Zusammenfassung
Obwohl gerade die Kommunalpolitik als überschaubarer Ausschnitt aus dem politischen und planerischen Gesamtzusammenhang gilt, wirft ihre Durchleuchtung doch eine Fülle definitorischer und forschungstechnischer Probleme auf. Ein wichtiges forschungstechnisches Problem liegt etwa in der Gefahr einer vorschnellen Verallgemeinerung aus den bisher vorliegenden Studien über einzelne Gemeinden. Die umfangreichen Ergebnisse der amerikanischen CommunityPower-Forschung können nicht nutzbar gemacht werden, weil ihnen ein völlig anders gerichtetes Erkenntnisinteresse zugrundeliegt: ihr Gegenstand ist nicht — wie in diesem Beitrag — der Transfer zwischen Politik und Verwaltung, sondern die Frage, wie homogen oder pluralistisch die Struktur der kommunalen Elite ist. Die definitorischen Schwierigkeiten beginnen dort, wo die Transferprobleme zu verschwinden drohen: Folgt man (und das ist in der Kommunalwissenschaft keineswegs ungewöhnlich) der staatsrechtlichen Begriffsbildung, dann ist in der kommunalen Selbstverwaltung gar kein Raum für Politik und wohl auch nicht für Politiker.
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Anmerkungen
Vgl. W. Holler, Ziele und Rahmenbedingungen kommunaler Politik, in: Sozialdemokratie und Kommunalpolitik, hrsg. von K.-H. Naßmacher, Bonn 1977, S. 126 ff.
Vgl. F. Kreiter, Kommunale Entwicklungsplanung und politische Parteien, in: Strukturprobleme des lokalen Parteiensystems, hrsg. von der Konrad-Adenauer-Stiftung, Bonn 1975, S. 106 f.
Für Einzelheiten siehe K.-H. Naßmacher, Kommunale Gesellschaftspolitik, Vertrauensarbeit und Parteireform, in: Sozialdemokratie und Kommunalpolitik, a.a.O., S. 136 ff.
Vgl. Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e.V., Schnellbrief 20/75 vom 1. 9. 1975.
K.-H. Berkemeier, Das kommunale Schein-Parlament: Ausgeschaltet aus dem Entscheidungsprozeß, in: ZParl 1972, S. 203, 206.
Hilferuf eines Ratsherrn: „Ich ersticke in Papier!“, in: Solinger Tageblatt vom 26.8.1975.
Vgl. ausführlicher W. Holler und K.-H. Naßmacher, Entwicklungsplanung im kommunalpolitischen Entscheidungsfeld, in: Lokale Politik unter exekutiver Führerschaft?, hrsg. von P. Kevenhörster (erscheint 1977 im Verlag Anton Hain).
Vgl. M. Neuffer, Entscheidungsfeld Stadt, Stuttgart 1973, S. 102.
Vgl. H.-G. Weber, Das Kommunale Mandat im politischen Entscheidungsprozeß, in: Kommunalpolitik zwischen Krise und Reform, hrsg. von R. Frey, Köln 1976, S. 230 f.
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Naßmacher, KH. (1977). Politiker in der Kommunalverwaltung: Kontrolleure oder Meldegänger?. In: Unterseher, L., et al. Planung in öffentlicher Hand. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88752-8_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88752-8_4
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