Zusammenfassung
„Keine Schneeflocke in der Lawine wird sich je verantwortlich fühlen.“ Mit dieser Metapher verbildlicht der polnische Schriftsteller Jerzy Lec (Kronawitter, Führen ohne Druck: Erfolgreiches Bankgeschäft ohne Zielvorgaben und vertriebsabhängige Vergütungen, Wiesbaden, Springer Gabler 2013, S. 5) die Tatsache, dass wir uns nicht als Teil des Problems verstehen. Die Bedeutung des Zitats spiegelt die Verantwortung unserer Gesellschaft gegenüber der Umwelt wider. Sorgloser Umgang mit den Ressourcen unserer Erde und gewohnheitsbedingtes Handeln bestimmen unser wirtschaftliches Handeln. „Der Mensch will immer, dass alles anders wird, und gleichzeitig will er, dass alles beim Alten bleibt“ (Coelho, Der Dämon und Fräulein Prym (17. Aufl.), Zürich, Diogenes 2007). Hingegen bewegt sich unsere Gesellschaft sukzessive an einen Punkt, bei dem das „Alte“ nur geschützt werden kann, wenn alles anders wird. Eine Möglichkeit, alte Gewohnheiten abzulegen und Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung zu übernehmen, bietet das Cradle-to-Cradle-Prinzip (C2C-Prinzip). Die Intention des C2C-Ansatzes ist es, Ressourcenkreisläufe zu schließen und dadurch Ressourcen zu schonen und Verschwendung zu vermeiden. Im vorliegenden Beitrag wird das C2C-Prinzip noch genauer vorgestellt und auf die Automobilindustrie angewendet. Um dem Leser die Reichweite und den Charakter des C2C-Prinzips greifbar zu machen, werden die C2C-Grundsätze auf die Wertschöpfungskette der Automobilhersteller übertragen und potenzielle Geschäftsmodelle herausgearbeitet.
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