Zusammenfassung
Was heißt Lebenskunst in der Gegenwart des 21. Jahrhunderts? Wird ›Lebenskunst‹ zunehmend Teil jenes Aufforderungskatalogs, mit dem sich als ›modern‹ verstehende Gesellschaften an ihre Mitglieder wenden, um sie in die Pflicht für eine kompetente, kreative, optimierte und selbstverantwortliche Lebensführung zu nehmen? Wie ist diesem individualisierenden, selbstgewissen Gebot zur »Selbsterfindung« (Gödde/Zirfas 2016, 41, Herv. im Orig.) zu begegnen, das weder gesellschaftliche Ausschlüsse und Benachteiligungen noch die Kritik am homogenisierenden Konzept der Moderne und seiner Fiktion des autonomen, weißen, männlichen Subjekts kennt? Und bedeutet dies möglicherweise, dass die Frage danach, wie ein gutes Leben zu leben ist, epistemologisch und gesellschaftspolitisch eher anzufechten als weiter zu verfolgen ist?
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Literatur
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Völker, S. (2018). Gender und Queer. In: Gödde, G., Zirfas, J. (eds) Kritische Lebenskunst. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04644-4_14
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