Zusammenfassung
Das Phänomen der Armut ist so alt wie die Menschheit selbst. Ging es am Beginn der menschlichen Evolution noch darum, das grundlegendste Bedürfnis der Nahrungsbeschaffung und damit des nackten Überlebens zu sichern, hat sich mit den ersten antiken Hochkulturen langsam eine andere Betrachtungsweise von Armut durchgesetzt. Armut wurde nicht mehr nur alleine als „hungern“ gesehen, obwohl das der bei weitem wichtigste Indikator war, wie etwa die Geschichte von Joseph in der Bibel (Gen 41,1–36) deutlich macht. Die sieben mageren Jahre, die Joseph dem Pharao vorhersagte, dass sie über Ägypten hereinbrächen, zeugen von der Angst der antiken Hochkulturen vor der Abhängigkeit von der Natur. Armut war im Judentum schon mit sozialer Stellung verknüpft. Witwen ohne Söhne waren an der untersten Sprosse der sozialen Hierarchie angesiedelt. Nicht umsonst hat sich über die jüdische Tradition des „Almosengebens“ eine Tugend in Christentum und Islam herausgebildet.
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Hummer, C. (2005). Entwicklungen relativer Einkommensarmut in Österreich seit Mitte der 1980er Jahre. In: Schulz, W., Haller, M., Grausgruber, A. (eds) Österreich zur Jahrhundertwende. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80738-0_6
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