Ganztagsschulen und ihre Finanzierung im internationalen Vergleich

Zusammenfassung

Seit den institutionellen Vergleichen mit anderen Schulsystemen in Folge der PISA-Studien wird das Konzept der Ganztagsschule verstärkt als Mittel zur Erhöhung der Effizienz und Gleichheit im Schulsystem diskutiert. Während Schule in den meisten europäischen und anderen OECD-Staaten generell ganztägig ist und daher der Begriff „Ganztagsschule“ dort keine Bedeutung hat, ist in deutschsprachigen Ländern noch stets die Halbtagsschule ohne Angebot von Mittagessen und Betreuungsmöglichkeiten der Regelfall. In Deutschland besuchten im Schuljahr 2002/2003 9,6 Prozent der Schüler eine Ganztagsschule, vorwiegend in Gesamtschulen (KMK, 2004). Durch ein erhöhtes Betreuungsangebot an Ganztagsschulen, das sich in Form von Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung, spezieller Förderung von Schüler, Sport und anderen Aktivitäten ausdrückt, sollen insbesondere an sozialen Brennpunkten bessere Vorraussetzungen für den Schulerfolg geschaffen werden. Zusammen mit einer erweiterten Beschulung würde dies neben der Effektivität auch die Chancengleichheit im Schulsystem erhöhen. Eine weitere positive Auswirkung ist die Entlastung der Eltern, was besonders für Frauen die Teilnahme am Erwerbsleben erleichtert.