Zusammenfassung
Seitdem es eine steigende Anzahl fremdenfeindlicher Gewalt und anhaltende Wahlerfolge von Parteien des Rechtsaußen-Spektrums gibt, haben die Debatten darüber an Intensität zugenommen. Waren es vor 1989 eher randständige Bereiche der Sozialwissenschaften, die sich der Thematik Rechtsextremismus annahmen, so haben die Diskussionen heute längst breitere Teile interdisziplinärer Bemühungen ebenso erreicht wie die tagespolitischen und intellektuellen Kommentare und Debatten. Wie auch bei den kurzzeitigen Konjunkturen des Rechtsextremismus zuvor, etwa beim Aufstieg der NPD 1966 bis 1969, ist auch diesmal ein hoher Erwartungsdruck entstanden. Politik und Gesellschaft erwarten schnelle und überzeugende Gegenrezepte. Dabei fällt nicht nur ein breites Spektrum von Deutungen auf, sondern auch die Spaltung in heterogene, kaum miteinander verbundene Diskussions- und Publikationszusammenhänge und die teils beliebige, teils ideologische, teils an frühere Diskurse anknüpfende Begriffswahl. Es ist von Rechtsextremismus, -radikalismus und -populismus die Rede, von Fremden- und Ausländerfeindlichkeit, Xenophobie, Rassismus, Neorassismus, Autoritarismus, Neofaschismus, von der Neuen Rechten oder auch der Rechten schlechthin. All diese Begriffe sind mehr oder weniger moralisch aufgeladen. Sie dienen zur Bezeichnung von politischen Sachverhalten, sie drücken aber auch die moralische Position dessen aus, der sie verwendet.
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Jaschke, HG. (2001). Grundbegriffe und Gegenstandsbereiche in der gegenwärtigen Diskussion. In: Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80839-4_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80839-4_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-32679-5
Online ISBN: 978-3-322-80839-4
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