Wirkungsanalysen: Eine neue Variante wissenschaftlicher Politikberatung

Zusammenfassung

Wirkungsanalysen zur Einschätzung von Wirksamkeit und Erfolg staatlicher Handlungsprogramme erleben einen Boom. Schienen die politisch-administrativen Entscheidungsträger noch bis vor kurzem zur Erweiterung der Problemlösungsfähigkeit des Staates auf langfristige Prognosen und andere zukunftserhellende (ex-ante-) Techniken zu setzen, wird die Sicherung der politisch-administrativen Handlungsfähigkeit, zumal vor dem Hintergrund sich verschärfender ökonomischer Probleme, offenbar zunehmend von empirischen (ex-post-)-Analysen erwartet, die die realen Wirkungsfelder und Auswirkungen staatlicher Steuerungsversuche beleuchten, aktuelle Handlungshindernisse bzw. ungenutzte Handlungsreserven aufzeigen und damit die Aktionsfähigkeit verbessern sollen. In diesem Beitrag soll diskutiert werden, ob die Methoden und Untersuchungsstrategien der Sozialwissenschaften geeignet sind, die beiden zentralen Fragen der Wirkungsforschung zu beantworten:

• Erreichen die staatlichen Handlungsprogramme ihre Ziele? Treten neben den beabsichtigten Wirkungen auch nicht-beabsichtigte Wirkungen (Nebenwirkungen) auf? (Problem der Konzipierung und Messung von Wirkungen)

• Sind die beobachteten Veränderungen verläßlich auf das Programm zurückzuführen? (Kausalitätsproblem)