Zusammenfassung
Aus dem Kapitel 3 sind die Einflussfaktoren bekannt, die eine die Anteilsübertragung hemmende Grenzpreisdifferenz zwischen Veräußerer und Erwerber verursachen. In einer systematischen Trennung können dabei fünf Effekte benannt werden:
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Zinseffekt
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Systemeffekt
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Steuerarteneffekt
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Steuersatzeffekt
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Progressionseffekt.
Der Zinseffekt beschreibt das zeitliche Auseinanderfallen der ceteris paribus gleichen Bemessungsgrundlage für die Veräußerungsgewinnsteuer. Da der Erwerber die Steuererstattung auf die Wertminderung später erhält als der Veräußerer die Steuerzahlung auf einen Veräußerungsgewinn zu leisten hat, wirkt der Zinseffekt transaktionshemmend.
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Literatur
Vgl. zu einem Überblick möglicher Reformen Cnossen (1997), S. 395–404; Cnossen (1996), S. 8089.
Inzwischen setzt sich aber auch bei deutschen Juristen die Auffassung durch, daß die gleichmäßige Besteuerung aller Veräußerungseinkünfte für die Verwirklichung der Steuergleichheit unabdingbar ist.“ Tipke/Lang (2002), S. 406–407. Vgl. ebenso Tipke (1971), S. 8–11; McNulty (1994), S. 210–211.
Zu einer ähnlichen Argumentation bezüglich der Übertragung bereits realisierter Gewinne vgl. Coyne/Fabozzi/Yaari (1989), S. 478.
Der Steuersatz der Teilhabersteuer soll dem maximalen Grenzsteuersatz entsprechen. Grund ist eine bessere Durchsetzbarkeit des Steueranspruchs. Vgl. Steuerreformkommission (1971), S. 317319; Engels/Stützel (1968), S. 12; Spengel (1998), S. 360. Die Bemessungsgrundlage beim Anteilseigner bilden dann fiktive Dividenden (constructive dividends). Vgl. American Law Institute (1993), S. 116, 122 und 130.
Denn „Kursgewinne sind auf mittlere Sicht ein Reflex der Selbstfinanzierung; sie gelten als bereits versteuert, weil Aktionäre ja auch auf die einbehaltenen Gewinne ihrer Gesellschaften Einkommensteuer zu leisten haben.“ Engels/Stützei (1968), S. 15.
Vgl. Royal Commission (1967), S. 65 und 667–672; Schreiber (1987), S. 137–139; Muten (1995), S. 43.
Vgl. zu grundsätzlichen Praktikabilitätsproblemen Gutachten der Steuerreformkommission (1971), S. 331–336.
Denn „the basic model of integration system works automatically only when the tax at both the shareholder level and the corporate level are paied at the same country.“ McNulty (1994), S. 236.
Ein hoher definitiver Teilhabersteuersatz würde für Kapitalgeber aus nicht integrierten Staaten abschreckend wirken. Vgl. Giovannini/Hines (1990), S. 34–35. Die Minderung der Teilhabersteuer fir ausländische Kapitalgeber (foreign investor’s tax; vgl. American Law Institute (1993), S. 195) führt aber gleichzeitig zu einer Unterbrechung der Beteiligungsbuchwertfortschreibung und erhöht dadurch zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten. Vgl. Alworth (1991), S. 214.
Vgl. Seidl (1989), S. 353–355; Seidl (1988), S. 7–13. Zur Einordnung unterschiedlicher Steuersätze auf Kapitaleinkommen und Arbeitseinkommen vgl. Wagner (2000a), S. 436–437.
Vgl. zur Abgrenzung und Gleichbehandlung alternativer Kapitaleinkünfte FG Niedersachsen vom 24.6. 1998, IV 317/91, S. 1047–1050; Elschen (1983), S. 326–328.
Vgl. zur CBIT Department of the Treasury (1992), S. 39–60.
Vgl. Department of the Treasury (1992), S. 41 und 54; Goode (1992), S. 1669.
Vgl. zu Abgrenzungsproblemen zwischen Kapital-und Arbeitseinkünften Department of the Treasury (1992), S. 42; Hagen/Soerensen (1998), S. 41–45 und 57–65; Soerensen/Hagen (1996), S. 4353.
Dazu werden unter der CBIT „deemed dividends“ erklärt, die als „dividend reinvestment plan” (DRIP) der Unternehmung wieder zur Verfiigung gestellt werden. Vgl. Department of the Treasury (1992), S. 83–84 und 87–88; Cummings (1992), S. 1397; Doernberg (1992), S. 537. Vgl. für die Dual Income Tax Andersson/Kanniainen/Soedersten/Soerensen (1998), S. 95–98; Muten (1996), S. 15 (Fußnote 560).
In Schweden beispielsweise wird dieses Problem dadurch umgangen, dass Aktienrückkäufe nicht zulässig sind. Vgl. Agell/Englund/Södersten (1996), S. 655.
Vgl. Department of the Treasury (1992), S. 84–86.
Vgl. für ein illustratives Beispiel zum Systemeffekt (hier bezogen auf die Fremdfinanzierung) Wenger (1990), S. 181–183. Zu den ökonomischen Wirkungen insbesondere über Investitionsanreize vgl. auch Huizinga (1994), S. 280–285; Gravelle (1995), S. 276.
Vgl. beispielsweise zur USA(„Unlimited Savings Allowance“)-Tax Seidman (1997), S. 3–11; To-der (1997), S. 168; Weidenbaum (1996), S. 54–59.
Vgl. beispielsweise zur Flat Tax Bradford (1991), S. 175–186; Hall/Rabushka (1995), S. 55–73; Hall/Rabushka (1996), S. 31–39. Vgl. beispielsweise zur HC(„Hybrid Consumption“)-Tax McLure/Zodrow (1996), S. 73–83.
Für einen Überblick über die in den USA diskutierten Systeme vgl. Hiller (1999), S. 794–798.
GK und RL entsprechen den Buchwerten der Investitionsausgabe. Insofern ist die betrachtete Investition fiir Einkommensteuersysteme und Konsumsteuersysteme identisch und damit vergleichbar.
Vgl. Sinn (1984), S. 216–217 und 233–236; Wagner/Schwinger (1991), S. 507–508; Schwinger (1992), S. 368–369.
Vgl. Hall/Rabushka (1995), S. 75–77; Krause-Junk (1999a), S. 135–138; Grubert/Newlon (1995), S. 624–627. Diese Aussage gilt generell, sofern - wie hier unterstellt - internationale Beteiligungsertrage nicht zur Anrechnung im Wohnsitzstaat des Kapitalgebers führen. Vgl. Musgrave (1997), S. 462.
Vgl. zur Problematik eines vom Marktzins abweichenden individuellen Kalkulationszinses Wenger (1999a), S. 66–67; Wenger (1983), S. 243–245; Lammersen (1999), S. 96–99.
In den USA gibt es beispielsweise eine Verwendungsfiktion, nach der eine Kapitalrückzahlung erst stattfinden kann, wenn die Gesellschaft keine Gewinne (,,earnings and profits“) mehr ausschütten kann. Vgl. Moussallem (2001), S. 173–179.
Vgl. zum Steuerarteneffekt und daraus möglichen Steuergestaltungen durch Abgrenzungsprobleme steuerpflichtiger und nicht steuerpflichtiger Erträge Rose (1998), S. 264–266; Lammersen (1999), S. 72. Zur Verminderung der Steuerbelastung durch unterschiedliche Finanzierungen vgl. Jacobs (1997), S. 232.
Zur vorteilhaften Nutzung steuerfreier Akkumulation durch eine Finanzierungsgesellschaft in dem Staat, in dem eine Zinsbereinigung das Steuersystem bildet, aus der Sicht von der Einkommensteuer unterliegenden Kapitalgebern vgl. Schreiber (1998b), S. 137–138.
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Rogall, M. (2003). Vermeidung steuerbedingter Diskriminierung des Eigentümerwechsels der Kapitalgesellschaft durch Steuersysteme. In: Die Besteuerung des Kaufs und des Zusammenschlusses von Kapitalgesellschaften. Schriften zum Steuer-, Rechnungs- und Prüfungswesen. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81520-0_5
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