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Von der Organisation zum Regime oder: Vorklärungen für eine Analyse der gesellschaftlichen Einbettung des Sozialsektors

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Disorganisierter Wohlfahrtskapitalismus

Part of the book series: Organisation und Gesellschaft ((OUG))

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Zusammenfassung

Die im ersten Kapitel vorgenommene Bestandsaufnahme hat vor Augen geführt, dass sich Systeme der sozialen Daseinsvorsorge auch und gerade dort verändern, wo es unmittelbar um deren Steuerung, Verwaltung und Produktion durch Organisationen geht. Allerdings besteht wenig Klarheit über den Charakter dieser Veränderungen. Um den beobachtbaren Organisationswandel im Sozialsektor als Ausdruck eines systematischeren Umbruchs zu begreifen, braucht man ein präziseres Verständnis von der gesellschaftlichen Verankerung des Sektors und von den Regeln, die diese Verankerung strukturieren. Das Erkenntnisinteresse richtet sich mithin nicht nur auf Organisations-, sondern auch auf Regimewandel.

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Literatur

  1. Diese Zuordnung ist nicht ganz eindeutig: Systemtheoretiker verweisen gelegentlich darauf, dass Organisationen „Multireferenten“ seien, die sich grundsätzlich auf verschiedene Teilsysteme beziehen (vgl. Wehrsig/Tacke 1992). Es wird aber darauf beharrt, dass sie „ihre Identität wesentlich über… Bindungen an Funktionssysteme“ gewinnen (Tacke 1999:105).

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  2. Zur Verwendung des Begriffs der Organisationsgesellschaft vgl. Presthus (1979), Perrow (1991) oder Schimank (1994:240). Pfeffer (1997:3) postuliert, dass „we live in an organized world“ (ähnlich Etzioni 1975:1). Türk (1999:44) spricht von der „Organisationsabhängigkeit der Gesellschaft“.

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  3. Ein symptomatisches Beispiel ist etwa das Lehrbuch von Büschges/Abraham (1997), in dem es weit gehend um soziale Voraussetzungen der,optimalen Betriebsführung‘geht. Gerät das Konzept der Organisationsgesellschaft dann doch einmal in den Fokus der Gesellschaftstheorie, dann kommt es schnell zu Missverständnissen oder Engflihrungen in Bezug auf das, was das Konzept zur Erklärung gesellschaftlicher Strukturen beitragen könnte: so etwa bei Pollack (1990), der diesen Begriff für totalitäre Gesellschaftsregimes reserviert, oder bei Presthus (1979), der sich hauptsächlich mit Büro-kratisierungsprozessen im Wirtschaftssystem befasst.

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  4. Vgl. Gabriel (1979:29ff), Herrmann (1994:16ff) und Clegg (1995). Ähnliches gilt für die sozial- und wirtschaftshistorischen Arbeiten, die den Formwandel der organisationalen Verhältnisse in der entstehenden Industriegesellschaft rekonstruiert haben (etwa Polanyi 1995).

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  5. Die These der Kontingenztheorie lautet, dass organisationale Strukturen (Autoritäts- und Rechenschaftsbeziehungen, Verhaltensregeln sowie Kommunikations- und Entscheidungsmuster „contingency factors“ in der Umwelt widerspiegeln. Strategie, Größe, Programmstabilität und Technologie hängen von je spezifischen Marktumwelten ab (vgl. dazu Lawrence/Lorsch 1967 oder Donaldson 1996). Reed (1996:46) spricht diesbezüglich von „a highly deterministic explanatory logic in which society crushes agency through monolithic force“.

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  6. Vgl. Williamson (1981). Organisationen als intern hierarchisch gesteuerte Systeme bilden sich ihm zufolge dann, wenn sie eine Aufgabe mit einem vergleichbar geringeren Aufwand an Transaktionskosten bewältigen können.,Ersparnisse‘gegenüber marktförmigen Transaktionen ergeben sich, weil Informationen beschafft, Verhandlungen geführt und kooperative Vereinbarungen getroffen werden müssen; dort, wo ökonomische Abläufe Routinisierung, direkte Kontrolle oder langfristige Investments erfordern, sind Organisationen (Hierarchien) effizienter — auch weil sie Arbeitsverhältnisse steuern können.

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  7. Pfeffer/Salancik (ebd.:74) betonen besonders die Wirkung organisationaler Informationssysteme.

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  8. Ein wichtiges Werkzeug dabei ist „loose coupling“ (Orton/Weick 1990), also die Parallelführung von Operationen, die sich untereinander nur geringfügig beeinflussen (vgl. auch Geser 1990). Unterstützt wird dies durch die strategische Nutzung von „organizational slack“ , also von Reserven, die das Abpuffern von Umweltturbulenzen ermöglichen (Cyert/March 1963:36ff, Schimank 1987).

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  9. Zu Grenzstellenfunktionen vgl. etwa Aldrichs (1979:249ff). Aus seiner Sicht sind Grenzstellen für ein „information processing“ zuständig, bei dem es um den Schutz gegen „information overload“ bzw. ein „filtering out“ funktionskritischer Umweltimpulse geht. Zugleich übernehmen sie die Aufgabe der „external representation“ , was bedeutsam ist für die Ressourcenakquise, die politische Legitimität und die soziale Legitimität von Organisationen.

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  10. Vgl. dazu die Synopse von Brose et al. (1994:256). Kernelemente dieses Selektionsprozesses sind u.a. die „Trennung von Amt/Aufgabe und Person“ , die „Reinigung der sachlichen Arbeit von allen persönlichen… Elementen“ , die „zweckindifferente Motivierung“ ausführender Mitglieder sowie die „Entkopplung von innerbetrieblicher Führung und außerbetrieblicher Lebensweise.“ Schon Selznick hatte Organisationsmitgliedern ein „set of established habits as well, perhaps, as commitments to special groups outside of the organization“ attestiert (ders. 1948:26).

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  11. Moderne Organisationen können nach Luhmann nur als „rekursiv-geschlossenes, mit eigenen Entscheidungen auf eigene Entscheidungen bezugnehmendes System“ existieren, „das sich selbst durch ein Verfahren der Eigenzurechnung von Entscheidungen von der Umwelt unterscheiden kann“ (ders. 1975:176, Hervorhebung I.B.).

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  12. Zu diesen Begriffen siehe Luhmann (1981:356/362). Voraussetzung für solche Prozesse ist die selektive Mitgliederbindung: Organisationssysteme werden so ausdifferenziert, „dass sie nicht mehr auf andere gesellschaftliche Rollen ihrer Mitglieder… Rücksicht nehmen müssen“ (ders. 1975:14).

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  13. Dazu zählen auch Beiträge der britischen Industriesoziologie (zu deren Einfluss auf die neuere Organisationstheorie vgl. Morgan 1990:26ff oder Pfeffer 1997:179ff). Der polit-ökonomische Ansatz wird hier zu Lande v.a. von Türk (1995) vertreten. Vgl. ferner Kudera (1977) und Perrow (1991).

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  14. Man hat es hier mit einer organisationstheoretisch gewendeten Fassung der marxistischen Gesellschaftstheorie zu tun, die von der Subsumption der maßgeblichen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Prozesse unter den Primat der Kapitalakkumulation ausgeht. Gegenüber den etwas,ergrauten‘Axiomen historisch-materialistischer Theorieorthodoxie scheinen aber einige bunte Akzente auf, etwa der Hinweis auf die Unvollständigkeit der sozialen Selektionswirkung kapitalistischer Organisationen (Türk 1995:67ff).

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  15. Institutionalistische Ansätze sind bereits in der amerikanischen Nachkriegssoziologie entwickelt worden, v.a. von Selznick (vgl. ders. 1948, 1996). Auch Parsons (1956:80) thematisiert „institutional factors in the structure of organizations“. Man spricht deshalb heute von einem Neuen Institutionalismus, der dieses Programm weiterentwickelt und z.B. die kognitive Internalisierung institutioneller Einflüsse durch Organisationsakteure deutlicher hervorhebt (so etwa Scott 1995:40ff).

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  16. In diesem Beitrag gehen Meyer/Rowan davon aus, dass formale Organisationsstrukturen sowohl symbolische als auch handlungsrelevante Eigenschaften aufweisen. Die symbolischen Eigenschaften (offizielle Programme und Strukturen, Rechtfertigungen und Diskurse) richten sich nach institutionalisierten Erwartungen der Gesellschaft (Bildungsauftrag, professionelle Rationalität etc.). Strukturen dienen auch dazu,falsche‘Informationen über die Organisation nach außen zu kommunizieren. Sie bilden sich somit unabhängig von externen Zuschreibungen aus („decoupling“ ).

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  17. Diese Betrachtung erfolgt durch aurwendige Datensammlungen über Märkte, Organisationen, Gründungs- und Sterberaten und dergleichen mehr. Dabei haben sich allerdings einige methodologische Probleme ergeben (vgl. Pfeffer 1997:166f).

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  18. Hier besteht eine Nähe zu institutional istischen Ansätzen. Vgl. zum Reputationsproblem auch Geser (1990:406), demzufolge Organisationen in ihrer Umwelt als Träger von Verantwortung identifiziert werden und sich an einer „invarianzverbürgenden,corporate identity‘“ orientieren.

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  19. Es handelt sich um eine mittlerweile weit verbreitete Kritik, die kontingenztheoretische, populationsökologische und institutional istische Theorien gleichermaßen betrifft. Vgl. dazu etwa Whittington (1994:55), Friedberg (1995:73ff) oder Reed (1996:46).

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  20. Durchaus nach Maßgabe von Merton (1957), der eine Verbindung von Theorie und Empirie für „delimated aspects of social life“ (ebd.:39) sowie den Verzicht auf eine allumfassende — d.h. sämtliche in Gesellschaften denkbaren sozialen Handlungsweisen sowie Formen von „social organization“ (ebd.) erklärende — Theorieperspektive gefordert hat.

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  21. Die Tauschperspektive findet sich bereits bei Parsons (1956), aber auch bei Thompson (1967:28) oder Mayntz(1963:45f).

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  22. Dazu zählen potenziell auch Operationen der „Monopolisierung von Macht, der Akkumulation von Kapital, der Konzentration der Ressourcen und der Marginalisierung ihrer jeweiligen Peripherien“ (Türk 1995:55).

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  23. Vgl. auch Schuppen (1981). Erwähnenswert ist, dass das Institut der Körperschaft öffentlichen Rechts zivilgesellschaftliche Wurzeln aufweist. In Teilen des (entstehenden) Deutschlands sollte das Staatsrecht den Status kirchlicher Organisationen unter den Bedingungen ihrer Entstaatlichung konsensuell klären (vgl. Endröß 1985). Das betraf v.a. das Rechtsverhältnis zwischen Staat und Verbänden. Preußen billigte den Status allen gemeinnützigen Trägern zu: Ende des 19. Jahrhunderts „wird die Eigenschaft der Körperschaft des öffentlichen Rechts… im weiten Umfang rechtsfähigen weltlichen Verbänden… beigelegt, die wegen ihrer Dienste für das Gemeinwesen vom Reiche öffentlich ausgezeichnet werden, dafür aber auch einer besonderen Staatsaufsicht unterliegen.“ Zweck war u.a. der Schutz vor staatlicher Willkür für jede Art von Körperschaft. In der Weimarer Verfassung wurden dann nur die Kirchen zu Körperschaften öffentlichen Rechts erklärt (ebd.:32f). 149 Auch wenn es im Ansatz von Mayntz und Scharpf letztlich nicht um formale Organisationen geht, passen viele ihrer Beschreibungen zu Einrichtungen der mittelbaren Staatsverwaltung, nämlich dann, wenn — wie etwa in der Bundesanstalt für Arbeit oder in Gremien der Sozialversicherung -Verbände daran programmatisch und administrativ beteiligt sind.

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  24. Typische Beispiele sind hier „social work agencies“ oder „legal aid societies“ (vgl. ebd.:60ff sowie Blau 1974:170ff).

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  25. Befunde von Hage/Aiken (1969) aus ihrer Untersuchung von „Technologien“ verschiedener amerikanischer „social welfare and health organizations“ legen einen ähnlichen Zielkonflikt nahe.

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  26. Für Himmelmann (1992:14) hängt der Charakter ihrer Operationen stark davon ab, inwieweit das Management „durch allgemein,herrschende‘Normen“ wirtschaftlichen Handelns geprägt ist. Der politische Einfluss greife nur punktuell und beschränke sich häufig auf die Variation von Preisen.

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  27. Sie werden auch als „para-govemmental organisations“ (PGO) bezeichnet (vgl. dazu Pifer 1967, Hood 1991, Hood/Schuppert 1988 oder van Thiel 2001).

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  28. Ähnlich definiert Schnapp (1998:152) „Selbstverwaltung im körperschaftlichen… Sinne“ als „dezentralisierte, eigenverantwortliche Aufgabenerfüllung durch vom Staat verschiedene Träger öffentlicher Verwaltung und unter Ausschluss staatlicher Einmischung“.

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  29. Schuppen spricht — Bezug nehmend auf Preuß — vom Bereich der sozial staatlichen Selbstverwaltung als einem Feld, in dem normativ „die,demokratische Selbstbestimmung‘über die,politischen Kornpensationsleistungen‘der sozialstaatlichen Umverteilung tritt“ sowie Leistungen erbracht werden, „die wegen ihrer Eigenart oder des begünstigten Kreises nicht standardisierbar sind“ (ders. 1981:91).

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  30. Folgt man Schimanke (1997:263f), dann macht erst dies die Selbstverwaltung wirklich funktionsfähig: Sie möge zwar als geschlossenes Kartell erscheinen, aber dieses Kartell produziere eine Verwaltungspraxis mit „berechenbaren stabilen Entscheidungsmustern und -ergebnissen“ sowie eine „hohe personelle Kontinuität bei den Mitgliedern der Selbstverwaltung“. Ähnlich sieht es Thiemeyer (1984:174f), der in ihr ein Potential zur,„kundennahe(n)‘Organisation“ sieht und ihr Steuerungskompetenzen bei Preisbildungsprozessen qua Verhandlung oder bei der eigenständigen „Regelung bestimmter qualitativer Eigenschaften des Angebots“ attestiert.

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  31. Indes diagnostiziert Schuppert (1981:71) eine Entwicklung, durch „die das bei der Gründung der Sozialversicherungsträger als Risiko- und Lastengemeinschaft sehr deutliche genossenschaftliche Element im Laufe der Entwicklung zurückgedrängt“ worden sei. In den 1970er Jahren gab es eine lebhafte Diskussion über ein,Demokratiedefizit‘bei den Trägem, zwei Jahrzehnte später spricht Schnapp gar von einer „Agonie der Selbstverwaltung“. Selbstverwaltung könne aufgrund weitreichender Verrechtlichungsprozesse nurmehr „als reines Organisationsprinzip der Dezentralisierung“ (ders. 1998:150) begriffen werden und habe „nur noch in Randbereichen“ (ebd.: 155) einen substanziellen Gehalt.

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  32. Vgl. dazu Perrow (1970:94ff), Horch (1983, 1992:71ff), femer Demoustier (2001), Halfpenny/Reid (2002) oder auch Bode (1997:101ff). Als weitere Eigenschaften werden die (relative) Unabhängigkeit von staatlicher Autorität sowie der Verzicht auf eine Gewinnorientierung genannt, so etwa in der Definition des Johns-Hopkins-Projekts zur internationalen Untersuchung des Dritten Sektors (vgl. Salamon/Anheier 1996). Auch die ehrenamtliche Mitgliederbeteiligung bzw. Organisationsführung sowie die Freiwilligkeit der Mitgliedschaft gelten als typische Merkmale.

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  33. Smith sieht in seinem Vergleich von „mutual“ und „public benefit organizations“ strukturelle Unterschiede zwischen beiden Typen (betreffs Finanzierung, Öffnung nach außen, Selbstbild etc.). Davidson/Koch (1998) hingegen unterstellen Nonprofitorganisationen „inward and outward orientations“ gleichermaßen: „all nonprofits are mixtures of mutual and public intention“ (ebd.:294).

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  34. Vgl. dazu Heinze/Olk (1981), Bauer (1992), Zerche (1994) oder Larisch (1999).

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  35. Dabei zeigt sich, dass die Reorganisationsprozesse uneinheitlich verlaufen, aber durchaus einschneidend sind. Sie führen mitunter zu einer vollständigen Umstellung von Hierarchien (Dezentralisierung, Aufteilung der Budgetverantwortung), zu neuen Führungsstrukturen (Zielvereinbarungen) oder zur Einrichtung von Qualitätszirkeln — eine Entwicklung, die Hermsen (2000:84ff) als „reflexive Modernisierung und Geschäftsprozessmanagement“ bezeichnet.

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  36. Das liegt z.B. an der „structural uncertainty of volunteers’ settings“ (Pearce 1993:15) sowie den aus ehrenamtlichen (Mit-)Gestaltungssansprüchen resultierenden conflicting managerial cultures“ (Hall 1990). Zudem müssen die Träger sich auch dem Strukturwandel des Ehrenamts anpassen Nachdem ehrenamtliches Engagement lange Zeit als Ausdruck stabiler Milieuzugehörigkeiten und Lebensfuh-rungskonzepte begriffen werden konnte (vgl. Pankoke 1994), ist derzeit von einer zunehmenden Lockerung dieser Bindungen die Rede (vgl. Luthe/Strünck 1998, Kistler et al. 1999, Beher et al. 2000 sowie den Bericht der Enquêtekommission 2002).

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  37. Die Organisationen haben sich dabei auf verschiedene Faktoren des Spendenverhaltens einzustellen: so etwa Berufsgruppenzugehörigkeiten (Radley/Kennedy 1992), religiöse Bindungen (Wood/Hoogland 1990, Hodgkinson 1990), das Selbstverständnis von Mäzenen (Galaskiewicz 1985) oder die lokale Einbindung von Spendern (Radley/Kennedy 1995).

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  38. Vgl. zu dieser Diskussion die Beiträge in Bauer/Diessenbacher (1984), Thränhardt et al. (1986) oder Rauschenbach et al. (1995).

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  39. Vgl. Backhaus-Maul/Olk (1994), Heinze/Strünck (1998), Hermsen/Weber (1998), Schellhorn (1998) oder Nullmeier (2001). Theoretisch prononcierter hat Evers (1990) auf die potenzielle Bedeutung von Marktumwelten für die,Produktionspraxis‘freiwilliger Vereinigungen hingewiesen (s.u.).

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  40. Vgl. auch Smith/Lipsky (1993), Perri6 (1997) und Salamon (2001). Kennzeichen dieser neuen Umwelt sind — wie im ersten Kapitel bereits kurz erläutert — die Ausschreibung öffentlicher „Lizenzen“ für staatlich finanzierte soziale Dienstleistungen und die Steuerung der Leistungserbringung durch kurzfristige Leistungsverträge. Beide Mechanismen werden in der angelsächsischen Diskussion auch als Verschärfung staatlicher Kontrolle interpretiert.

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  41. Dem entspricht in Deutschland teilweise die Genossenschaftslehre (vgl. dazu Beywl/Flieder 1994, Hettlage 1998 oder Blümle 1998). Allerdings wird hierzulande von einer weit gehenden Assimilation des Genossenschaftssektors an die Privatwirtschaft ausgegangen. In Frankreich konstatiert man einen ähnlichen Trend, hält ihn aber für weniger durchgängig: Beobachtet wird die Polarisierung zwischen einer „erlahmten“ , marktangepassten Sozialwirtschaft und einer „économie solidaire“ , die aus,innovativen‘und sozial engagierten Nonprofitunternehmen besteht (vgl. dazu Laville 1994, Azam 1999 und Demoustier 2001).

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  42. Vgl. zur französischen Debatte auch Marchai (1992), Defrasne (1995) oder MIRE (1997).

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  43. Die ökonomische Seite freiwilliger Vereinigungen wird auch in anderen Beiträgen diskutiert: So spricht Wex (1998:268) von einer bedarfswirtschaftlichen Ausrichtung der Produktionsstruktur freier Assoziationen als Teil einer sie spezifisch auszeichnenden Kooperationslogik.Horch geht davon aus, dass öffentliche Zuwendungen allgemein Tendenzen der „Monetarisierung“ und „Formalisierung“ befördern (vgl. ders. 1992:199ff). Dies führe u.a. dazu, dass die Organisationen ihre „Mitgliedschaftslogik“ (Streeck 1987) brechen.

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  44. Die Konzepte basieren auf einem analytischen Fundament, haben aber meist eine — hier nicht weiter beachtete normative — Schlagseite. Es wird leicht übersehen, dass sich der organisierte Wohlfahrtskapitalismus — in mehr oder weniger starkem Ausmaß — schon immer verschiedener Wohlfahrtsproduzenten bedient hat. Es ist somit fraglich, ob man, nur weil der nicht-staatliche Teil dieses,Produktionssektors‘gegenwärtig zu expandieren scheint, einen Übergang „vom Wohlfahrtsstaat zur Wohlfahrtsgesellschaft“ (vgl. etwa Dettling 1995 oder Schmid 1998) diagnostizieren bzw. bestimmte Formen der nicht-staatlichen Wohlfahrtsproduktion als besonders innovativ begreifen sollte.

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  45. So schon früh Etzioni (1973). Vgl. ferner DiMaggio/Anheier (1990) und Seibel (1990).

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  46. Das Schema lehnt sich an Evers/Olk (1996:23) an.

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  47. Seibel unterstellt, dass die wesentlichen,stakeholder‘ein materielles Interesse an der Aufrechterhaltung ineffizienter Strukturen haben — erst daraus erkläre sich die hohe institutionelle Protektion intermediärer Wohlfahrtsproduzenten und die daraus resultierende sektorspezifische Entkopplung von „Performanzstruktur und Ressourcenstruktur“ (ders. 1994:287). Diese Unterstellung ist aber keine zwingende Voraussetzung für die Positionierung bestimmter Wohlfahrtsproduzenten im intermediären Bereich.

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  48. Meist wird der institutionefle Rahmen betrachtet, wie etwa in der Studie von Schmid (1996) über Organisationsformen und Regulierungen des Systems der Wohlfahrtspflege in vier verschiedenen europäischen Ländern.

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  49. Dieser Mangel hängt v.a. mit der,Produktionsstruktur‘personenbezogener Dienstleistungen zusammen. Hier geht es nämlich um komplexe Aufgaben: z.B. die am Einzelfall ansetzende Prüfung einer Leistungsberechtigung, oder — im Bereich sozialer Hilfen — um ein hohes Maß an subjektiver Reflexivität bei prekären Technologien und diffusen Input-Output-Relationen (klassisch dazu: Ba-dura/Gross 1976). Dementsprechend hängen auch ökonomische Kalkulationen in hohem Maße von kommunikativen Abstimmungsprozessen (Verhandlungen) ab.

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  50. So wie dies Frank et al. (1994:186f) am Beispiel der Wohlfahrtspflege demonstrieren, deren Funktionäre sich — aus Sicht der Autoren — gleichgewichtig zwischen Sozialpolitik, Markt und Management zu bewegen und verschiedene Berufsrollen gleichzeitig zu interpretieren haben (i.e.: die des Unternehmers, des Experten und des Basisarbeiters).

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  51. So die auf klassische Nonprofitorganisationen bezogene Formulierung von Maranville (1999:279). Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass in den USA komplexere Ansätze zur Beschreibung des Verhältnisses zwischen Nonprofitorganisationen und ihren Umwelten entwickelt worden sind (vgl. etwa V.Alexander 1998 oder Galaskiewicz/Bielefeld 1998). Die Studien aus den USA sind allerdings nur sehr bedingt auf die Verhältnisse in Kontinentaleuropa übertragbar.

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  52. In ihrem systemtheoretisch angelegten Modell sieht Simsa Nonprofitorganisationen „in nicht-priorisierender Form” an mehrere Funktionssysteme und daher gleichzeitig an unterschiedliche Regelstrukturen gebunden. Allerdings ordnet sie solche Organisationen dann, wenn sie materielle (Dienst-)Leistungen produzieren, wieder den Funktionssystemen (Wirtschaft, soziale Arbeit, Gesundheitswesen) zu. Dies erscheint streitbar, wie überhaupt die Logik der Systemtheorie an dieser Stelle kaum weiterhilft. Man kann Organisationen des Sozialsektors zwar als Orte derKopplung zwischen gesellschaftlichen Teilsystemen betrachten (vgl. dazu Nokielski/Pankoke 1996:160ff, Brodocz 1996, Zauner 1997). Es fällt allerdings generell schwer, bei den Trägern dominante Referenzen zu spezifischen Teilsystemen auszumachen.

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  53. Der Markt selbst ist ein soziales Konstrukt: Er eröffnet Optionen und abstrahiert von „vorgegebe-ne(n) Formen der Bedürfnisbefriedigung“ (Heinemann 1988:48). Er sorgt institutionell für die „Nichtdiskriminierung von Marktteilnehmern“ (Prisching 1996:100). Markttausch besitzt eineEntlastungsfunktion für die einen und belastet dadurch andere (vgl. Kraemer 1997:33ff, 155ff).

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  54. Ähnliche Vorstellungen finden sich bei Homans (1968) sowie Coleman (1990ff).

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  55. Vgl. dazu Gouldner (1984:118ff). Generalisierte Reziprozität zeichnet sich dadurch aus, dass die Akteure inkompatible Ressourcen tauschen: Sie bieten persönliche Hilfe gegen soziale Macht, öffentliches Ansehen oder innere Befriedigung. Der Austauschprozess bleibt dann mitunter diffus und hängt von riskanten Investitionen ab.

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  56. Das zu bearbeitende Problem bei diesen Gütern ist „reducing uncertainty about quality“ (Pestoff 1998:84), weil hier asymmetrische Informiertheit vorliegt.

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  57. Vgl. für eine akteurstheoretische Diskussion des Ehrenamts als sozialem Tausch Jütting (1998). Auch auf dem Spendenmarkt wird der Tausch mit spezifischen Erwartungen verbunden: „Wird von einer NPO zuviel Energie darauf verwendet, sich in der Kommunikationspolitik von vergleichbaren Spendenmarktmitbewerbern abzugrenzen, so kann der Eindruck entstehen, dass es dieser NPO nicht primär um die Erfüllung ihrer,Mission‘geht“ (Bernhardt 2000:266).

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  58. Diesen Begriff benutzt Burla (1989:33) mit Blick auf Nonprofitorganisationen.

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  59. Vgl. dazu Pestoff (1998:107), der auf entsprechende betriebswirtschaftliche Konzepte rekurriert.

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  60. Ostrander/Shervish (1990) zeigen, dass spendenmobilisierende Organisationen häufig zwischen den Spenderpräferenzen und dem Spendenobjekt vermitteln müssen. Sie brauchen Ressourcen für von ihnen identifizierte Zwecke und müssen diese mit Spenderinteressen in Einklang bringen.

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  61. Als Elemente dieser Umwelten gelten hier z.B. Professionsnormen, Effizienz-, Effektivitäts- und Rechenschaftserwartungen (DiMaggio/Powell 1983, Scott/Meyer 1994).

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  62. Vgl. Nährlich (1998:230), für den diese bei einer „Inkongruenz zwischen Finanziers und Leistungsnutzern“ vorliegen. Man müsste hinzufügen, dass hier mitunter auch eine allgemeine sozialpolitische Ordnungsfunktion gegen konkrete Dienstleistungen getauscht wird.

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  63. Eine Befragung von Zimmer et al. (1999:52ff) zeigt, dass deutsche Nonprofitorganisationen im Durchschnitt etwa ein Viertel ihrer Mittel selbst erwirtschaften (Beiträge, Erlöse). Der Anteil der Spenden (die die,Sockelfinanzierung‘vieler Organisationen von Seiten der Kirchen beinhaltet) lag bei 8,6%. Der Rest kommt vom Staat oder von Sozialversicherungen.

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  64. Wenn beispielsweise die Ressourcenlieferanten eine Organisation bzw. deren Zweck als „taken for granted“ begreifen (Baum 1996:84f), dann bestehen besonders gute Überlebenschancen.

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  65. Bernhardt (2000:27/28) spricht diesbezüglich von „NPO-spezifischen Finanzierungsquellen“ und nennt „nichtkostendeckende,Leistungspreise‘“ , „,Marktpreise‘, (Mitglieds-)Beiträge und Gebühren“ , die „Auszahlung regelmäßig zuerkannter Subventionen“ sowie Sponsoring und Fundraising.

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  66. Dabei gibt es nicht die eine Öffentlichkeit; der Bezug zur Öffentlichkeit ist eine mehrdimensionale Angelegenheit. Entsprechend werden in der Theorie der Öffentlichkeit mehrere Öffentlichkeiten voneinander unterschieden (vgl. etwa Gerhards/Neidhardt 1991:49ff oder Faulstich 1999:73).

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  67. Gerhards/Neidhardt (1991:33) sprechen von einem „Ausbleiben einer Soziologie der Öffentlichkeit”; zumindest lässt sich mit Wuggenig (1993:16) festhalten, dass „(d)er Begriff,Öffentlichkeit‘… keine zentrale Kategorie der zeitgenössischen Soziologie“ darstellt.

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  68. Dieses „Diskursmodell“ diente Habermas als normative Definition einer,guten‘Öffentlichkeit, nicht (mehr) als Beschreibung realer Verhältnisse. Aus seiner Sicht transformiert sich im Zuge bürokratisch-kapitalistischer Modernisierung der öffentliche Raum in eine „nur noch zu Akklamationszwecken inszenierte Öffentlichkeit“ (Heming 1997:76). Zerfallsphänomene seien die Durchdringung privater Interessen und staatlicher Angelegenheiten, die Verrechtlichung der sozialen Frage sowie die Kommerzialisierung des Kultursektors (Habermas 1987:193ff). In seinem philosophischen Modell des Rechtsstaats (1992) relativiert er diese Beschreibung und sieht im pluralistischen Massenpublikum potenziell elitenkritische Kräfte (v.a. bei unabhängigen Assoziationen der Zivilgesellschaft).

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  69. Parsons (1963) hatte in seinem „concept of influence“ Meinungsträger mit exklusivem sozialen Status als zentrale Voraussetzung für einen durch Öffentlichkeit hergestellten gesellschaftlichen Integrationsprozesses gesehen. Darauf soll hier nicht weiter eingegangen werden.

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  70. Gerhards/Neidhardt (1991:56) sprechen diesbezüglich vonder „Gleichrangigkeit aller Öffentlichkeitsebenen“ und verweisen damit auf das Ineinandergreifen kleinräumiger (dyadischer) Kommunikationsforen, der Versammlungsöffentlichkeit und der Medienpublizität. Die Medien werden also durch eine vor- und nachgelagerte Öffentlichkeit gewissermaßen sozial kontrolliert. Ähnlich argumentieren Arlt (1998:41f) und Nullmeier (1998:575).

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  71. Gewiss könnte man Öffentlichkeit generell als Markt begreifen, herrscht hier doch grundsätzlich eine Konkurrenz um Aufmerksamkeit vor (so auch Gerhards/Neidhardt 1991:58, 65, 76, Saxer 1998b:68, Neidhardt 1998:489). So gesehen wäre auch die (systemtheoretische) Trennung von Wirtschaftssystem und Öffentlichkeit (wie bei Hellmann 1997) problematisch. Doch muss der soziale Sinn öffentlicher Kommunikation beachtet werden: Politische Kommunikation richtet sich symbolisch auf die Herstellung von Meinungen zu öffentlichen Belangen jenseits der Privatinteressen, und dabei konkurrieren die jeweiligen Autoren um die Durchsetzung von Geltungsgründen.

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  72. Beobachtet wird allgemein die „Expansion von Öffentlichkeitsarbeit“ (Saxer 1998b:61). Baringhorst (1998:253) stellt diese Entwicklung in den Kontext einer Auflösung traditioneller sozialmoralischer Autoritäten und einer gleichzeitig erfolgenden massenmedialen Durchdringung des öffentlichen Raums. Das gilt besonders für politiknahe Organisationen: So beschreibt Hackenbrock (1998), wie die Erosion korporatistisch institutionalisierter Interessenvermittlung Verbände dazu veranlasst, in Maßnahmen des Agenda-Setting und der Reputationssicherung zu investieren.

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  73. Das Thema Öffentlichkeit ist hier eine „bislang stark vernachlässigte Größe“ (Szyska 1999:131). Am ehesten befasst sich noch die neoinstitutionalistische Organisationstheorie mit Öffentlichkeit -als Raum für Legitimationen, die die Strukturen und den Erfolg von Organisationen beeinflussen.

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  74. Andere sehen in ihnen ein Mittel der „Kontingenzkontrolle“ (Faulstich) oder der „Umweltkontrolle“ (Theis, beide zitiert nach Kückelhaus 1998:96, 102).

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  75. Werbung ist produktbezogen, also „der Versuch, dem Beworbenen eine den Absatz fördernde Bedeutung zu verleihen“ (Schnierer 1999:184). Sie zielt häufig auf einen „Bedeutungstransfer“ , der ein Produkt mit etwas anderem in Verbindung bringt. Öffentlichkeitsarbeit ist demgegenüber „das bewusste, geplante und dauerhafte Bemühen, gegenseitiges… Vertrauen in der Öffentlichkeit aufzubauen und zu pflegen“ — so die klassische Definition von Oekl (1964:43).

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  76. Solche Güter zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Wertigkeit nicht durch Marktinteraktion (alleine) festgesetzt wird bzw. werden kann. Was als meritorisches Gut definiert wird, ist immer auch Gegenstand kommunikativer (politischer, institutioneller) Festlegungen (vgl. Trube/Wohlfahrt 2000).

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  77. PR-Kommunikation simuliert nicht selten einenaufgeklärten Umgang mit Informationsbedürfnissen bzw. Veränderungswünschen aus der Umwelt — und schafft entsprechende Erwartungen (Arlt 1998:82ff, Röttger 2000:37ff). Das gilt übrigens auch für Wirtschaftsunternehmen (Burkart 1996).

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  78. Wesentlich erscheint dabei allerdings, dass einbloßes „bargaining in der Öffentlichkeit nicht legitimierbar ist“ (Sarcinelli/Hofmann 1997:42).

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  79. Man kann auch auf organisationseigene Untersuchungen (Image-, Klienten- oder Kundenbefragungen) zurückgreifen, die über,Umweltresonanz‘informieren. Diese Untersuchungen sind aber nicht systematisch und z.T. (im Falle von Marktstudien) hochgradig selektiv. Eigene Nachforschungen wären also hilfreich, wenn empirisch gleichzeitig an der,,Umweltseite‘des Austauschprozesses angesetzt werden soll. Auch dies würde aber den Untersuchungsrahmen sprengen.

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  80. Schriewer (1999:75) spricht diesbezüglich von einer „überraschenden Beharrungskraft variierender sozial-kultureller Interrelationsgefüge“.

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  81. Vgl. beispielhaft Langlois et al. (1994). Die Vorgehensweise orientiert sich an den „Regeln der Beweisführung“ Durkheims: Der Vergleich gilt als indirektes Experimentieren, er soll „beweisen, dass das eine Phänomen vom anderen abhängt“ (Durkheim 1976:205).

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  82. Ähnlich argumentiert ein Großteil der (stark industriesoziologisch ausgerichteten) international vergleichenden Organisationsforschung: Diese hat z.B. gezeigt, wie stark soziale Mechanismen der Koordination (Berufsordnungen, betriebliche Hierarchien etc.) in und durch Unternehmen zwischen Ländern mit vergleichbarer Wirtschaftsverfassung variieren (vgl. Heidenreich/Schmidt 1991).

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Bode, I. (2004). Von der Organisation zum Regime oder: Vorklärungen für eine Analyse der gesellschaftlichen Einbettung des Sozialsektors. In: Disorganisierter Wohlfahrtskapitalismus. Organisation und Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80536-2_3

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