbetrag ist mit einem Faktor von 0,381 zu multiplizieren; a. A. FG München, Urteil vom 10.12.2003,4-K-5627/02, EFG 2004, S. 664, wonach die Lebenserwartung nicht nach Tabelle 6 § 12/1 Nr. 200 zu ermitteln ist, sondern auf die aktuellste Sterbetafel abzustellen ist..
BFH, Beschluss vom 05.07.1990, GrS 2/89, BStBl. II1990, S. 837 (837).
BMF-Schreiben vom 13.01.1993, IV B 3-S2190–37/92, BStBl. 11993, S. 80 (81).
BFH, Beschluss vom 05.07.1990, GrS 4–6/89, BStBl. II1990, S. 837 (837 ff.).
BFH, Urteil vom 16.12.1997, IX R11/94, BStBl. II1998, S. 718 (718 ff.).
Brandenberg, NWB 2003, S. 2449 (2449).
BFH, Urteil vom 27.08.1997, X R 54/94, BStBl. II1997, S. 813 (816).
BMF-Schreiben vom 26.08.2002, IV C 3-S2255–420/02, BStBl. 12002, S. 893 (894, Rz. 6).
BMF-Schreiben vom 26.08.2002, IV C 3-S2255–420/02, BStBl. 12002, S. 893 (894, Rz. 6).
BFH, Beschlüsse vom 12.05.2003, GrS 1/00 und GrS 2/00, DStR 2003, S. 1696 (1696 ff.), zur Frage der Anwendung dieser Rechtsprechung vgl. BMF-Schreiben vom 08.01.2004, BStBl. I 2004, S.191.
BMF-Schreiben vom 26.08.2002, IV C 3-S2255–420/02,BStBl. 12002, S. 893 (894, Rz. 20).
BFH, Beschluss vom 22.05.2002, IIR 61 /99, BStBl. II2002, S. 598 (609).
BFH, Beschluss vom 22.05.2002, IIR 61 /99, BStBl. II2002, S. 598 (598 ff.).
Dem entspricht, dass ertragsteuerlich in Höhe der Schenkung keine Anschaffungs- oder Herstellungskosten vorliegen und die Bemessungsgrundlage für die so genannte Eigenheimzulage (§10e Abs. 1 EStG) entsprechend gekürzt wird; vgl. FG Köln, Urteil vom 10.09.2002, 10 K 5325/99, EFG 2003, S. 1534 (1535).
BFH, Urteil vom 17.06.1998, IIR 51/96, BFH/NV 1998, S. 1379 (1379).
Das FG München, Urteil vom 30.07.2003, 4 K 2805/01, DStR 2003, Heft 48, S. XVII, dem zufolge eine geschenkte Tapetenrolle nicht zur mittelbaren Grundstücksschenkung führen dürfe, weist darauf hin, dass auch bei der wirtschaftlichen Betrachtungsweise des BFH maßgeblich sein muss, dass „beim Empfänger tatsächlich ein Grundstücks- oder Gebäudeteil ankommt.
R16 Abs. 3 ErbStR; FG München, Urteil vom 30.07.2003,4 K 2805/01, DStR 2003, Heft 48, S. XVII (anhängig beim BFH unter AZII-R-48/03).
BFH, Urteil vom 30.06.1999, IIR 70/97, DB 1999, S. 2395 (2395 f.).
Vgl. hierzu aber OLG Frankfurt, Urteil vom 19.12.2001,7 U 64/01, VersR 2002, S. 963, das nur bei dem Erlebensfallbezugsrecht von einer aufschiebenden Bedingung, bei dem Todesfallbezugsrecht allerdings von einer auflösenden Bedingung ausgeht.
A. A. BFH, Urteil vom 30.06.1999, II R 70/97, DB 1999, S. 2395 (2395 f.), das von einem erbschaftsteuerlichen Zufluss erst bei Fälligkeit der Versicherungsleistung ausgeht.
Vgl. FinMin. Baden-Württemberg, Erlass vom 06.05.1999,3-S 3802/20, BB 1999, S. 1201 (1201).
A. A. Gebel, in: Troll/Gebel/Jülicher, ErbStG Kommentar, § 3 Rn. 293.
R9Abs.lErbStR.
Moench, in: Moench, ErbStG Kommentar, § 23 Rn. 28.
Vgl. Abschnitt 4.2.2 (5).
Vgl. Urteil vom 31.03.1998 – 1 K 2508/96, EFG 1998, S. 1347 (1347 f.).
Vgl. zur Kritik Gebel, in: Troll/Gebel/Jülicher, ErbStG Kommentar, § 9 Rn. 40 ff.
Vgl. Abschnitt 1.2.2.
Flick/Piltz, Der Internationale Erbfall, Rn. 1300.
Vgl auch Flick/Piltz, Der Internationale Erbfall, Rn. 1319.
Flick/Piltz, Der internationale Erbfall, Rn. 1321.
Vgl. Wacker, IStR 1998, S. 33 (36).
Flick/Piltz, Der internationale Erbfall, Rn. 1357.
Hüllender/Kussmann, Erbfall und Schenkung im Zivil- und Steuerrecht, Rn.355; vgl. jedoch auch R 39 Abs. 1 ErbStR, wonach für Anteile an ausländischen Kapitalgesellschaften die Steuerbilanzwerte übernommen werden dürfen.
Jacobs, Internationale Unternehmensbesteuerung, S. 839.
Vgl. BFH, Urteil vom 23.11.1988, IIR139/87, BStBl. II1989, S. 182 (182).
Flick/Piltz, Der Internationale Erbfall, Rn. 1221.
BFH, Urteil vom 14.11.1969, IIIR 95/68, BStBl. II1970, S. 153 (155).
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Busch, B., Bohne, M. (2004). Erbrechtliche und erbschaftsteuerliche Gestaltungsmöglichkeiten in der privaten Vermögensnachfolge. In: Moritz, G. (eds) Handbuch Finanz- und Vermögensberatung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90486-7_38
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