Zusammenfassung
Mit Blick auf die (mehr-)sprachliche Realität in Deutschland wird „Schlüsselkompetenz Sprache“ als Voraussetzung für die individuelle Teilhabe an Bildung, Arbeit und Gesellschaft benannt. Es wird erörtert, dass der Zugang zu institutionell vermittelter Bildung und Teilhabe an die individuellen sprachlichen Fähigkeiten gekoppelt wird. Die Dominanz des Konstrukts „Bildungssprache Deutsch“ im deutschen Bildungssystem führt dazu, dass ganze Gruppen von Kindern und Jugendlichen systematisch benachteiligt werden. Weiter wird diskutiert, wie ein pädagogisches Verständnis von sprachlicher Bildung als Motor der Inklusion wirken kann.
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Chilla, S. (2017). Sprachliche Bildung und Schulerfolg. In: Gercke, M., Opalinski, S., Thonagel, T. (eds) Inklusive Bildung und gesellschaftliche Exklusion. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17084-4_8
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