Zielsetzung und Aufbau der Arbeit

Zusammenfassung

Die Frage, wie Entscheidungsrechte in Organisationen optimal zu verteilen sind, also Zentralisierung versus Dezentralisierung, ist eine der ältesten und wohl fundamentalsten Fragestellungen in dem Bereich der Organisationstheorie. Sie ist quasi seit Entstehung der Management- und Betriebswirtschaftslehre zu Beginn des vorigen Jahrhunderts aus den verschiedensten Perspektiven heraus untersucht und diskutiert worden.⁹ Die Tatsache, daßtrotz dieser Forschungsbemühungen das theoretische Verständnis der (De-)Zentralisierungs-frage aus ökonomischer Perspektive bislang dennoch als nicht zufriedenstellend gelten kann, ist zum einen sicherlich auf die enorme Komplexität der zugrundeliegenden Problematik zurückzuführen. So fuhrt ein Blick in die organisationstheoretische Literatur relativ schnell vor Augen, daß in bezug auf eine optimale Verteilung und Delegation von Entscheidungskompetenzen eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren relevant ist. Darüber hinaus ist zu konstatieren, daß erst in den letzten dreißig Jahren aufbauend auf dem Gedankengut von Ronald Coase (1937, 1960) eine (mikro-)ökonomische Organisationstheorie entstanden ist, die in Form einer vergleichenden Effizienzanalyse ein methodologisches Konzept zur Verfugung stellt, mit dessen Hilfe sich Organisationen und ihre internen Strukturen im Hinblick auf ihre ökonomische Effizienz hin systematisch untersuchen lassen.¹⁰ Seither haben die enormen Forschungsanstrengungen auf diesem Gebiet dazu geführt, daß das Organisationsproblem, also die Frage, wie ökonomische Aktivitäten in arbeitsteiligen Systemen effizient organisiert und abgewickelt werden können, in der MikroÓkonomie zunehmend als ein fundamentales ökonomisches Problem begriffen wird.¹¹