Zusammenfassung
Qualitätsmanagement ist heute unverzichtbar – so heißt es üblicherweise. Niemand wagt, dem offen zu widersprechen. Trotzdem beteiligen sich viele nur mit »zusammengebissenen Zähnen«. Wirtschaftsunternehmen, Krankenhäuser, Bildungs- und Kulturorganisationen, Behörden, Verbände, Jugendhilfe- und Pflegeeinrichtungen, Beratungsfirmen etc. – fast alle unterziehen sich dem Zwang externer Zertifizierungen, ohne den ein »ernstzunehmendes« Qualitätsmanagement heute nicht mehr auszukommen glaubt. Ob dadurch allerdings Qualität gefördert wird, ist eine offene Frage. Die These dieses skeptischen Kapitels ist, dass die in Industrie und Dienstleistung gebräuchliche Form des Qualitätsmanagements nicht Qualität managt, sondern die möglichst reibungslose Anpassung der Arbeit an ökonomische Erfolgskriterien; für Wirtschaftsorganisationen kann man auch sagen: an den Kapitalverwertungsprozess.
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Notes
- 1.
- 2.
Der Begriff der Gouvernementalität geht auf Foucault (2000) zurück und bezeichnet eine herrschaftliche Führungstechnologie, deren Ziel es ist, das Verhalten, die Gesten und die Gedanken der Menschen zu kontrollieren und in eine vorgeblich nützliche Richtung zu lenken.
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Zech, R. (2019). Qualitätsmanagement als Disziplinarsystem. In: Qualitätsmanagement und gute Arbeit. essentials. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23601-4_1
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