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Zusammenfassung

In dieser Arbeit wird der Begriff Fremdenfeindlichkeit zur Kennzeichnung negativer Reaktionen gegenüber Zuwanderern verwendet. Der Begriff läßt die Ausrucksform feindlicher Reaktionen offen, weshalb zwischen Vorurtelen und Diskriminierung unterschieden wird. Die Unterscheidung ist bedeutsam, weil aus Einstellungen nicht auf Handeln und vice versa geschlossen werden kann. Wenn bevölkerungsweite Aussagen über Fremdenfeindlichkeit angestrebt werden, dann ist die mit der Verwendung von Umfragedaten einhergehende Beschränkung auf Einstellungen unumgänglich. Bei der Messung fremdenfeindlicher Einstellungen muß mit einem Antwortverhalten gerechnet werden, das sich an dem ausrichtet, was die Befragten für sozial erwünscht halten und von den tatsächlichen Einstellungen abweicht. Weil sich Normen sozialer Erwünschtheit zwischen Staaten unterscheiden können, ist die in den vergangenen Jahren geführte Diskussion um die Verwendung neuer Instrumente zur Erfassung subtiler Vorurteile von besonderer Bedeutung für eine vergleichende Analyse fremdenfeindlicher Vorurteile in den westeuropäischen Staaten.

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Literatur

  1. Die Ethnozentrismus-Skala der Studie zur autoritären Persönlichkeit von Adorno et al. besteht beispielsweise aus drei Subskalen. Die erste erfaßt Einstellungen gegenüber Schwarzen, die zweite (minority subscale) Einstellungen gegenüber sehr unterschiedlichen Gruppen wie Ausländern, Kriminellen, religiösen Sekten und mit der dritten Skala wurde Patriotismus, also Eigengruppenaufwertung, gemessen (vgl. Levinson 1950, 102–150).

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  2. Unter anderem Hill (1993) hat darauf hingewiesen, daß der Begriff der Ausländerfeindlichkeit Unterschiede in der Wahrnehmung verschiedener Gruppen von Ausländern, wie Asylbewerbern, angeworbenen „Gastarbeitern“und Flüchtlingen verdeckt.

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  3. Eine Differenzierung zwischen Ausländern und Staatsangehörigen ist notwendig, wenn rechtliche Diskriminierung untersucht wird (vgl. Davy und Çiliar 2001; Waldrauch, 2001).

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  4. An späterer Stelle wird der Begriff der Nation in Anlehnung an Oommen (1997a) abgegrenzt (siehe Kapitel 4.2.2). Vorläufig ist vor allem von Bedeutung, daß die Nation als „vorgestellte Gemeinschaft“(Anderson, 1993) nicht identisch ist mit den Angehörigen des Staates, wie es die Idee des Nationalstaates suggeriert. Vgl. zur Bedeutung und Bedeutungswandel des Begriffs Francis (1965).

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  5. Im Verlauf der Arbeit wird die von Oommen (1997a) vorgeschlagene Unterscheidung zwischen Ethnien und Nationen übernommen. Sein Begriff der Ethnie hebt auf die Trennung (eines Teils) der Bevölkerung von ihrer Heimat ab — in diesem Sinne sind sekundäre Minderheiten als Ethnien zu bezeichnen. Allerdings können auch primäre Minderheiten ethnifiziert werden — Oommen verweist hier auf die Ureinwohner in den Siedlergesellschaften der Neuen Welt.

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  6. Gelegentlich werden unter dem Begriff des Vorurteils allerdings sowohl Einstellungen als auch Handeln subsumiert (vgl. z. B. Brown, 1995, 9).

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  7. Nach der Definition Allports müßten alle Vorurteile gegenüber Gruppen oder gegenüber Individuen auf Basis ihrer Gruppenmitgliedschaft als ethnisch aufgefaßt werden.

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  8. Die Tatsache, daß ein Arbeitgeber beispielsweise einen „Einheimischen“einem Immigranten bei der Vergabe eines Arbeitsplatzes vorzieht, würde sicher nur dann als Diskriminierung gewertet werden können, sofern beide Bewerber über die gleiche berufliche Qualifikation verfügen. Was aber heißt gleiche Qualifikation und läßt sich diese exakt messen? Der Nachweis von Diskriminierung ist demnach aufwendig und in vielen Fällen nicht zweifelsfrei zu führen.

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  9. „Bildungstypische Ausprägungen von ethnischen Vorurteilen sind bereits allein durch die Vermittlung kognitiver Fähigkeiten weitgehend zu verstehen. Gymnasiasten verfügen im Vergleich zu Hauptschülern über eine höhere Fähigkeit zur komplexen Informationsverarbeitung, über eine höhere verbale und über eine höhere sprachfreie Intelligenz. Kognitive Strukturierungsfähigkeit und verbale Intelligenz hängen ihrerseits mit der Stärke ethnischer Vorurteile zusammen.“(Wagner, 1983, 164).

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  10. Gemessen durch die Schulbildung und den Wert auf der simplism-Skala, (vgl. Selznick und Steinberg, 1971, 147).

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  11. Nicht die Kenntnis, sondern die Unterstützung demokratischer Normen, so könnte eingewendet werden, ist für den Einfluß auf Vorurteile entscheidend. In der Studie Selznick und Steinbergs kovariierten die Kenntnis und Unterstützung demokratischer Normen sehr stark (vgl. Selznick und Steinberg, 1971, 145).

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  12. Jackman und Muha (1984) interpretieren die von ihnen ausgewerteten Daten im Sinne eines „ideological-refinement“der höher Gebildeten zur Verteidigung ihrer Interessen. Die Betonung individueller Rechte sei durchaus funktional, da diese zu einer Abschwächung gesellschaftlicher Konflikte führe, ohne den (die höher Gebildeten begünstigenden) Status-Quo zu gefährden. Bei einer Betonung von Gruppenrechten sei dies nicht der Fall.

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  13. Weil Bildung in der Untersuchung von Selznick und Steinberg (1971) einen von dem Wert auf der simplism-Skala, unabhängigen Einfluß auf Antisemitismus ausübte, besteht zumindest einige Evidenz dahingehend, daß der Einfluß der Bildung auf antisemitische Vorurteile nicht allein auf den „kognitiven Stil“reduziert werden kann.

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  14. Drei Modelle wurden geprüft: Ein Modell, in dem die beiden Faktoren für offene und verdeckte Vorurteile unabhängig sind, ein zweites Modell, in dem eine Korrelation zwischen den beiden Faktoren zugelassen wurde und drittens ein hierarchisches Modell, in dem subtile und offene Vorurteile als Faktoren erster Ordnung modelliert wurden, die auf einem zweiten Faktor (Vorurteile) laden. Nach den Ergebnissen von Pettigrew und Meertens (1995, 65) paßt ein Modell mit zwei korrelierten Faktoren am besten zu den Daten. Allerdings ist die Modellanpassung für das hierarchische Modell zweiter Ordnung nicht wesentlich schlechter.

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  15. Auf die methodische Kritik am Vorgehen von Pettigrew und Meertens (1995) wird hier nicht weiter eingegangen. Es sei aber erwähnt, daß Coenders et al. die Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation nur um der Vergleichbarkeit der Ergebnisse anwenden, ansonsten an dieser Vorgehensweise (Annahme keiner Meßfehler und unkorrelierter Faktoren) Kritik üben (vgl. Coenders et al., 2001, 284).

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  16. Es handelt sich um eine 1999 gezogene, disproportional geschichtete Stichprobe der volljährigen Mannheimer Bevölkerung; knapp 120 Interviews wurden realisiert (vgl. Ganter, 2001, 118 f.).

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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Weins, C. (2004). Messung von Fremdenfeindlichkeit. In: Fremdenfeindliche Vorurteile in den Staaten der EU. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80667-3_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80667-3_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-14465-8

  • Online ISBN: 978-3-322-80667-3

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