Zusammenfassung
In den ersten Kapiteln dieser Arbeit wurde bereits auf die Rolle exogener Beschränkungen im institutionellen Wandel eingegangen. Individuen unterliegen bei der Verfolgung ihrer Ziele bestimmten Beschränkungen, zu denen im Allgemeinen auch die Institutionen gezählt werden. Andere Restriktionen bestimmen zum Teil, wie stark sich die Restriktion der Institution auf das Handeln der Individuen auswirkt und ob diese eingehalten wird. Institutioneller Wandel kann nun daraus resultieren, dass sich einzelne Beschränkungen verändern, wodurch es zu einer neuen Bewertung der anderen Beschränkungen kommt. Für Institutionen bedeutet dies, dass auch ihre beschränkende Wirkung anders wahrgenommen wird, wenn sich exogene Restriktionen verändern. Durch neues Verhalten der Individuen kann es dann zu institutionellem Wandel kommen. Informelle Institutionen wurden als besondere Art von Beschränkung identifiziert, da sie durch die Reaktionen der Individuen auf ihre beschränkende Wirkung rückkoppelnd selbst beeinflusst werden. Dies wurde in der Modellierung verdeutlicht. Alle Akteure reagieren auf die Höhe des KooperationsDefektions-Differentials und mit dem daraus folgenden Verhalten beeinflussten sie wiederum die Ausprägung von diesem. Aufgrund dessen ist es eine Vereinfachung, Institutionen als Restriktion wie jede andere zu behandeln, wenn ihr Wandel erklärt werden soll. Diese Vereinfachung wird in vorliegender Arbeit nicht verwendet. Der Ansatz ist aber ein ähnlicher: Es wird von bereits bestehenden informellen Institutionen ausgegangen, deren Wirksamkeit durch andere Restriktionen eingeschränkt wird. Solche Beschränkungen können vielfältig sein. Allgemein sind unter diesen alle relevanten Umweltfaktoren einer Gruppe von Akteuren zu verstehen. Solche können von Gruppe zu Gruppe sehr verschieden sein. Für Gewerkschaften wird beispielsweise die Arbeitslosenquote eine große Bedeutung haben, für Minderheiten in der Gesellschaft wird dagegen ihr gesetzlich verankerter Schutz größere Wichtigkeit haben. In den obigen Ausführungen wurden weiterhin relative Preisverhältnisse, technische Entwicklung und Budgetrestriktionen, aber auch Beschränkungen aufgrund von Begabung, Wissen und Fähigkeiten genannt.
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Eisenberg, A. (2002). Veränderungen exogener Restriktionen und die Auswirkungen auf informelle Institutionen. In: Stabilität und Wandel informeller Institutionen. Kasseler Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften, vol 18. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89160-0_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89160-0_9
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-7689-3
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