Zusammenfassung
Das „Pädagogische“ von Bildungsorganisation wird im Folgenden systemtheoretisch gefasst und so als ein Zusammenspiel differenter Teilperspektiven und Fachkompetenzen zu einer komplexen Verknüpfungsstruktur erkennbar (vgl. Schäffter 2001a, 117). Hierdurch unterscheidet sich der theoretische Ansatz von substantiellen Bestimmungen pädagogischen Handelns. Das „Pädagogische“ erweist sich nicht als „Eigenschaft“ ausgewählter beruflicher Positionen oder Handlungen, sondern als übergeordnete Funktion von Bildungsorganisation in ihrem gesellschaftlichen Kontext. Demzufolge ist es erst eine qualitativ ermittelbare Variante von „Organisation“, die in ihrer systemischen Funktionalstrukur, d.h. in ihrem „sinnvollen Zusammenspiel“ differenzierter beruflicher Teilkontexte und Einzelpraktiken das „Pädagogische“ auf einer systemischen Ebene herstellt (vgl. v. Küchler/ Schäffter 1997, 61). Zum Ausdruck gelangt das „Pädagogische“ einer Organisation dabei in der planvoll oder auch implizit realisierten Leistung fir andere „Systeme in der Umwelt“, nämlich in einem dauerhaften Bereitstellen von lernförderlich strukturierten Handlungskontexten mit pädagogischen Praktiken unterschiedlichster Art.
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Schäffter, O. (2005). „Pädagogische Organisation“ aus institutionstheoretischer Perspektive — Zur Ausdifferenzierung von Institutionalformen lebenslangen Lernens in der Transformationsgesellschaft. In: Göhlich, M., Hopf, C., Sausele, I. (eds) Pädagogische Organisationsforschung. Organisation und Pädagogik, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80730-4_5
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