Zusammenfassung
Seitdem Verwaltungen existieren, ertönt auch der Ruf nach ihrer Reform. Die Behäbigkeit des Staatsdieners, die Langsamkeit des Bürokraten, die Realitätsferne des Schreibtischhockers: All diese Motive finden sich scheinbar zeitlos beklagt bereits in Babylon, Byzanz und — so darf man erwarten — künftig auch wieder in Berlin. Möglicherweise ließen sich ein ganzes literarisches Genre der „Bürokratenschelte“ kreieren, dem von Cicero bis Kafka und Musil noch einige große Namen der europäischen Geistesgeschichte angehören würden. Natürlich hat es da so manche künstlerische Zuspitzung gegeben, doch alle wissen: Verwaltungssysteme zeichnen sich tatsächlich durch eine gewisse Beharrlichkeit und Behäbigkeit aus. Die mag mitunter ihr Gutes haben, schließt aber nicht aus, daß das Funktionieren bzw. die Funktionalität dieser Systeme immer wieder auf den Prüfstand gestellt werden. Denn eine funktionierende Verwaltung ist nicht Selbstzweck, sondern Politikmittel, um die Erfüllung hoheitlicher Aufgaben sicherzustellen.
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© 2000 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Tiefensee, W. (2000). Modell Leipzig. In: Töpfer, A. (eds) Die erfolgreiche Steuerung öffentlicher Verwaltungen. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86937-1_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86937-1_5
Publisher Name: Gabler Verlag
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