Zusammenfassung
Der Begriff Gesundheit wird in unterschiedlicher Weise definiert. Das bekannteste Gesundheitskonzept stammt aus der Präambel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 1948. Danach ist Gesundheit „ein Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens; und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen“. Diese Definition ist auf der einen Seite äußerst weitreichend. Sie umfasst eine physische, eine psychische und eine soziale Dimension und weist damit dem Gesundheitswesen ein breites Aufgabenspektrum zu. Das Ziel völligen Wohlbefindens legitimiert letztlich für fast alle Menschen — auch für diejenigen, die sich subjektiv als gesund bezeichnen würden — Ausgaben (oft kollektiv finanzierter) Gesundheitssysteme. Auf der anderen Seite ist die ursprüngliche Definition der WHO statisch, da sie impliziert, dass jeder Mensch ein Guthaben an Gesundheit bei der Geburt erhält und dieses im Laufe des Lebens verbraucht. Dynamische Gesundheitsbegriffe nehmen dagegen an, dass sich Gesundheit als Gleichgewicht zwischen individuellem Leistungsvermögen und Anforderungen der Umwelt in Abhängigkeit von den jeweiligen Lebensabschnitten fassen lässt. Entsprechend geht auch die WHO seit 1986 davon aus, dass Gesundheit kein Zustand sondern ein Prozess stetiger Fürsorge durch den Einzelnen und durch politische Institutionen ist.
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Literatur
Bandelow, Nils C. 2002: Ist das Gesundheitswesen noch bezahlbar? Problemstrukturen und Problemlösungen. In: Gegenwartskunde 51 /1, S. 109–131.
Hajen, Leonhard/Paetow, Holger/Schumacher, Harald 2000: Gesundheitsökonomie.
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Bandelow, N.C. (2005). Gesundheit. In: Schubert, K. (eds) Handwörterbuch des ökonomischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80897-4_46
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Online ISBN: 978-3-322-80897-4
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