Zusammenfassung
Das Bewerten von Handlungen stellt einen inhärenten Bestandteil jeder sozialen Praxis dar — das gilt selbstverständlich auch für den Kunst- und Kulturbetrieb. Werten und Bewerten sind essenzielle soziale Handlungen. Ohne praktische Wertung und Bewertung würden wir die Welt als einen Haufen von zusammenhangslosen Reizen erleben. Der Welt einen Sinn zu geben ist im Anschluss an Maurice Merleau-Ponty eine existenzielle Bestimmung des Menschen: Wir sind demgemäß „zum Sinn verurteilt“1. Kein Glaube und kein System kann die Dringlichkeit des Sinn- Gebens aufheben. Sinn ist aber, wo immer er auftaucht, polyvalent und somit im Plural gegeben. Diese Pluralität gestattet Offenheit. Sobald Menschen wissen oder bloß ahnen, dass sie auch anders agieren können, entsteht ein Wahlspektrum, das auf ihnen lastet: Jedes Individuum ist dann gewissermaßen auf sich selbst zurückgeworfen und beginnt gelegentlich, vor allem wenn das Handeln nicht durch die Kraft der Gewohnheit habitualisiert ist, nach den Gründen (dem Warum) des eigenen Tuns zu suchen. Handeln ist in diesem Sinne mehr als eine Reaktion auf einen Impuls, mehr als ein bloßes Verhalten.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Zembylas, T. (2004). Bewertung und Rechtfertigung von Handlungen. In: Kulturbetriebslehre. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80598-0_14
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80598-0_14
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14314-9
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