Zusammenfassung
Einen Text lesen — stellvertretend für alle Texte; eine Erzählung nehmen und studieren als Paradigma für das schriftliche Erzählen überhaupt. Die unterrichtspraktische Umsetzung eines auf diesen Überlegungen fußenden lesedidaktischen Konzeptes, das Roland Barthes mit S/Z theoretisch wie praktisch exemplifiziert hat, finden wir auch in Uwe Johnsons Romantetralogie: „Ein jedes Kind, das sich erinnert an die Deutschstunden der Elf A Zwei 1950/51 in Gneez, unausweichlich wird es rufen: Schach! Schach!“ (Johnson 1988, S.1694). Im letzten Teil des vierten Bandes der Jahrestage erzählt Gesine Cresspahl ihrer Tochter Marie, wie sie „das Deutsche lesen gelernt“ hat (ibid., S.1707). Der thüringische Praktikant Matthias Weserich liest mit Gesines Klasse über ein halbes Jahre hinweg die in einer heutigen Taschenbuchausgabe 136 Seiten umfassende Novelle Schach von Wuthenow von Theodor Fontane. Nichts ist ihm an dem Text selbstverständlich, bereits nach dem ersten Satz hält er inne und weist ganz im Stile Barthes ausfuhrlich auf dessen Informationsfeld hin.
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© 1996 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Paefgen, E.K. (1996). Schreib-Lese-Versuchsreihe zu Franz Kafka: Das Urteil. In: Schreiben und Lesen. Kulturwissenschaftliche Studien zur deutschen Literatur. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83267-2_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83267-2_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12847-4
Online ISBN: 978-3-322-83267-2
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