Zusammenfassung
Langfristige Wirkungszusammenhänge, räumliche und sachliche Interdependenzen entziehen dem Raum einen politischen Gestaltungswillen, der sich an den sektoralen Logiken der öffentlichen Verwaltung und an kurzfristigen Wirkungen staatlichen Handelns orientiert. Es ist nicht zuletzt diese Einsicht, die den Abbau regionaler Disparitäten als Aufgabe räumlicher Planung und Steuerung seit geraumer Zeit in den Hintergrund gedrängt und dem Konzept der Mobilisierung endogener Potenziale Platz gemacht hat.1 Initiativen des Bundes wie die Wettbewerbe „Städte der Zukunft“(BMVBW/BBR) und „Stadt 2030“(BMBF) oder die Wettbewerbe „Regionen der Zukunft“(BMVBW/BBR) und „Regionen aktiv“(BMVL) zeigen, dass die Raumordnung immer weniger auf Planung und Steuerung „von oben“mithilfe ordnungspolitischer Vorgaben und verteilungspolitischer Instrumente setzt. Die Städte und Regionen selbst sind aufgefordert, über kompetitive Verfahren zur „Modelhegion“bzw. zur „Modellkommune“zu werden. Sie sollen ihre eigene Entwicklung tatkräftig und mit neuen Ideen selbst gestalten. Mit der Dezentralisierung und Regionalisierung der Wirtschafts- und Strukturpolitik sind einige Bundesländer, allen voran Nordrhein-Westfalen, bereits in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre diesen Weg gegangen.
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Abbreviations
- ARL:
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Akademie für Raumforschung und Landesplanung
- AWG:
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Alfred-Weber-Gesamtausgabe
- BBR:
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Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
- BMBF:
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Bundesministerium für Bildung und Forschung
- BMVBW:
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Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
- BMVL:
-
Bundesministerium für Verbraucherschutz und Landwirtschaft
- DASL:
-
Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung
- DDR:
-
Deutsche Demokratische Republik
- Ies:
-
Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung an der Universität Hannover
- LAG:
-
Landesarbeitsgemeinschaft
- NIW:
-
Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung
- ROG:
-
Raumordnungsgesetz
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Kilper, H. (2004). Regionale Disparitäten. Kein Thema von gestern. In: Müller, B., Löb, S., Zimmermann, K. (eds) Steuerung und Planung im Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80583-6_4
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