Zusammenfassung
Spekulationsexzesse und Turbulenzen auf Finanzmärkten mit weitreichenden realwirtschaftlichen Konsequenzen sind Phänomene, die sich bereits seit vielen Jahrhunderten weltweit beobachten lassen.1 Ihr Auftreten folgt dabei jedoch keinem bestimmten zeitlichen Muster, so dass eine regelmäßige zyklische Wiederkehr nicht festzustellen ist. Vielmehr lassen sich bei chronologischer Analyse historisch bedeutender Finanzmarktturbulenzen Phasen identifizieren, in denen eine erhöhte Konzentration des Erscheinens zu verzeichnen war und Phasen relativ stabiler Finanzsysteme mit nur vereinzelt auftretenden außergewöhnlichen Entwicklungen.2 Als eine Episode ausgesprochen großer Stabilität des weltweiten Finanzsystems gilt dabei die nach der Weltwirtschaftskrise der 1930er im Anschluss an den Börsencrash des Oktobers 1929 in den USA beginnende Periode, die durch den Zusammenbruch des festen Wechselkurssystems von Bretton Woods im März 1973 ihr Ende fand. Wesentliches Charakteristikum dieses Zeitraums war das nur vereinzelte Auftreten zumeist regional begrenzter Krisen auf den weltweiten Finanzmärkten, die zudem nicht in den großen Industrieländern zu verzeichnen waren.3 Das Auflösen dieses internationalen Wechselkursverbundes im Jahr 1973 markierte den Übergang in eine neue historisch bedeutsame Phase. Diese ist nunmehr 30 Jahre alt, dauert bis zum heutigen Tag an und ist gekennzeichnet von einer extrem hohen Konzentration von in immer kürzeren Zeitabständen auftretenden Finanzmarktturbulenzen, die sich darüber hinaus im Regelfall nicht auf einzelne Regionen des Erdballs beschränken, sondern weltweite Konsequenzen nach sich ziehen.4
“Each episode of volatility in financial markets heightens the attention of government officials and others to the role played by the hedge fund industry in financial market dynamics.
Hedge funds were implicated in the 1992 crisis that led to major exchange rate realignments in the European Monetary System, and again in 1994 after a period of turbulence in international bond markets. Concerns mounted in 1997 in the wake of the financial upheavals in Asia.
And they were amplified in 1998, with allegations of large hedge fund transactions in various Asian currency markets such as those of Hong Kong SAR and Australia, and with the near collapse of a major hedge fund, Long-Term Capital Management (LTCM). Government officials, fearing this new threat to world financial markets, stepped in to coordinate a successful but controversial private sector rescue for LTCM.
Yet for all this attention, little concrete information is available about the extent of hedge funds’ activities. And despite a plethora of suggestions for reforms, no consensus exists on the implications of hedge fund activity for financial stability, or on how policy should be adapted.”
Barry Eichengreen and Donald Mathieson (1999), S. 1.
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Lähn, M.V. (2004). Einführung. In: Hedge Fonds, Banken und Finanzkrisen. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81765-5_1
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