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Der Boxerfilm — Bühne für Außenseiter und Underdogs

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Sport in Film und Fernsehen
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Zusammenfassung

Boxen ist die körperbetonteste aller Sportarten, der Körper selbst ist hier das Medium, mit dem der „Kampf des Lebens“ bestanden werden muss. Sie ist darum als klassischer Prototyp derartiger Aufsteigerdramen und Rise-and-Fall-Geschichten zu bezeichnen. Seinem Herkunftsmilieu entkommend, dabei gleichzeitig an Identität verlierend, boxt sich ein willensstarker Faustkämpfer wie „Rocky“ nach oben und überwindet die hemmenden Klassenschranken, die er nur im Forum des Sports überschreiten kann. Insofern enthalten Boxerfilme oft eine implizite Sportkritik, auch wenn sie den Kampf als Höhepunkt des Films feiern. Das Boxermilieu wird in vielen Spielfilmen dazu genutzt, düstere Gangsterstories (z.B. „Schmutziger Lorbeer“, USA 1956), melodramatische Liebesgeschichten („Im Taumel der Großstadt“, USA 1940) oder Psychodramen (z.B. „Fat City“, USA 1972) zu inszenieren. Viele Boxerfiguren stammen aus der ärmsten Bevölkerungsschicht, der Box-Sport ist für sie das Medium, die brutalen Erfahrungen der Straße und der Bandenkämpfe mit dem Ausdruck von Aggression und dem Ausleben eines rigorosen Machismo zu verbinden. Der Körper ist für den Boxer das Medium von Selbsterfahrung und Selbstbestätigung. Wenn der Boxer in den Ring steigt, begibt er sich nicht nur in eine Situation, die das Zeitdifferential zwischen Reiz und Reaktion bis zur Nichtigkeit schrumpfen lässt — er setzt darüber hinaus die Grundlage des Differentials — sein Gehirn — aufs Spiel.

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© 2005 Deutscher Universitäts -Verlag /GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Florschütz, G. (2005). Der Boxerfilm — Bühne für Außenseiter und Underdogs. In: Sport in Film und Fernsehen. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82201-7_10

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