Das Zusammenspiel zwischen Forschung & Entwicklung und Vertrieb im Strategieprozeß pharmazeutischer Unternehmen

Zusammenfassung

Die Pharmamärkte der westlichen Industrieländer befinden sich in einer Phase der Umstrukturierung. Verursacht durch die kaum noch verkraftbare Kostenentwicklung im Gesundheitswesen werden Maßnahmen geplant und realisiert, von denen man sich eine kostendämpfende Wirkung verspricht. Die deutsche forschende pharmazeutische Industrie befürchtet von einer Realisierung der Pläne zur „Strukturreform des Gesundheitswesens“ — und hier insbesondere der Begünstigung von Nachahmern (Generika-Herstellern) sowie den geplanten Eingriffen in die Preispolitik — deutliche Nachteile für die Arzneimittelversorgung der Patienten und eine Verschlechterung der eigenen Position im internationalen Wettbewerb. Weiterhin könnten die zur Suche nach neuen und besseren Arzneimitteln notwendigen Investitionen im Forschungs-und Entwicklungsbereich nicht im ursprünglich geplanten Maße vorgenommen werden. Besorgt ist man auch über die zukünftige Position der Bundesrepublik Deutschland als Forschungsstandort der pharmazeutischen Industrie und die Gefährdung des bisherigen Beitrags zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und zur Erwirtschaftung eines Handelsbilanzüberschusses. Überdies droht der Branche ein Konzentrationsprozeß, dessen Verlauf zu Lasten der kleinen und mittleren Unternehmen geht (vgl. auch den Beitrag von T. Spickschen in diesem Buch).